Tarnvorrichtung

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Eine Tarnvorrichtung ist eine Technologie, die Schiffe, Personen oder Objekte visuell und vor Sensoren verbergen kann. Sie ermöglicht ein weites Anwendungsgebiet. Militärisch wird sie verwendet, um sich (weitgehend) unerkannt von den Sensoren des Gegners dessen Raumschiffen oder Einrichtungen zu nähern. Die Vereinte Föderation der Planeten nutzt Tarnvorrichtungen vor allem auch bei der anthropologischen Feldforschung.

Romulanische Tarnvorrichtung

Bereits im 22. Jahrhundert ist die romulanische Tarntechnologie hoch entwickelt. Das Imperium verfügt sowohl über unsichtbare Bird of Preys als auch über getarnte Minen. Die Enterprise (NX-01) läuft auf eine solche Mine auf, als sie unwissendlich in den Orbit eines romulanischen Planeten eintritt. Mit Hilfe einer speziellen Phasendiskriminator-Bake, die konstruiert wird, um die sulibanische Tarnvorrichtung aufzuspüren, kann sie durch das Minenfeld herausnavigieren. Obwohl diese Technologie auf dem Wissen des 31. Jahrhunderts basiert, können nur die relativ primitiv getarnten Minen erkannt werden. Die Tarnung der zwei romulanischen Schiffe, die drohten die Enterprise zu zerstören, bleibt für die Bake verborgen (ENT: Das Minenfeld).

Die Romulaner verfügen im 22. Jahrhundert außerdem über eine hochentwickelte Holografische Tarnvorrichtung (ENT: Babel, Vereinigt, Die Aenar).

Bis zum ersten direkten Aufeinandertreffen nach dem Romulanischen Krieg im Jahr 2266 ist der Föderation nicht bekannt, dass die Romulaner über eine Tarntechnologie verfügen, die im 23. Jahrhundert nicht aufzuspüren ist. Dies ändert sich schlagartig, als ein romulanischer Bird of Prey mit Hilfe dieser verbesserten Technik die Neutrale Zone durchquert und mehrere Außenposten der Erde zerstört. Die USS Enterprise kann das Schiff jedoch aufspüren und aufhalten, weil dieser Typ einer Tarnvorrichtung noch nicht ganz fehlerfrei funktioniert (TOS: Spock unter Verdacht).

2268 verfügen die Romulaner dann über eine ausgereifte Tarnung, die ihre Schiffe für die Sensoren der Föderation komplett unsichtbar macht. Captain Kirk bekommt von der Sternenflotte den Geheimauftrag, diese Tarnvorrichtung von den Romulanern zu stehlen. Diese Mission ist ein voller Erfolg und die Föderation kann Maßnahmen entwickeln, derartig getarnte Schiffe doch aufzuspüren (TOS: Die unsichtbare Falle).

Im 24. Jahrhundert lässt sich die romulanische Tarntechnologie am besten mit einem Tachyongitter aufspüren, das zwischen mehreren Schiffen aufgespannt wird. 2368 gelingt es einer kleinen Flotte um das Flaggschiff USS Enterprise-D auf diese Weise die Verstrickung der Romulaner in den klingonischen Bürgerkrieg nachzuweisen und kann so deren Unterstützung des Hauses des Duras unterbinden (TNG: Der Kampf um das klingonische Reich, Teil II).

2371 lassen sich getarnte Schiffe noch immer mit einem Antiprotonenimpuls aufspüren, was letztendlich dazu führt, dass die USS Defiant durch ein Geschwader Jem'Hadar-Angriffsjäger entdeckt und angegriffen wird (DS9: Die Suche, Teil I).

Klingonische Tarnvorrichtung

Im Zuge der klingonisch-romulanischen Allianz übernehmen die Klingonen die Tarntechnik von den Romulanern, zusammen mit Schiffen des romulanischen Bird of Prey-Typs dieser Zeit. Eines der ersten Schiffe, die diese Technik nutzen, ist die IKS Klothos unter Commander Kor.

