Wurmloch
Ein Wurmloch ist ein laienhafter Begriff für mehrere verschiedene Phänomene im Weltraum.[1]
Die bekannteste Form eines Wurmloches ist eine Interspatiale Krümmung
, welche im Allgemeinen gemeint ist, wenn von einem Wurmloch
die Rede ist. Dies ist eine spezielle Krümmung der Raumzeit, welche Orte an verschiedenen Punkten im Raum und teilweise auch in der Zeit miteinander verbindet und es so erlaubt, große Entfernungen in wenigen Sekunden zu überwinden. Aufgrund seiner Erscheinungsform wird dieses Phänomen auch als räumlicher Wirbel
oder Raumwirbel
bezeichnet. (VOY: Nacht, Kontrapunkt)
Inhaltsverzeichnis
Allgemeine Eigenschaften
- Auf den Sensoren erscheint ein Wurmloch aus großer Distanz als eine Subraumstörung. Dabei wird es nicht immer von den Langstreckensensoren erfasst, sondern macht sich manchmal nur auf den Subraumbändern bemerkbar. (DS9: Der Abgesandte, Teil I; VOY: Das Nadelöhr)
- Ein Wurmloch ist genau wie ein Schwarzes Loch von einem Ereignishorizont umgeben. Das Fehlen dieses Ereignishorizonts kann daher als Hinweis genommen werden, dass es sich bei einem bestimmten Raumphänomen um kein Wurmloch handelt. (TNG: Die alte Enterprise)
- Zudem besitzt ein Wurmloch ebenso wie das schwarze Loch eine Akkretionsscheibe. Durch eine Strahlungsanomalie in dieser Akkretionsscheibe ist das Alpha-Quadrant-Ende des Barzan-Wurmlochs alle 233 Minuten sichtbar. (TNG: Der Barzanhandel)
- Ein wesentlicher Bestandteil eines Wurmloches ist seine Raummatrix. 2373 versucht die Crew von Deep Space 9 die Raummatrix des bajoranischen Wurmlochs mit einem phasenkonjugierten Gravitonstrahl zu destabilisieren. Das soll dazu führen es zu verschließen ohne es zu zerstören. Aufgrund von Sabotage durch einen Wechselbalg, welcher sich als Julian Bashir ausgibt, schlägt dieser Plan jedoch fehl. Im Gegenteil, hat der neu eingestellte Gravitonstrahl nun die entgegengesetzte Wirkung und stabilisiert das Wurmloch so sehr, dass es nicht einmal mehr von einer Trilithium-Sprengladung zerstört werden kann. (DS9: Im Lichte des Infernos)
- Spezifische Anzeichen für Wurmlöcher sind unter anderem ionisierter Wasserstoff und Thetabandstrahlung. Jedes Wurmloch weist außerdem eine Fluktuation beim Quantenniveau auf, was es von einem Subraumströmungsfeld unterscheidet (VOY: Das Nadelöhr, Translokalisation).
- Eines der wichtigstens Merkmale für das Vorhandensein eines Wurmlochs sind Neutrinoemissionen und Verteronpartikel. (DS9: Der Abgesandte, Teil I; VOY: Das Nadelöhr, Translokalisation, Icheb)
- Icheb stellt 2376 an Bord der USS Voyager eine neuartige Scanmethode mit einer hochauflösenden gravimetrischen Sensorenphalanx vor, die dazu dienen soll den Neutrinofluss von Wurmlöchern aufspüren und damit die Heimreise der Voyager zu verkürzen. (VOY: Icheb)
- Mit einem gravimetrischen Scan kann man das Innere eines Wurmloches scannen und beispielsweise Inkonsistenzen im spatialen Gradienten erkennen. (VOY: Euphorie)
- Bei Wurmlöchern die durch die Zeit führen kann zudem eine (temporale) Phasenvarianz im Strahlungsstrom registriert werden, welcher durch das Wurmloch führt. (VOY: Das Nadelöhr, Euphorie)
- Eine weitere eher unangenehme Eigenschaft von Wurmlöchern ist eine subspatiale Verzerrung. Bei dem von der Telepathische Werferpflanze vorgetäuschten Wurmloch kann jedoch keine gefunden werden, ebensowenig wie eine temporale Varianz. (VOY: Euphorie)
Bestimmung des Ausgangsortes
Mit Hilfe einer Subraumpeilung, der Bestimmung des Verteronaustrittsvektors oder eines Phasenprofils des Neutrinoflusses kann man bestimmen, zu welchem Ausgangspunkt ein Wurmloch führt. Falls diese Methoden misslingen, kann man eine Sonde oder ein Raumschiff hindurch schicken. (TNG: Der Barzanhandel; VOY: Das Nadelöhr, Das Wurmloch)
Eine weitere Methode den Ausgangspunkt zu bestimmen, ist die Ermittlung des transkinetischen Vektors. (VOY: Euphorie)
Bei künstlichen Mikrowurmlöchern kann der Ausgangspunkt durch die Phasenausrichtung des zur Erzeugung benutzten Tachyonstrahls bestimmt werden. (VOY: Das Pfadfinder-Projekt)
Manipulation der Stabilität
Ein vormals stabiles Wurmloch kann durch einen hochenergetischen Gravitonausstoß destabilisiert werden, sodass es sich in einen intermittierenden zyklischen Wirbel
(siehe unten) verwandelt.
