Klingone

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Die Klingonen sind eine humanoide Krieger-Zivilisation und eine der Hauptmächte des Alpha-Quadranten.

Sie stammen vom Klasse M-Planeten Qo'noS (gesprochen Kronos). Die Klingonen sind ein stolzes, traditionsverhaftetes Volk, das die Ehre hoch schätzt. Ihre angriffslustige Kultur machte sie zu einer respektierten und gefürchteten interstellaren Militärmacht. Klingonen glauben, dass sie die instinktive Fähigkeit besitzen, in den Augen eines Gegners die Tötungsabsicht zu erkennen.

Klaang, ein Männlicher Klingone

Geschichte

Siehe: Klingonische Geschichte

Physiologie

Der Klingone

Im Durchschnitt sind Klingonen größer und körperlich stärker als Menschen. Sie haben keine Tränendrüsen und rotes bis rosafarbenes Blut (Star Trek VI: Das unentdeckte Land). Klingonen können unter verschiedenen Allergien leiden, insbesondere eine kollektive, starke Reaktion auf Tribbles ist bekannt (TOS: Kennen Sie Tribbles?). Außerdem sind sie sehr kälteempfindlich. Dies zu zeigen wäre jedoch unter ihrer Würde (VOY: Translokalisationen ?). Generell haben Klingonen eine Abneigung dagegen, körperlicher Gebrechen oder Krankheiten zuzugeben. Sich gar über Unwohlsein oder dergleichen zu beklagen wird von Klingonen als ein Zeichen von Schwäche verstanden.

Das auffälligste körperliche Merkmal der Klingonen ist ihre Stirn mit ausgeprägten Verknöcherungen, die man als Schädelkämme bezeichnet (ENT: Die Abweichung).

Der klingonische Heiler Antaak nach seiner Umwandlung

Um das 23. Jahrhundert hatten Klingonen diese Schädelkämme nicht. Diesen Abweichungen liegen Genmanipulation zu Grunde, die im Jahr 2154 zur Abwehr eines tödlichen Virus angewandt wurde. Dabei wurde menschliche Augment-DNA in die klingonische DNA eingebettet, woraufhin sich das klingonische Erscheinungsbild änderte (ENT: Die Abweichung). Während dieser Zeit ähnelten sie äußerlich stark den Menschen, unterschieden sich aber dadurch, dass sie einen Herzschlag wie ein Trommelwirbel und eine niedrigere Körpertemperatur als die Menschen hatten (TOS: Kennen Sie Tribbles?).

Dieser Effekt, den die Klingonen als erniedrigend empfanden, wurde etwa 120 Jahre später durch erneute Genmanipulation oder Schädelrekonstruktion beinahe überall im klingonischen Reich rückgängig gemacht (ENT: Die Abweichung). Klingonen reden nicht mit Außenstehenden über dieses Thema (DS9: Immer die Last mit den Tribbles).

Worf äußert sich in "Statistische Wahrscheinlichkeiten" sehr ablehnend gegenüber Genmanipulation. Möglichweise ist dies der Einfluss den dieser Vorfall in der klingonischen Kultur hinterließ.

Das Körperinnere der Klingonen unterscheidet sich erheblich von dem menschlichen. Es gibt wesentlich mehr Redundanz ihrer Organe, eine Eigenschaft die sie brak'lul nennen. Dadurch können Klingonen auch schwere Verletzungen im Kampf überleben. Sie haben dreiundzwanzig Rippen, drei Lungenflügel, zwei Lebern, ein acht-kammeriges Herz und sogar doppelte Nervenfunktionen sowie mehrere Mägen. Der Medizin wird in der klingonischen Gesellschaft ein recht geringer Stellenwert zugeschrieben abgesehen von der Gentechnik. Das ist vor allem auf ihre Krieger-Tradition zurückzuführen - ein verletzter Klingone überlebt, wird zum Sterben zurückgelassen oder vollzieht das Hegh'bat, den rituellen Selbstmord (TNG: Die Operation).

Wozu Klingonen einen dritten Lungenflügel brauchen ist unbekannt. Evolutionsbiologen nehmen an, dass er ihnen eines Tages mehr Ausdauer auf dem Schlachtfeld geben kann (VOY: Abstammung).

Insbesondere weibliche Klingonen neigen zu einer Krümmung der Wirbelsäule. Dieser Defekt ist vererbbar, lässt sich aber durch vorbeugende Genmanipulation oder nachträgliche Operationen beheben (VOY: Abstammung).

Klingonen, die nicht im Kampf sterben können weit über 100 Jahre alt werden, wie z.B. Arne Darvin.

