Khan Noonien Singh

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Khan“ leitet auf diesen Artikel weiter, für weitere Bedeutungen dieses Begriffs siehe Khan (Begriffsklärung).

Khan Noonien Singh (2267)
Khan Noonien Singh (2285)

Khan Noonien Singh ist ein menschlicher Augment und somit ein Produkt der letzten genetischen Experimente des 20. Jahrhunderts.

Während der Eugenischen Kriege ist er ein Tyrann, der jedoch später entmachtet wird. Daraufhin flieht er mit einigen seinesgleichen auf das Schläferschiff SS Botany Bay und verschwindet in den Weiten des Weltraums.

Im 23. Jahrhundert wird sein Schiff zufällig durch die USS Enterprise (NCC-1701) wiederentdeckt und die Besatzung schließlich geweckt. Captain James T. Kirk gelingt es, Khan und seine Crew daran zu hindern, die Enterprise in ihre Gewalt zu bringen.

Herkunft

Khan in den 1990ern auf der Erde.

Die Aufzeichnungen dieser Zeitepoche, einschließlich Khans Ursprung, sind lückenhaft und unvollständig. Sicher ist jedoch, dass Khan das Endprodukt eines geheimen genetischen Experiments ist, dessen Ziel darin besteht, ein überlegenes menschliches Wesen zu schaffen. Dadurch will man mit der Zeit die menschliche Zivilisation auf eine neue Ebene bringen. Besonders die physische Stärke und auch der Intellekt dieser neuen Menschen, die auch als Augment bezeichnet werden, sind besonders stark ausgeprägt.

Im 23. Jahrhundert vermutet die Historikerin Marla McGivers, dass er ein sogenannter Sikh ist, welche besonders gut ausgebildete Krieger sind und aus der nördlichen Region von Indien stamme.

Im Jahr 1993 tauchen plötzlich neben Khan mehrere Augments auf, die es nach einer Weile schaffen, die Macht in mehr als 40 Ländern der Erde an sich zu reißen. Von 1992 bis 1996 herrscht Khan über mehr als ein Viertel der Menschheit, zu denen überwiegend die Ländereien von Asien und dem Mittleren Osten zählen. Dabei herrscht er wie ein Tyrann über sein Volk, wodurch es sowohl blutige Auseinandersetzungen als auch interne Machtkämpfe gibt.

Khan und seine Anhänger im Kälteschlaf.

Während der Mitte der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts bekriegen sich die Augments gegenseitig. Andere Staaten nutzen diese Lage aus, um in einer Serie von Kämpfen den Tyrannen ihre Macht zu nehmen, die mit den Eugenischen Kriegen ihren Höhepunkt finden. Nachdem die meisten Augments gestürzt und ihre Reiche aufgelöst sind, gelingt es Khan sowie 84 seiner Anhänger zu fliehen. Sie schwören Khan Treue und für ihn zu leben und zu sterben.

1996 gelingt es ihm, die Kontrolle über ein Schläferschiff der DY-100-Klasse zu erlangen, welches er später auf den Namen SS Botany Bay tauft. Sie versetzen sich auf dem Schiff in Stasis und programmieren das Schiff darauf, das heimatliche Sonnensystem zu verlassen. (TOS: Der schlafende Tiger)

Da Khan vorsorglich sämtliche Beweise für den Start hatte vernichten lassen, wurde aus der Botany Bay und ihrer Besatzung bis zum 22. Jahrhundert ein Mythos. (ENT: Die Augments)

Die Rückkehr

Die Botany Bay wird von der Enterprise entdeckt.

Im Jahr 2267 registrieren die Sensoren der USS Enterprise (NCC-1701) ein kleines Schiff. Als Captain Kirk sich mit einem Landetrupp auf die Botany Bay beamt, entdecken sie mehrere Menschen in Stasis. Durch das Betreten des Schiff wurde automatisch ein Programm gestartet, das Khan aus dem Kälteschlaf holen soll, allerdings trifft Kirk aufgrund technischer Probleme die Entscheidung, Khan sofort aus dem Kälteschlaf zu holen. Khan wird in körperlich schlechter Verfassung auf die Krankenstation der Enterprise gebracht, wo Doktor McCoy schließlich sein Leben rettet.

Während der Reise sind zwölf Stasiskammern ausgefallen. Captain Kirk nahm die Botany Bay daraufhin in Schlepptau, um die verbliebenen 72 Menschen an Bord zur Sternenbasis 12 zu bringen. Da es jedoch keine Abfluginformationen zum Schiff gibt und auch die Aufzeichnungen über das 20. Jahrhundert nur fragmentarisch vorhanden sind, dauert es eine Weile, bis die wahre Identität von Khan und seinen Leuten bekannt wird.