Im Gegensatz zur Tarntechnik der Romulaner ist jene der Klingonen der Föderation bekannt. Plasmaspulen im Heck des Schiffes erzeugen ein Energiefeld, in welches das Schiff eintaucht. Das Energiefeld lenkt das Licht um das Schiff herum, somit wird es unsichtbar. Die Plasmaspulen sind jedoch anfällig für Defekte und sind der Grund, weshalb man 2350 diese Technik ausmustert.

Tarnvorichtungen die vor ~2290 produziert worden sind haben eine Schwäche. Sie emittieren Gammastrahlung, was sie für Schiffe der Föderation leicht auffindbar macht (TNG: Klingonenbegegnung). Schiffe mit solch alten Tarnsystemen sind mit einem metaphasischen Scan auszumachen (VOY: Die Prophezeiung).

Ein weiteres Problem dieser Technik ist, dass das Energiefeld kein Einsatz von Waffen erlaubt. Das Energiefeld ist nämlich angereichert mit Materie, die bei Kontakt mit Photonen instabil wird.

2293 entwickelen die Klingonen dann sogar den Prototypen eines Bird of Prey, der im getarnten Zustand feuern kann. Mit Hilfe dieses Schiffs wird ein Attentat auf den klingonischen Kanzler Gorkon verübt, und die Schuld dafür Captain Kirk und der USS Enterprise-A in die Schuhe geschoben. Die Tarnung des Prototyps ist aber nur unvollständig, da der modifizierte Bird of Prey noch immer anhand der Ionenspur, die sein Impulsantrieb hinterlässt, aufgespürt werden kann. Mit Hilfe von Captain Sulu und der USS Excelsior kann dieser Prototyp allerdings vernichtet werden (Star Trek VI: Das unentdeckte Land).

Remanische Tarnvorrichtung

2379 taucht dann mit dem remanischen Warbird Scimitar ein vollkommen neuer Typ von Tarntechnologie auf, mit der ein Schiff im getarnten Zustand sowohl feuern, als auch sich durch Schilde schützen und ebenso die Transporter einsetzen kann. Außerdem macht sie sich weder durch Tachyon-, noch durch Antiprotonen-Emissionen bemerkbar. Nur durch das Eingreifen der IRW Valdore gelingt es der USS Enterprise-E schließlich, das Schiff für einen kurzen Zeitraum zu beschäftigen. Zerstört wird die Scimitar von innen heraus durch die Detonation ihres Thalaron-Emitters (Star Trek: Nemesis).

Obwohl die remanischen Truppen Teil des romulanischen Militärs sind, basiert diese Tarnvorrichtung auf remanischer Technologie, da die Scimitar auf einem vor den Romulanern geheim gehaltenen Stützpunkt gebaut worden ist (Star Trek: Nemesis).

Die Föderation und die Tarnvorrichtung

2268 stielt Captain Kirk im Auftrag der Föderation eine romulanische Tarnvorrichtung von einem romulanischen Raumschiff. (TOS: Die unsichtbare Falle) Es ist nicht bekannt was aus dieser Tarnvorrichtung wurde.

In einem nicht kanonischen Roman der "Sektion 31"-Buchreihe wurden Komponenten dieser Tarnvorrichtung dazu genutzt die Omega-Explosionswelle im Lantaru-Sektor einzudämmen, nachdem die Forschungsstation explodiert war.

2286 fällt der Föderation mit der "HMS Bounty" ein klingonischer Bird of Prey in die Hände, mit dessen Hilfe die ehemalige Crew der USS Enterprise ins Jahr 1986 zurückreist, um zwei Buckelwale in die eigene Zeit zurückzuholen und so die Bedrohung durch die Walsonde abzuwenden (Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart).