2373 verfolgt die USS Voyager ein Ferengi-Shuttle, welches 2366 durch das Barzan-Wurmloch in den Delta-Quadranten gebracht wurde. Die Ferengi wehren den Beamversuch der Crew der Voyager mit einem Gravitonpuls ab, als sie gerade in Reichweite des zwischenzeitlich stabilisierten Barzan-Wurmlochs sind. Dadurch wird das Rotationsmoment erhöht und in dessen Folge die Subraumachse des Wurmloches destabilisiert. Die Folge davon ist, dass auch das ehemals stabile Alpha-Quadrant-Ende von da an unvorhersehbar im Weltraum umher springt. (VOY: Das Wurmloch)
Desweiteren kann ein direkter Treffer mit einem Photonentorpedo ein bereits instabiles Wurmloch komplett zerstören. 2375 versuchen die Devore vergeblich ein instabiles Wurmloch in ihrem Raum mit einem Torpedo von der Voyager zu zerstören. (VOY: Kontrapunkt)
Man kann jedoch auch ein stabiles Wurmloch zerstören, aber nur mit großer Feuerkraft und am schwächsten dimensionalen Radius. Die Crew der Voyager zerstört 2375 den Raumwirbel zwischen Leere und dem Gebiet der Malon um die Bewohner der Leere vor weiterer Thetastrahlungskontamination zu schützen. (VOY: Nacht)
Natürliche Wurmlöcher
Künstliche Wurmlöcher
Wurmlöcher lassen sich auch künstlich herstellen. Bei einer Antriebsfehlfunktion des brandneuen Warpantriebs der USS Enterprise entsteht durch eine Inbalance versehentlich ein künstliches Wurmloch. (Star Trek: Der Film)
Laut Harry Kim ist es theoretisch möglich durch die Explosion eines Typ-6-Protosterns ein Wurmloch vom Delta- in den Alpha-Quadranten zu erzeugen. (VOY: Die Omega-Direktive)
In den 2370er forschen die Trill an einer Möglichkeit ein Wurmloch aus einer künstlichen Raumverzerrung herzustellen. Im Jahr 2372 versucht die Trill-Wissenschaftlerin Lenara Kahn ein künstliches Wurmloch zu erzeugen, indem sie eine Subraumtensormatrix mit einem Magnetonimpuls bestrahlen will, was eine künstliche Raumverzerrung auslösen soll. Hierzu wird ihr von Deep Space 9 und der Sternenflotte die USS Defiant zur Verfügung gestellt, die das Wurmloch mit einem Deflektorimpuls erzeugen soll. Dies gelingt auch, jedoch ist das erzeugte Wurmloch instabil und kollabiert nach wenigen Sekunden, wobei die Defiant durch die entstehende Schockwelle beschädigt wird. (DS9: Wiedervereinigt)
Die Sternenflotte findet 2376 einen Weg mit einem auf einen Wanderpulsar gerichteten Tachyonstrahl soviel gravimetrische Energie zu gewinnen, um damit zielgerichtet über den Umweg einer Singularität ein künstliches Mikrowurmloch zu erzeugen, um Subraumsignale hindurch zu schicken und auf diese Art und Weise mit der USS Voyager im Delta-Quadranten Kontakt aufzunehmen. Dazu wird die MIDAS-Phalanx von Reginald Barclay entsprechend umprogrammiert. (VOY: Das Pfadfinder-Projekt)
Wurmlochähnliche Phänomene
- Bei Sternzeit 42193,6 begegnet die USS Enterprise (NCC-1701-D) einem Wesen namens Nagilum. Als der Captain noch nicht sicher ist, um was es sich handelt, schließt er ein Wurmloch-Phänomen aus. (TNG: Illusion oder Wirklichkeit?)
- 2366 begegnet die USS Enterprise einer Kerr-Schleife. Auf die Frage von Picard, ob es sich dabei um ein Wurmloch handelt, antwortet Data
Ja und Nein
und erklärt anschließend, dass er aber keinen Ereignishorizont ausmachen kann. (TNG: Die alte Enterprise) - Ein Subraumströmungsfeld ist eine Raumanomalie, welche unter gewissen Umständen Reisen ähnlich wie durch ein Wurmloch ermöglicht. Genau wie bei einem Wurmloch können auch in einem Subraumströmungsfeld Neutrinos, ionisierter Wasserstoff und Thetabandstrahlung auftreten. Anders als bei einem Wurmloch muss es jedoch nicht zwingend auch Fluktuationen des Quantenniveaus geben, außerdem lässt sich mit einigen Scans auch auf anderem Weg schnell Musterunterschiede zwischen den beiden Phänomenen nachweisen. (VOY: Translokalisation)
- Auch eine Raumspalte und ein Subraumtrichter sind wurmlochähnliche Phänomene, da sie durch einen Subraumtunnel mehrere Punkte in Raum und Zeit miteinander verbinden und die Passage von Raumschiffen erlauben können. (TNG: Das Interface; VOY: Vor dem Ende der Zukunft, Teil I)
Siehe auch
Bildergalerie
Das barzanischen Wurmloch im Delta-Quadranten (zusammen mit der USS Voyager)
Ein künstlich erzeugtes Wurmloch (zusammen mit der USS Defiant)
Ein künstliches Wurmloch durch eine Fehlfunktion des Warpantriebs. (zusammen mit der USS Enterprise)
Weitere Referenzen
- Star Trek: Der Film
- Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert
- Star Trek: Deep Space Nine
- Star Trek: Raumschiff Voyager
- ↑ Diese Beschreibung wurde von Torat in VOY: Kontrapunkt wortwörtlich verwendet. Es ist auch eine kanonische Erklärung dafür, dass die Autoren viele verschiedene Phänomene in verschiedenen Episoden als Wurmloch bezeichnet haben, obwohl sie sich doch deutlich voneinander unterscheiden.