Star Trek: Phase II

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Aus der Perspektive der realen Welt geschrieben.

Star Trek: Phase II oder auch Star Trek II war als erste Fortsetzung zu Raumschiff Enterprise geplant, wurde aber nicht produziert, da man sich statt dessen entschied, einen Kinofilm zu drehen.

Entstehungsgeschichte

Überraschungen nach etlichen Pleiten

Bis 1975 gab es immer wieder Gerüchte um eine Fortsetzung der Originalserie, die sich jedoch immer wieder als gegenstandslos herausstellten. Erst im Dezember des Jahres gab es dann erste konkrete Informationen – diesmal auch von offizieller Seite – bezüglich einer "Wiederauferstehung" des Franchise, jedoch nicht als Serie, sondern als Kinofilm! [1]

Dem zuvor hatte es bereits einige Gespräche gegeben, in denen Paramount Pictures zunächst lediglich zwei bis drei Millionen Dollar einräumte, was wiederum eine Diskussion auslöste, ob man entweder eine Fernseh- oder eine Kinoproduktion anstrebte. Dabei saß man mehr oder weniger auf dem Trockenen und musste von Neuem beginnen, da nichts von dem übriggeblieben war, was man einst hatte: weder Requisiten, noch Kulissen – nicht einmal Spocks Ohren. Als Roddenberry dann anmerkte, dass man mit dem geringen Budget selbst bei einer Fernsehproduktion lediglich die Qualität der alten Serie erreichen würde, konnte er die Verantwortlichen überzeugen, die Mittel für einen Kinofilm bereitzustellen. [2]

Große Visionen

Eine der ersten Ideen für den anstehenden Kinofilm trug den Titel "The God Thing" (zu deutsch: "Die Sache mit Gott"), über das nur sehr wenig bekannt ist, lediglich die Äußerungen des Regisseurs Richard Colla, der das Drehbuch sehr gut kannte sind noch überliefert.

Die Besatzung der Enterprise sollte auf eine Reise geschickt werden, in der sie nach der Kraft suchen, welche das Universum antreibt. Dabei trifft die Besatzung schließlich auf eine Entität, die in der Lage ist, ihre Gestalt zu verändern. Während eines Dialogs mit Kirk nimmt sie dann immer wieder verschiedene Erscheinungsbilder an und fragt ihn, ob sie ihn erkennt. Doch kann er dies erst als sie in Gestalt von Jesus Christus erscheint. Mit der Zeit sollte sich dann herausstellen, dass eine komplexe Maschine vor Urzeiten in das All hinausgeschickt wurde, um Gesetze zu anderen Kulturen zu bringen. Diese sollten mit der Zeit neu interpretiert und abgewandelt werden. Allerdings war diese Essenz für Paramount eine etwas zu harte Kost – sie wurde nie in dieser Form umgesetzt.[2]

Eine weitere Idee von John D.F. Black, der die Episode Implosion in der Spirale schrieb, sah eine Geschichte um ein Schwarzes Loch vor, welches innerhalb der nächsten 100 Jahre die Erde erreichen und verschlingen würde. Dabei geht es darum, dass verschiedene unterschiedliche Spezies das Schwarze Loch als eine Art gigantischen Mülleimer benutzten und damit das Gleichgewicht des gesamten Universums riskierten. Die Aufklärung der Enterprise deckt dies zwar auf, löst jedoch einen Krieg aus, in dessen Folge das Schwarze Loch zu expandieren beginnt. Auch diese Idee wurde von Paramount abgelehnt.[2]

Das vom Autor der Episode Griff in die Geschichte, Harlan Ellison, verfasste Drehbuch sah vor, dass die Erde von einer reptiloiden Spezies entdeckt wird, welche das Aussterben der Dinosaurier in der Urzeit und die daraus resultierende Dominanz der Säugetiere bzw. Menschen als Fehlentwicklung deuten und eine Zeitreise unternehmen, um den Fehler zu korrigieren. Die Besatzung der Enterprise sollte die Änderungen an der Zeitlinie verhindern oder wiederherstellen. Allerdings warf Ellison wütend das Handtuch, als ein Paramount-Mitarbeiter die (Zitat[2]) "schwachsinnige Idee" durchsetzen wollte, die Mayas in die Handlung miteinzubeziehen.[1]

Doch eine Serie!