2311 verpflichtet sich die Föderation im Vertrag von Algeron zu einem Verzicht auf die Entwicklung oder den Ankauf einer Tarnvorrichtung, bzw. ihrer Verwendung in Raumschiffen und -stationen. Lediglich primitive optische Tarnvorrichtungen, wie sie u.a. zu Forschungszwecken verwendet werden, sind davon ausgenommen.

Für Beobachtungsstationen auf Planeten mit einer Prä-Warp-Zivilisation, darf eine Tarnvorrichtung auf holographischer Basis eingesetzt werden (TNG: Der Gott der Mintakaner). Ganzkörperanzüge, die die Beobachter durch Ablenkung des Lichtes tarnen, ermöglichen es den Beobachtern sich frei innerhalb fremder Kulturen zu bewegen (Star Trek: Der Aufstand).

Die Interphasen-Tarnvorrichtung der USS Pegasus

2358 wird dieser Vertrag inoffiziell mit der Entwicklung der Interphasen-Tarnvorrichtung gebrochen. Zwölf Jahre später decken Captain Picard und seine Crew diesen Vertragsbruch auf und entschuldigen sich bei den Romulanern (TNG: Das Pegasus-Projekt).

Später verwendet die Föderation auf der USS Defiant eine romulanische Tarnvorrichtung im Austausch für Geheimdienstinformationen über das Dominion (DS9: Die Suche, Teil I). Für die Verminung des bajoranischen Wurmloches werden die Minen ebenfalls mit einer primitiven Tarnvorrichtung versehen.

In der alternativen Zeitlinie, die Picard in TNG: Gestern, Heute, Morgen, Teil I, Gestern, Heute, Morgen, Teil II erlebt, wurde dieser Vertrag ungültig, da die Klingonen die Romulaner eroberten. In VOY: Endspiel, Teil I, Endspiel, Teil II) besitzt die Föderation ebenfalls eine Tarnvorrichtung.

Tarnvorrichtungen anderer Völker und Rassen

Aldeaner

Die Aldeaner entwickeln eine Tarnvorrichtung, mit der sie ihren gesamten Planeten Aldea unsichtbar für Sensoren machen kann. Dadurch können sie sich Jahrhunderte lang ungestört entwickeln ohne Angriffe befürchten zu müssen. Leider hat diese Tarnung einen negativen Einfluss auf die Bewohner: sie zerstört den natürlichen Strahlungsschutz des Planeten, so dass die Strahlung die Aldeaner langsam unfruchtbar werden lässt, ihre genetischen Muster werden immer schlechter. Aus der Angst heraus, aussterben zu müssen, entführen sie im Jahr 2364 Kinder der USS Enterprise-D, um ihre Gendefekte auszugleichen (TNG: Die Sorge der Aldeaner).

Dominion

Die Jem'Hadar-Truppen des Dominion werden mit Personentarnvorrichtungen ausgerüstet. Ihre Houdini-Minen verfügen ebenfalls über eine Tarntechnologie.

Suliban

Die Suliban-Cabal verwendeten bereits Mitte des 22. Jahrhunderts eine Tarnvorrichtung. 2151 nutzen sie diese, um damit den Klingonen Klaang aus der Krankenstation der Enterprise (NX-01) zu entführen (ENT: Aufbruch ins Unbekannte, Teil I).

Die Suliban verfügen über mindestens zwei Arten getarnter Schiffe, die Zellenschiffe und die Tarnkappenkreuzer. Sie haben diese Technologie nicht selbst entwickelt, sondern erhalten sie durch eine mysteriöse Person aus dem 29. Jahrhundert. Der Tarneffekt wird dabei durch eine Form von Strahlung ausgelöst. Als die Enterprise 2152 ein Zellenschiff in die Hände bekommt, untersucht Commander Tucker die Technologie und "verstrahlt" dabei seinen Unterarm, der daraufhin ebenfalls "getarnt" wird. Es gelingt ihm jedoch, diese Technologie auch in eines der Shuttles einzubauen und so Captain Archer und Lieutenant Reed auf dem Planeten zu befreien (ENT: Der Kommunikator).