Khan und McGivers küssen sich.

Bis dahin erholt sich Khan erstaunlich schnell auf der Krankenstation der Enterprise. Er macht sich die modernen Informationssysteme des 23. Jahrhunderts zunutze, um die Technologie dieses Jahrhunderts zu studieren. Darüber hinaus zeigt er auch Interesse für Lieutenant Marla McGivers, die sich auf eine besondere Art und Weise zu ihm hingezogen fühlt. Während eines Essens, das Captain Kirk zu Ehren von Khan veranstalten lässt, sagt Khan unter anderem, dass er und seines Gleichen dringend in dieser Zeitepoche gebraucht würden.

Während Kirk und sein Erster Offizier Spock weiterhin versuchen, mehr über ihre Gäste in Erfahrung zu bringen, beginnt Khan heimlich mit den Vorbereitungen die Enterprise in seine Gewalt zu bringen. Lieutenant McGivers ist ihm derweil endgültig verfallen und hilft ihm dabei, die restlichen Augments aus der Stasis zu befreien. Anschließend übernimmt er die Kontrolle über den Maschinenraum und schaltet von dort die Lebenserhaltungssysteme der Brücke ab.

Khan erweckt seine Augments.

Nachdem Kirk kleinbei gegeben hat, steckt Khan ihn in die Unterdruckkammer, um ihn als Druckmittel gegen die Besatzung einzusetzen. Allerdings ist Lieutenant McGivers nicht bereit soweit zu gehen und hilft heimlich Kirk aus seiner Gefangenschaft zu fliehen. Letztendlich kommt es bei der Befreiung des Schiffes zum Zweikampf zwischen Khan und Kirk, den Letzterer für sich entscheidet, bevor Khan das Schiff mit einem herbeigeführten Warpkernbruch zerstören kann.

In der dann folgenden Verhandlung an Bord der Enterprise werden Khan und seine Männer zum Exil auf Ceti Alpha V verurteilt, auf dem Khan und seine Anhänger den Rest ihres natürlichen Lebens verbringen sollten. Lieutenant McGivers begleitet Khan auf diese neue Welt. (TOS: Der schlafende Tiger)

Das zweite Exil

Khan während seines Exils auf Ceti Alpha V.

Während ihres Exils auf dem unbewohnten Planeten Ceti Alpha V standen Khan und seinen Anhängern lediglich einige ehemalige Frachtcontainer der Botany Bay zur Verfügung, die später mit einfachsten Mitteln wohnlich gestaltet wurden. Nach nur sechs Monaten des Exils ändern sich die Lebensbedingungen rapide, als der Nachbarplanet Ceti Alpha VI explodiert und so die Umlaufbahn von Ceti Alpha V verschiebt. Nur durch Khans überlegenen Intellekt und die karge Ausstattung der Frachtcontainer gelingt es den Augments zu überleben. Als ähnlich robust erweist sich der Ceti-Aal, der die letzte verbleibende Lebensform auf dem Planeten darstellte. Einige dieser kleinen Kreaturen töten im Laufe der Zeit 20 von Khans Anhängern, darunter auch Marla McGivers, die er mittlerweile zu seiner Frau gemacht hat.

Die Sternenflotte überlässt Khan seinem Schicksal, wodurch sie auch nichts von der planetaren Katastrophe erfahren.

Im Jahr 2285 befindet sich die USS Reliant in unmittelbarer Nähe, als sie nach einem geeigneten und unbewohnten Planeten sucht, der als Testgebiet für das geheime Genesis-Projekt dienen soll. Als sich Captain Clark Terrell und sein Erster Offizier Pavel Chekov hinunterbeamen, glauben sie, auf Ceti Alpha VI zu sein. Jedoch treffen beide überraschenderweise auf Khan, der sie daraufhin gefangennimmt. Während des Gesprächs erfährt Khan auch einiges über seinen Erzfeind Kirk, der mittlerweile zum Admiral befördert wurde. (Star Trek II: Der Zorn des Khan)

Khans Ende

Khan und seine Augments auf der USS Reliant.

Für Khan und seinen Anhängern ist es ein leichtes, die USS Reliant zu kapern und die Besatzung auf dem unwirtlichen Planeten auszusetzen. Da er nun von dem geheimen Genesis-Projekt wusste, nahm er Kurs auf das Weltraumlabor Regula 1, um das Projekt in seinen Besitz zu bringen. Währenddessen befindet sich die Enterprise, mittlerweile als Schulschiff eingesetzt, auf einer nahegelegenen Trainingsmission. Als die Projektleiterin Doktor Carol Marcus versucht, die Enterprise zu kontaktieren, entschließt sich Admiral Kirk nach dem Rechten zu sehen.