Einer der Gründe für Nimoys Absage – eine den Charakter Spock verunglimpfende Werbung

Der Schock saß für die Fans tief, als Paramount 1977 nach der Erscheinung von George Lucas' Star Wars das eigene Kinoprojekt fallen ließ. Die Ablehnung der verschiedenen Drehbücher führte innerhalb des Geldgebers zu dem Schluss, dass Kino und Star Trek einfach nicht vereinbar seien. Als Paramount dann verlauten ließ, eine Fernsehserie mit dem Arbeitstitel Star Trek II produzieren zu wollen, sprang Leonard Nimoy wieder ab, mit dem man sich erst kürzlich wegen einer unrechtmäßigen Vergabe von Werbelizenzen außergerichtlich geeinigt hatte, die unter anderem zu einem unter Fans bekannten Heineken-Werbeplakat führte.[2][3][4]

Dies begründete er jedoch damit, dass er nicht bereit sei, erneut als Spock in einem wöchentlichen Turnus aufzutreten – alle anderen bekannten Darsteller hatten bereits schon zum großen Teil zugesagt, als es noch um den Kinofilm ging und waren nun auch weiterhin bereit, bei dem Projekt zu verbleiben. Dabei wurde die Planung der Serie durch einen Führungswechsel bei Paramount begünstigt, das ebenfalls an Plänen an einem eigenen Fernsehsender arbeitete und so nun "Star Trek II" als Zugpferd einspannen wollte.[3]

Die Pläne für eine neue Fünf-Jahres-Mission gediehen und führten schließlich zum Drehbuch des Pilotfilms "In thy Image", der die Idee von Roddenberry aufgriff, welche er ursprünglich für ein anderes Science-Fiction-Projekt "Genesis II" hatte. Diese wurde von Alan Dean Foster entsprechend umgeschrieben.[3]

Hauptdarsteller

Episoden

"In Thy Image"

von Alan Dean Foster
Persis Khambatta bei einer Testaufnahme für Phase II
David Gautreaux als Xon

Die Handlung des als Pilotfilm gedachten Konzepts ist weitestgehend identisch mit der des ersten Kinofilms Star Trek: Der Film.

Da allerdings Leonard Nimoy nicht erneut als Spock in einem wöchentlichen Turnus einer Fernsehserie zu sehen sein wollte, [3] wurde der Pilotfilm zunächst dementsprechend geschrieben. So wurde für den Posten als Erster Offizier der Charakter Willard Decker geschaffen, den Posten als Wissenschaftsoffizier sollte von Lieutenant Xon ausgefüllt werden.

Anders als für Ilia und Xon, für die Persis Khambatta und David Gautreaux relativ schnell besetzt wurden, dauerte die Besetzung von Willard Decker noch an, bis man sich dann doch entschloss, einen Kinofilm zu drehen. Dabei war die Rolle von Decker unter Harold Livingston und Gene Roddenberry sehr umstritten: Noch während Livingston die erste Fassung des Drehbuchs fertigstellte, begannen bereits die Diskussionen, ob Decker nicht gestrichen werden könnte – denn schließlich bräuchte man keine "zwei Kirks" auf der Brücke.[5]

Ebenfalls von anderer Natur sollte die Beziehung zwischen Ilia und Decker verlaufen: Anders als in der Endfassung des Kinofilms hatten die beiden in den Fassungen des Pilotfilms keine Beziehung. Xon sollte im Gegensatz zu seinem Vorgänger Spock ein vollblütiger Vulkanier sein und dementsprechend damit zu kämpfen haben, dass Kirk seinen alten Weggefährten in ihm sieht.[1]