Voth

Die Voth benutzen Interphasen-Tarnvorrichtungen, um sowohl Schiffe, als auch Personen zu tarnen. Die Personentarnung wird von den Voth für kulturelle Studien und Militäroperationen benutzt und kann von den Sensoren der Sternenflotte 2373 wahrgenommen werden (VOY: Herkunft aus der Ferne).

Xyrillianer

Die Xyrillianer sind eine Spezies, die bereits im 22. Jahrhundert über eine Tarnvorrichtung verfügen. Ihre Tarnung kann aufgedeckt werden, indem Lieutenant Reed einen Schuss aus den Phasenkanonen auf die Plasmaabgase eines ihrer Schiffe abfeuert. Das Plasma entzündet sich daraufhin in einem bläulichen Feuerball, in dem man den Schatten des fremden Schiffes erkennt (ENT: In guter Hoffnung).


Methoden zur Ortung getarnter Objekte

Eine ganze Flotte an getarnten Raumschiffen erzeugt signifikante Subraumverzerrungen was sie leicht aufspürbar macht (VOY: Renaissancemensch).

Verwandte Artikel

Hintergründe

Kanon-Fehler in Star Trek: Enterprise

Die Tarnung der Suliban

In Bezug auf die Tarnvorrichtung gibt es leider einige Kanon-Fehler in Star Trek: Enterprise, da in TOS: Spock unter Verdacht erwähnt wird, dass vorher nie eine Tarnvorrichtung gesehen wurde.

Die Suliban, Xyrillianer und die Romulaner besitzen in ENT (auch so benannte) Tarnvorrichtungen, so dass die Berichte darüber eigentlich erhalten sein müssten. Dadurch werden canon-gerechte Erklärungen schwierig.

Eine mögliche Erklärung wäre, dass man später im 22. Jahrhundert einen Weg gefunden hat, getarnte Schiffe sichtbar zu machen, sodass allgemein bis 2266 angenommen wurde, diese Technologie wäre keine Bedrohung mehr. Die Verwunderung über einen neuen Typ für die Föderation unauffindbarer Tarnvorrichtungen könnte dann die Reaktionen von Captain Kirks Crew erklären. Vielleicht ist es auch die Reaktion auf das erstmalige Sehen einer in Aktion befindlichen Tarnvorrichtung seitens der Crew.

Wissenschaftlicher Aspekt

Es gibt einige Widersprüche zwischen technischer Funktionsweise einer Tarnvorrichtung und den gezeigten Effekten: Laut dem Canon und auch den meistens Referenzwerken beutzt eine "gewöhnliche" nicht-phasische Tanrvorrichtung ein Energiefeld um das Licht oder andere von Sensoren erfassbare Strahlungen um das Raumschiff herumzulenken und so den Eindruck zu vermitteln, dass das Raumschiff nicht da wäre.

  • Dies ist jedoch insofern problemtisch, dass ein getarntes Raumschiff daraus folgend total "blind" sein sollte, was jedoch dem Canon widerspricht.
  • Andererseits wenn man trotz Tarnung etwas sehen und auch die passiven Sensoren nutzen kann, sollte das getarnte Raumschiff den Hintergrund abdunkeln, da die Sensoren bzw das menschliche Auge zum Sehen Photonen absorpiert, die dann natürlich nicht mehr die andere Seite des Raumschiffes erreichen können.
  • Die dritte Problematik besteht darin, dass die Photonen einen längeren Laufweg haben, wenn sie statt durch das Raumschiff drunherum geführt werden. Demnach sollte ein getarntes Raumschiff eine meßbare Verzögerung in der Lichtausbreitung herbeiführen.