Durch ihre Abstammung von den Urhumanoiden werden Mischlingskinder mit anderen Spezies möglich, so wie B'Elanna Torres oder Ba'el. Klingonische Gesichtsmerkmale sind bei Hybriden meist sehr dominant (VOY: Abstammung).

Psyche

Klingonen können sich an eine Gefangenschaft psychisch schlechter anpassen, als Menschen (DS9: Inquisition).

Gesellschaft und Politik

Siehe auch: Klingonisches Reich

Die klingonische Gesellschaft ist sehr vielfältig, wird von manchen Föderations-Bürgern aber als sehr primitiv angesehen. Es ist im Grunde ein Feudalsystem, organisiert um die traditionellen Familien der "Großen Häuser" edler Herkunft, denen verschiedene Teile des Volkes Gefolgschaft schulden. Die Großen Häuser werden traditionell repräsentiert im klingonischen Hohen Rat, geführt von dem Kanzler. Jede Familie gehört einer Kaste an. Die Krieger-Kaste ist dabei die höchste aller Kasten; es gibt aber z. B. auch eine Heilerkaste. Es ist für einen Klingonen nicht illegal seine Berufung unabhängig von seiner Kaste zu wählen. Es kann jedoch dazu führen, dass er aus seiner Familie verstoßen wird, wenn sie dies als Schande ansieht (ENT: Die Heimsuchung).

Herkömmlicherweise beherrschen Männer das öffentliche Leben des Reiches und nehmen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, führende Positionen in Politik und Militär ein (TNG: Der Kampf um das klingonische Reich, Teil I). Frauen dagegen beherrschen den Haushalt und bestimmen die Familienangelegenheiten (DS9: Klingonische Tradition). Klingonische Frauen sind prinzipiell gleichberechtigt, jedoch nicht in der Politik und Erbschaft. Es ist ihnen verboten im Hohen Rat zu dienen und sie können nicht ihr Haus repräsentieren, bis sie im Besitz des Vermögens sind und kein männlicher Nachkomme existiert (DS9: Das Haus des Quark). Andererseits wird von den Frauen erwartet, die gleichen körperlichen Kräfte zu zeigen und den selben Blutdurst und Ruhmsucht wie die Männer zu besitzen.

Die klingonische Gesellschaft ist gekennzeichnet durch die Ehre und Ruf der Familie. Tradition ist integraler Bestandteil des Lebens und ihre Verletzung wird als schwerwiegende Beleidigung der Gesellschaft aufgefasst, die dem Täter und seiner Familie für einige Generationen zur Schande gereicht. Blutlinien und Beziehungen werden von jedem wahren Klingonen sehr ernst genommen, sie bedeuten mehr als bloße Familienmitgliedschaft (TNG: Die Soliton-Welle).

Ein bedeutender Teil der Tradition sind die verschiedenen Rituale, die die Abschnitte im Leben eines Klingonen oder in der Geschichte des Reichs kennzeichnen. Der bemerkenswerteste ist der Ritus der Nachfolge, den ein zukünftiger Anführer des Reiches vollziehen muss. Dazu benötigt es einem fähigen Überwacher des Nachfolgeritus (Captain Jean-Luc Picard im Fall von Gowron), der die Zeremonie überwacht. Bevor der Ritus beginnen kann, ist eine andere ausgeklügelte Zeremonie nötig, um den Tod des vorhergehenden Anführers zu bestätigen: die Sonchi-Zeremonie (TNG: Tödliche Nachfolge). Von den einzelnen Klingonenkriegern wird erwartet, dass sie durch den Ritus des Aufstiegs gehen, um als vollständig erwachsen zu gelten (TNG: Rikers Vater).

Klingonen sind sehr territorialbewusst. Eine "unbedeutende Ecke des klingonischen Raums" gibt es nicht (ENT: Kopfgeld).

Kultur und Sprache

Religion und Tradition

Das Klingonische Banner

Rituale sind sehr wichtig in der klingonischen Gesellschaft. Klingonen sind nicht an sich religiös - sie glauben zwar, dass einst Gottheiten existierten, doch hätten sie ihre Götter vor Tausenden von Jahren erschlagen, als sie merkten, dass sie mehr Ärger als Nutzen brächten. Sie glauben, dass beim Tod eines Klingonen sein Geist den Körper verlässt, nur eine wertlose Hülle hinterlassend (VOY: Das Unvorstellbare). Traditionellerweise heulen die Anwesenden zum Himmel zur Warnung an das Jenseits, dass ein klingonischer Krieger kommt (TNG: Worfs Brüder). Manchmal werden Grabgesänge im Gedenken an die Verstorbenen angestimmt oder Freunde sitzen beim Leichnam um ihn vor Raubtieren zu beschützen, als Ak'Voh bekannt (DS9: Das Schiff).