Khan ist vor Kirk auf Regula 1 und foltert alle am Projekt beteiligten Personen, um die Daten des Genesis-Projekts zu erhalten. Als er jedoch keine Informationen erhält, lässt er das gesamte Personal töten. Doktor Marcus und ihr Sohn David können sich mit dem Genesis-Projektil auf dem nahegelegenen Planetoiden Regula in Sicherheit bringen. Als Kirk beide später fand, darunter auch Captain Terrell und Chekov, gelang es Khan das Genesis-Projektil auf sein Schiff zu beamen.

Die finale Auseinandersetzung im Mutara-Nebel.

Khan erwartet bereits die Enterprise und fängt sie noch vor Erreichen der Regula-Station ab. Während seines Exils entwickelt er einen unbändigen Hass gegenüber Kirk, welchen er mit folgendem Zitat einem seiner Untergebenen gegenüber offenbart:

Ich werd' ihn jagen um die Monde von Nibia, durch den Antares-Mahlstrom und durch die Flammen der Verdammnis, bevor ich ihn aufgebe!

Khan nähert sich seinem Gegner und täuscht dabei Kommunikationsstörungen vor. Als er in Position ist, lässt er das Feuer eröffnen und setzt die Enterprise außer Gefecht. Anschließend zeigt er sich dem verblüfften Kirk. Im Laufe des Gesprächs macht Kirk seinen Führungsoffizieren indirekt klar, dass er den Prefix-Code gegen die Reliant einsetzen will. Mit ihm gelingt es, die Schutzschilde der Reliant herunterzufahren und einen erfolgreichen Gegenschlag durchzuführen, woraufhin sich die Augments zunächst einmal zurückziehen.

Khan kurz vor seinem Tod.

Da Admiral Kirk weiß, dass er die Reliant im jetzigen Zustand nicht besiegen konnte, lockt er Khan in den nahegelegenen Mutara-Nebel, wodurch beide Schiffe nun die gleichen Voraussetzungen haben. Während des Kampfes wird Khan sein zweidimensionales Denken zum Verhängnis. Die Enterprise kann schließlich mehrere Volltreffer landen und die Reliant nun kampfunfähig schießen. In dem Wissen, dass er all seine Anhänger verloren hat, aktiviert Khan mit letzter Kraft das Genesis-Projektil, um seinen Erzfeind Kirk mit in den Tod zu nehmen. Khans letzte Worten waren:

Der Hass siegt jetzt. Ich speie meinen letzten Atem auf dich, Kirk.

Spock jedoch opfert sein Leben, um den defekten Warpantrieb der Enterprise wieder funktionstüchtig zu machen und rettet so im letzten Moment die Enterprise vor der Explosionswelle des Projektils. (Star Trek II: Der Zorn des Khan)

Sein Vermächtnis

Selbst über seine Flucht und seinen späteren Tod hinaus, hat Khan Noonien Singh die Menschheit bzw. die Föderation beeinflussen können:

Der Genetiker Arik Soong glaubte, dass man neue Augments kreieren könnte, die nicht über bösartige Instinkte und Absichten verfügen. Er versuchte daraufhin seine "Kinder", die er aus Embryos erschaffen hatte, die er 2134 von der Forschungsstation Cold Station 12 gestohlen hatte, nach dieser Vorstellung zu erziehen. Jedoch scheiterte er damit, da die negativen Charaktereigenschaften der Augments einfach stärker waren, als eine klassische Erziehung.

Nach seiner Inhaftierung im Jahr 2154 verfolgt er ein anderes Ziel, die Menschheit zu perfektionieren. Anstatt wieder zu versuchen, neue menschliche Augments zu erzeugen, widmete er sich der Schaffung künstlicher Lebensformen. Sein Nachkomme Doktor Noonien Soong setzte seine Arbeit weiter fort, bis es ihm gelingt, eine Reihe von Androiden, wie beispielsweise Data und Lore zu konstruieren. (ENT: Die Augments; TNG: Das Duplikat)

Nachdem Khan in seiner letzten Handlung das Genesis-Projektil detonieren lässt, ruft dies das klingonische Reich auf den Plan, welches nun glaubt, dass dieses Projektil die „Ultimative Waffe“ der Föderation sei. Daraufhin gibt es mehrere diplomatische Schwierigkeiten zwischen den beiden Großmächten, die erst im Khitomer-Abkommen von 2293 überwunden werden können. (Star Trek II: Der Zorn des Khan, Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock, Star Trek VI: Das unentdeckte Land)

