Überlichtantrieb

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Als Überlichtantrieb bezeichnet man jede Antriebstechnologie, mit der man in der Lage ist, einen Punkt schneller zu erreichen, als das mit Lichtgeschwindigkeit möglich wäre. Gemäß der Relativitätstheorie von Albert Einstein ist dies jedoch nicht auf direktem Wege durch den Normalraum möglich, sondern nur über Umwege.

Warpantrieb

Der am weitesten verbreitete Überlichtantrieb ist der Warpantrieb, welcher von den meisten der Föderation bekannten Völkern entwickelt worden ist. Er ist selbst im 24. Jahrhundertnach wie vor der Standardantrieb der Sternenflotte, obwohl zwischenzeitlich mehrere alternative Konzepte entdeckt worden sind. Dieser Antrieb arbeitet im Wesentlichen auf dem Prinzip der Raumverzerrung mittels Warpfeld und gehört zu den energieintensivsten Antriebsmethoden. Daher benötigt er eine starke Energiequelle, die entweder auf Antimateriereaktion oder künstliche schwarze Löcher beruht. (TNG: Der schüchterne Reginald, Gefangen in einem temporären Fragment)

Das ältest bekannte Volk, welches diese Technik benutzt hat, sind die Voth, die bereits vor mehr als 60 Millionen Jahren warpfähige Raumschiffe genutzt haben, um von der Erde aus den Delta-Quadrant zu besiedeln. (VOY: Herkunft aus der Ferne)

Die Menschen testen ihren ersten Warpantrieb erstmals im Jahre 2063, was unmittelbar zum Erstkontakt mit den ebenfalls warpfähigen Vulkaniern führt. (Star Trek: Der erste Kontakt)

Die Geschwindigkeiten des Warpantrieb werden von der Sternenflotte üblicherweise in Form von Warpfaktoren angegeben, wobei Werte der Warpskala zwischen Warpfaktor 1 und 9,99 üblich sind. (Star Trek: Der erste Kontakt; VOY: Die Schwelle)

Es ist aber auch möglich den Warpantrieb so zu modifizieren, dass kurzzeitig Geschwindigkeiten jenseits von Warpfaktor 9,99 erreicht werden können. Oftmals wird dabei die Wirkungsweise des Warpantrieb grundlegend geändert, sodass seltsame Auswirkungen beobachtet werden können. Man spricht in diesem Zusammenhang von Transwarp oder Transwarp-Schwelle. (TOS: Stein und Staub, Die fremde Materie, Gefährliche Planetengirls; TNG: Der Reisende, Die Reise ins Ungewisse, Gestern, Heute, Morgen, Teil II; VOY: Die Schwelle, Equinox, Teil I)

Alternativen zum Warpantrieb

Trotz der weiten Verbreitung des Warpantriebs gibt es jedoch noch unzählige alternative Antriebskonzepte, die überlichtschnelles Reisen ermöglichen. Diese resultieren oftmals aus dem Wunsch nach technologischer oder militärischer Überlegenheit gegenüber konkurrierenden raumfahrenden Völkern oder der Erforschung oder Kolonisierung weit entfernter Ziele. Manchmal sind sie auch aus der Notwendigkeit geboren große Strecken in kurzer Zeit zu überwinden, um beispielsweise eine lange Rückreise zur Heimatwelt zu verkürzen. (VOY: Der Fürsorger ?, In Furcht und Hoffnung)

Die Voth, um auf das Beispiel zurückzukommen, haben nach einiger Zeit erkannt, dass sie eine schnellere Antriebsmethode brauchen um ihr nomadisches Dasein besser zu gestalten. Trotz einer sehr konservativen Doktrin und enormen politischen Gegenwind gelang es irgendwann den Wissenschaftlern einen Transwarpantrieb zu entwickeln. Dieser Vorsprung war hart erkämpft, veränderte die gesellschaftlichen Strukturen aber immens. Damit gelten die Voth auch als eines der ersten Völker der Milchstraße überhaupt, welches schneller als mit Warpgeschwindigkeit fliegen konnte. (VOY: Herkunft aus der Ferne)