Klingonischer Totenschrei

Wenn ein Klingone aus dem Leben geht, gibt es ein spezielles Ritual: Dem Sterbenden werden die Augen aufgehalten, damit er dem Tod ins Auge blicken kann. Die umstehenden Klingonen stimmen einen lauten, furchteinflössenden Schrei aus, der den Tod warnen soll, dass ein Klingone auf dem Weg zu ihm ist. Nach dem Tod ist der Körper eines Klingonen wertlos, es ist nur noch eine leere Hülle. Deswegen sind Bestattungsrituale nicht weit verbreitet (TNG: Worfs Brüder).

Von einem Klingonen wird erwartet, dass dieser das Herz seiner Feinde isst und in einem Kampf stirbt. Dies ist auch eine Voraussetzung um ins Sto'Vo'Kor zu kommen. Sollte ein Krieger nicht in einem Kampf gestorben sein, kann jedoch auch ein ihm nahe stehender Krieger eine große Schlacht in seinem Namen schlagen und ihm so die Reise ins Sto'Vo'Kor ermöglichen (DS9: Schatten und Symbole).

Das klingonische Jenseits ist in zwei Orte aufgeteilt:

Die Ehrlosen werden an Bord der Barke der Toten, einem Schiff geführt von Kortar, dem ersten Klingonen, nach Gre'thor gebracht. Kortar war derjenige, der ursprünglich die Götter die ihn schufen tötete und der zur Strafe die Ehrlosen ins Gre'thor bringen muss. In Gre'thor werden die Ehrlosen von Fek'lhr, einer klingonen-ähnlichen Figur, überwacht. Man ist versucht in Fek'lhr das klingonische Gegenstück zum menschlichen Teufel zu sehen, nur haben die Klingonen keinen Teufel (TNG: Der Pakt mit dem Teufel; VOY: Die Barke der Toten).

Die ehrenhaft Gestorbenen gehen ein ins Sto'Vo'Kor, wo Kahless sie erwartet (TNG: Worfs Brüder, Der rechtmäßige Erbe; VOY: Die Barke der Toten).

Zu den klingonischen Ritualen gehört auch das R'uustai, eine Bindungs-Zeremonie zwischen zwei Leuten ähnlich einer Brüderschaft (TNG: Mutterliebe). Klingonen sagen "der Sohn eines Klingonen ist ein Mann ab dem Tag, an dem er zum ersten Mal eine Klinge halten kann" (TNG: Die Soliton-Welle).

Schlägt ein Klingonen-Krieger einen anderen Klingonen mit dem Handrücken, wird das als Herausforderung zum Kampf bis zum Tod angesehen. Klingonische Krieger sprechen stolz und offen miteinander; sie flüstern nicht oder halten sich abseits. Das wäre eine Beleidigung (DS9: Die Apokalypse droht).

Im Gegensatz zu vielen anderen Glaubensrichtungen, wie etwa dem bajoranischen, haben die Klingonen keine Götter oder gottähnliche Wesen. Sie töteten sie alle nach irdischer Zeitrechnung etwa im 14. Jahrhundert, weil sie mehr Probleme gebracht haben, als das sie dem Reich genutzt hätten (DS9: Die Front).

Das Blutritual wird zu verschiedenen Anlässen praktiziert. Dabei ritzen sich die Anwesenden mit einen D'ktag die Handfläche und lassen das Blut anschließend in eine Schale tropfen. Das Ritual dient dazu zu beweisen, dass die Krieger den Tod nicht fürchten (DS9: Schatten und Symbole).

Es ist eine uralte Tradition ein Gedicht anlässlich eines wichtigen Ereignisses zu dessen Gedenken zu verfassen (DS9: Das winzige Raumschiff).

Siehe auch: Klingonische Mythologie, Kuvah'Magh

Schrift und Sprache

Zur Sprache siehe: Klingonische Sprache

Die klingonischen Buchstaben sind schwungvoll und mit spitzen Enden versehen. Das Alphabet scheint weniger Buchstaben zu haben als z. B. das der Menschen. In alten Schriften wurde, nach menschlichen Maßstäben, relativ groß geschrieben.

Klingonische Redensarten

Waffen

Waffen, die in Worfs Quartier zu sehen waren

In der klingonischen Kultur werden zahlreiche verschiedene Nahkampfwaffen verwendet. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil verschiedener Rituale.