Ironischerweise sorgen Khans Handlungen in der Vergangenheit dafür, dass 2286 die Erde vor den Auswirkungen der Walsonde gerettet wurde. Durch Khans Handlungen kommt eine Ereigniskette zustande, die Admiral Kirk wegen Befehlsverweigerung ins Exil nach Vulkan verbannt. Als er sich einige Monate später entschließt, zur Erde zurückzukehren, sind er und seine Crew schließlich die einzigen, die gegen die Walsonde vorgehen können. (Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart)

Durch das Beispiel Khan wurde offensichtlich, dass dringend entsprechende Gesetze geschaffen werden müssen. So existiert im 24. Jahrhundert ein Gesetz innerhalb der Föderation, dass genetische Experimente strikt verbietet. Allerdings gab es mit der Zeit eine Art Schwarzmarkt für zum Beispiel Kinder, die nur über verminderte körperliche und geistige Fähigkeiten verfügten und durch gentechnische Eingriffe „verbessert“ wurden. Zu den prominentesten Personen, die in ihrer Kindheit verbessert worden sind, zählt Doktor Julian Bashir. (DS9: Dr. Bashirs Geheimnis)

Die Ereignisse um den Zwischenfall mit der Lantree und der Forschungsstation Darwin widersprechen dem jedoch. (TNG: Die jungen Greise)

Hintergrundinformationen

Auftritte

Erwähnungen

Schauspieler und Synchronsprecher

Khan wurde von Ricardo Montalbán gespielt. Seine deutsche Stimme erhielt er von:

Wissenswertes

Er wurde nach Kim Noonien Singh benannt, einem Freund von Gene Roddenberry aus dem Zweiten Weltkrieg. Roddenberry hoffte, so den Kontakt mit ihm wiederzufinden. Dieser Freund war auch Namensvorbild für Noonien Soong und Singh.

Der Charakter Pavel Chekov wird erst in der 2. Staffel der Originalserie eingeführt, wodurch er nicht die Möglichkeit hatte, auf Khan zu treffen. Da Khan ihn jedoch in Star Trek II: Der Zorn des Khan wiedererkannt hat, besteht somit die Möglichkeit, dass Chekov bereits ein Besatzungsmitglied der USS Enterprise war, er jedoch nicht als Führungsoffizier fungierte.

Walter Koenig antwortete auf einer Convention auf die Frage eines Fans, woher Khan sich an Chekov hätte erinnern können, wenn er noch gar nicht an Bord war, dass er damals für die Wartung der Toiletten an Bord der Enterprise verantwortlich war, und eine Toilette, die Khan benutzen wollte, blockiert hielt. Als er endlich die Tür öffnete, meinte Khan: Ihr Gesicht werde ich mir merken!

Wie auch Marla McGivers in Der schlafende Tiger anmerkt, könnte Khan Anhänger der Sikh-Religion sein. So ist es unter männlichen Sikh üblich, den Nachnamen Singh zu tragen. Dagegen spricht jedoch, dass Khan zumeist gründlich rasiert und mit streng gekämmten Haar auftritt, was nicht der Sikh-Tradition entspricht. Im Roman Der Aufstieg und Fall des Khan Noonien Singh II wird auch Khans Sikh-Vergangenheit erwähnt. Laut dem Roman hieß seine Mutter (und Schöpferin) mit Nachnamen Kaur, was ein gängiger Nachname unter Sikh-Frauen ist. Das Buch erklärt Khans Haartracht damit, dass er sich bewusst gegen die Sikh-Traditionen entschied, da er sich für einen überlegenen Menschen hält.

Apokryphes

The Eugenics Wars

Im Roman The Rise and Fall of Khan Noonien Singh wird Khans werdegang wie folgt:

Geboren wird er 1970 in einer geheimen unterirdischen Labor das Chrysalis-Projekts in Indien. Sarina Kaur, die Leiterin des Projekts trägt ihn persönlich aus und gibt ihm dem namen Noon. Im Mai 1974 wird das Labor aufgrund eines Reaktorbruchs evakuiert. Ein Großteil des Personals wird dabei getötet. Khan und einige 100 weitere genetisch aufgewertete Kinder werden zuvor evakuiert. So Wächst Khan als Waisenkind in Indien auf.

Khan

Im Comic Khan wird Khan als normales Kind geboren und im Jahr 1971 als Teil einer Gruppe Waisenkinder entführt, von einem Privatunternehmen genetisch aufgewertet und zum Super-Soldaten ausgebildet.

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