Auf der anderen Seite gab es einige weitere Probleme in Bezug auf die Charaktere. Arthur Fellows und Michael Eisner verfassten ein Memo bezüglich ihrer Eindrücke und hatten offensichtlich einige Anmerkungen:

Fellows war der Ansicht, dass Xons Last, seine Kollegen von der Rechtmäßigkeit zu überzeugen an Bord der Enterprise zu sein, würde nicht stark genug thematisiert. Es wäre unklar, ob das Publikum den "neuen Vulkanier" akzeptieren würde. Ein weiterer Aspekt der schlichtweg fehlen würde, wäre ein ähnlicher Dialog wie er immer wieder zwischen Spock und McCoy stattgefunden hätte. Auch Ilia stand zur Disposition: Offenbar plante man für sie und Kirk eine "intensivere Beziehung", allerdings befürchtete Fellows, dass das Publikum diese aufgrund von Ilias Glatze eher ablehnen würde. Es entstand ein ähnlicher Streitpunkt wie seinerzeit bei der Diskussion um Spock. Die damaligen verantwortlichen Produzenten baten nach Der Käfig, diese Rolle zu entfernen – so wollte man nun auch Ilia Haare vorsehen, was Roddenberry aber ablehnte.[5]

Paramount entschied sich nach einiger Zeit dann jedoch erneut anders: Da ohnehin schon viele Informationen zu "Phase II" durchgesickert waren und der Paramount-eigene Sender zudem dadurch unrentabel wurde, dass bei den Konkurrenzsendern die Preise für Werbeeinblendungen gesenkt wurden und man hier mitziehen musste. [6]

"The Child"

wurde TNG: Das Kind
wurde 2008 von der Cawley Entertainment Company als Fanfilm realisiert, unter der Regie von Jon Povill

"The Savage Syndrome"

von Margaret Armen und Alf Harris[6]

"Practice in Waking"

"To Attain the All"

"The Prisoner"

"Tomorrow and the Stars"

"Devil's Due"

von William Lansford[6]
wurde TNG: Der Pakt mit dem Teufel

"Deadlock"

"The Darker Side"

"Lords of Limbo"

"Skal"

"Only A Mother"

"Small War"

"Marla"

"Pandora's Planet"

"Lord Bobby's Obsession"

von Shimon Whincelberg

Diese Geschichte wurde ursprünglich unter dem Titel "Lord Bobby" eingereicht.[6]

"Are Unheard Melodies Sweet?"

"Kitumba"

von John Meredyth Lucas[6]
wurde 2009 von der Cawley Entertainment Company als Fanfilm realisiert

"A War to End Wars"

[7]

"World enough and Time"

Lt. Sulu wird durch die Zeit katapultiert und altert in weniger als einer Minute um mehr als 30 Jahre - im Schlepptau hat er seine Tochter!

von Michael Reaves
wurde 2006 von der Cawley Entertainment Company als Fanfilm realisiert

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 Buch: Das Star Trek Universum – Ausgabe zum 25jährigen Jubiläum von Star Trek von Ralph Sander, S. 166ff., ISBN 3-453-05553-5
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Captain's Logbuch, Kapitel 7, ab S.95f. "Die Reise beginnt erneut"
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 Captain's Logbuch, Kapitel 7, ab S.97ff. "TV Trek – Zweiter Versuch"
  4. [1] Archiveinträge "Owen's Photolog" von Juli 2006, in denen das besagte Heineken-Plakat zu sehen ist.
  5. 5,0 5,1 Captain's Logbuch, Kapitel 7, ab S.102f. "Drehbuchkriege"
  6. 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 Captain's Logbuch, Kapitel 7, ab S.103f. "Der Film" Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „CL-7-3“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  7. Star Trek: Phase II – Die verlorene Generation