Hier einige der wichtigsten dieser Waffen:

Speisen und Getränke

Speisen

Klingonische Krieger brauchen nach einem guten Kampf auch ein gutes und deftiges Mahl. Klingonische Speisen werden am besten frisch roh serviert und selten kurz angegart. Aus diesem Grund führen klingonische Schiffe ihre Fleischnahrung oft noch im lebenden Zustand mit (ENT: Schlafende Hunde). Fleischliche Nahrung ist auch der Hauptbestandteil auf klingonischen Tellern.

Eine Auswahl klingonischer Speisen:

Getränke

Wie das Essen ist auch das Trinken ein wichtiger Bestandteil der klingonischen Kultur. Ein Krieger muss auch bei der Vielzahl an alkoholischen Getränken oft seine Standfestigkeit unter Beweis stellen. Neben Alkohol gibt es auch nichtalkoholische Getränke, wie Kaffee oder Tee, wobei es auch eine spezielle Teezeremonie gibt.

alkoholische Getränke

nichtalkoholische Getränke

Wissenschaft und Technologie

Persönlichkeiten

Siehe: Liste der Klingonen

Azetbur
Ehemalige Kanzlerin des Reiches, setzte den Friedenskurs ihres Vaters Gorkon fort.
Chang
General Chang war einer der Hauptverantwortlichen der Khitomer-Verschwörung.
Gorkon
Ehemaliger Kanzler des Reiches, wurde durch die Khitomer-Verschwörung getötet.
Gowron
Kanzler von 2367 bis 2375, wurde von Worf im Zweikampf getötet.
Kahless
Der Unvergessliche, legendärer Gründer des Reiches; 2369 wurde Kahless geklont und kurze Zeit später zum Imperator ernannt.
K'mpec
Kanzler bis 2367 (vergiftet).
Martok
Kriegsheld im Dominion-Krieg, Kanzler seit 2375.

Hintergrundinformationen

Die Schädelkämme

Die Klingonen traten zum ersten Mal in TOS: "Kampf um Organia" auf und kehrten in der Originalserie noch sechsmal wieder, deutlich häufiger als die Romulaner. Zu jener Zeit waren die Klingonen praktisch gesehen Menschen mit einem dunklen Make-up und Bärten. In "Star Trek: Der Film" wurde zum ersten Mal ein verbessertes Make-up verwendet, was durch das Filmbudget möglich war. Der Unterschied zwischen den beiden Klingonentypen und seine Ursache wurde lange Zeit im Dunkeln gelassen und erst von Worf wurde dazu in DS9: "Immer die Last mit den Tribbles" lediglich ein ironischer Spruch in den Mund gelegt ("Wir sprechen nicht mit Außenstehenden darüber."). Noch komplizierter wurde es durch das Auftreten von Kor, Koloth und Kang, die alle in der Originalserie mit dem Original-Make-Up aufgetreten waren und nun mit den neumodischen Stirnwölbungen in DS9 auftraten. Mit der ENT-Episode "Die Abweichung" wurde schließlich eine kanonische Erklärung geliefert.

Laut der offiziellen Star Trek Chronologie fand der Erstkontakt mit den Klingonen im Jahr 2218 statt, was aus McCoys Bemerkung in "Das Gleichgewicht der Kräfte" abgeleitet war, der zufolge die Klingonen und Menschen schon seit 50 Jahren verfeindet sind (diese Episode spielte laut der Chronologie im Jahr 2268). Obwohl dies unter anderem der TNG-Episode Erster Kontakt und diversen ENT-Episoden, die später Produziert wurden, widerspricht wurde diese Zahl in verschiedene Werke übernommen.

Im 1989 erschienenen Buch "Die Welten der Föderation" wird die Theorie aufgestellt, dass die Veränderungen der Klingonen auf Genmanipulationen zurückzuführen seien, bei denen es darum ging, klingonisch-menschliche Hybriden zu erzeugen, die fortan an der Grenze stationiert wurden. Die Aufklärung dieses Phänomens fand schließlich erst in ENT: "Die Heimsuchung" statt, in der klar wird, dass die Klingonen versuchten die DNS von Augments zu kopieren und in das eigene Genom zu integrieren.

Nach Aussage von David Alexanders "Star Trek Creator", eine Biographie über Gene Roddenberry, wurden die Klingonen nach Lieutenant Wilbur Clingan benannt, einem Freund von Roddenberry, der zusammen mit ihm im Los Angeles Police Department diente.

Auftritte

Siehe: Liste der Episoden mit Klingonen