Auch die Föderation hat im Laufe der Zeit einige Antriebskonzepte theoretisch erforscht, aber die praktische Umsetzbarkeit als negativ bewertet. Dazu zählt beispielsweise der Koaxial-Warpantrieb. Im Falle der Soliton-Welle ist der Föderation dann auch eine praktische Umsetzung einer Alternative zum Warpantrieb gelungen. Jedoch erwies sich dieses Antriebssystem noch als sehr instabil und für die alltägliche Benutzung als zu gefährlich, sodass es nicht über das experimentelle Stadium hinaus gekommen ist. (Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock; TNG: Die Soliton-Welle, VOY: Vis-à-vis ?)

Anderen Völkern der gleichen Zeitperiode ist es hingegen gelungen funktionsfähige Prototypen oder sogar Serienmodelle eines Transwarpantriebs zu bauen.

Das bekannteste Volk mit der regelmäßigen Nutzung eines Transwarpantriebs sind die Borg. Sie nutzen zwei Varianten ein und desselben Antriebskonzeptes. Einmal benutzen sie große Transwarp-Zentren um Transwarpkanäle quer durch die Galaxis aufzuspannen. Daneben verfügen die meisten ihrer Raumschiffe über Transwarpspulen um eigene kurzlebige Kanäle zu einem bestimmten Zielpunkt zu erzeugen. In der Kombination ist es den Borg damit möglich innerhalb weniger Tage jeden Punkt in der Milchstraße zu erreichen. Der eigentliche Ursprung ihrer Technologie bleibt allerdings für die Föderation im Verborgenen, daher ist auch nicht bekannt wie lange dieser Transwarpantrieb bereits existiert. Im 22. und 22. Jahrhundert scheinen die Borg jedoch noch nicht über die später übliche Reichweite ihrer zukünftigen Raumschiffe zu verfügen. (TNG: Angriff der Borg, Teil I, Angriff der Borg, Teil II; VOY: Skorpion, Teil I, Die Gabe, Das ungewisse Dunkel, Teil I, VOY: Das ungewisse Dunkel, Teil I, Unimatrix Zero, Teil I, Unimatrix Zero, Teil II, VOY: Endspiel, Teil I, Endspiel, Teil II)

Um sich vor den Borg zu schützen, hat Spezies 116 im Delta-Quadrant einen eigenen Transwarpantrieb, den sogenannten Quanten-Slipstream-Antrieb, entwickelt. Dieser Antrieb funktioniert optisch ähnlich dem Transwarpantrieb der Borg, arbeitet aber nach einem andersartigen Konzept der Subraumphysik. Er nutzt eine Art Strömung innerhalb des Subraums, um damit hohe Fluggeschwindigkeiten zu erreichen. Allerdings braucht ein Raumschiff für einen solchen Flug eine Anpassung seiner Form und einen speziellen Slipstream-Kern mit sehr seltenen Benamit-Kristallen als Steuerungselement. Sternenflottenraumschiffe können so modifiziert werden, dass sie mit ihrer Subraumtechnik kurzzeitig diesen Slipstream nutzen können, wobei sie aber nach längeren Flügen strukturelle Schäden erleiden. Beim Quanten-Slipstreamantrieb hat die Crew der USS Voyager 2375 einen funktionsfähigen Nachbau getestet, welcher jedoch, durch eine Phasenvarianz im Slipstream, die Tendenz zeigte das Raumschiff nach einiger Zeit sehr unsanft aus dem Slipstream zu werfen und deshalb das Schiff beim ersten und einzigen Test beinahe zerstört hat. (VOY: In Furcht und Hoffnung, Temporale Paradoxie)

Die Benthaner, ebenfalls im Delta-Quadrant ansässig, konnten einen sogenannten Koaxial-Warpantrieb konstruieren. (VOY: Vis-à-vis ?)

Insbesondere der Transwarpantrieb der Borg kristallisiert sich als eine besonders zuverlässige Alternative zum Warpantrieb heraus, auch wenn erste Nachahmungsversuche der Sternenflotte gescheitert sind. (VOY: Tag der Ehre, Das ungewisse Dunkel, Teil I, Endspiel, Teil II)

Manche Varianten, wie die geodätische Falte, funktionieren zwar problemlos, sind aber ungeeignet für den Transport von Lebewesen. (VOY: Eingeschleust)

Daneben gibt es aber auch Antriebskonzepte, wie die Verlagerungswelle des Fürsorger oder das Subraumkatapult, welche der Föderation bis zum 24. Jahrhundert gänzlich unbekannt gewesen sind. (VOY: Der Fürsorger, Teil I, Die Voyager-Konspiration)

Überlichtteleportation

Einige Völker, wie die Iconianer, Kalandaner, Sikarianer oder Nyrianer, haben auch Überlichttransporter entwickelt, welche eine überlichtschnelle Teleportation erlauben. (TOS: Gefährliche Planetengirls; TNG: Die Iconia-Sonden, Boks Vergeltung; DS9: Entscheidung auf Empok Nor; VOY: Das Unvorstellbare, Das oberste Gesetz, Translokalisation)

Auch die Menschen träumen seit langem vom überlichtschnellen Beamen. So experimentiert Emory Erickson schon im 22. Jahrhundert mit einem Subquanten-Transporter, der eine kurze Zeit lang als Konkurrenz zum Warpantrieb gilt. Die Experimente zeigen aber schnell, dass diese Reisemöglichkeit bei weitem zu gefährlich für einen praktischen Nutzen ist. (ENT: Daedalus)

Alternative Zeitlinie
In einer alternativen Zeitlinie des 23. Jahrhundert ist dann Montgomery Scott mit Spocks Hilfe ein erfolgreicher überlichtschneller Transport von Personen mit dem von ihm so bezeichneten „Transwarp-Beamen“ gelungen. (Star Trek)

Da Spock einige grundlegende Formeln aus der Zukunft mitbringt und mit den Experimenten von Montgomery Scott vertraut ist, ist es möglich, dass auch in der Originalzeitlinie ein „Transwarp-Beamen“ irgendwann realisiert wird.

Natürliche Überlichtphänomene

Neben technischen Lösungen sind im Laufe der Zeit auch Antriebsvarianten entdeckt worden, welche sich natürliche Phänomene zu nutze machen. Dazu gehören vor allem natürliche Wurmlöcher, aber auch Tachyonwirbel oder natürliche Subraumkorridore. (TNG: Der Barzanhandel; DS9: Der Abgesandte, Teil I, Die Erforscher; VOY: Das Nadelöhr, Das Wurmloch, Nacht, Kontrapunkt, Die Zähne des Drachen)

Von den Trill wird erwogen ein Wurmloch künstlich nachzubauen und als Antriebsmethode einzusetzen. Diese Forschung wird von der Föderation auch aktiv unterstützt. (DS9: Wiedervereinigt)

Es gibt sogar Lebewesen, welche sich oder andere Objekte willentlich mit Überlichtgeschwindigkeit bewegen können, ohne technische Hilfsmittel zu beanspruchen, zum Beispiel die Q. (TNG: Der Mächtige, Die geheimnisvolle Kraft, VOY: Die Gabe)

Gesellschaftliche Auswirkungen

Laut oberster Direktive ist der Sternenflotte der absichtliche Kontakt zu Spezies, die nicht über eine Überlichttechnologie verfügen, verboten, um deren technologische Entwicklung zu bewahren. Dies hat den Hintergrund, dass solche Völker nicht mit einer Technologie konfrontiert werden sollen, die sie nicht kennen oder eventuell nicht einmal für möglich halten. Alleine das Wissen, dass man schneller als mit Lichtgeschwindigkeit reisen kann, kann die gesellschaftliche Entwicklung eines Volkes massiv beeinflussen, wenn es vorher davon keine Kenntnis hat. (TNG: Brieffreunde, Erster Kontakt, Die oberste Direktive)

Siehe auch