DeForest Kelley
DeForest Kelley (* 20. Januar 1920 in Atlanta, Georgia, USA als Jackson DeForest Kelley; † 11. Juni 1999 in Woodland Hills, Kalifornien, USA; 79 Jahre) war ein US-amerikanischer Synchronsprecher und Schauspieler.
Er wurde hauptsächlich durch seine Rolle als Leonard 'Pille' McCoy weltberühmt.
Kelley spielte McCoy in Raumschiff Enterprise, den ersten sechs Star Trek-Kinofilmen und vertonte diesen Charakter in Star Trek: Die Abenteuer des Raumschiff Enterprise. Zusätzlich hatte er noch einen Auftritt in der Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert-Episode Der Mächtige.
Biografie[Bearbeiten]
Kindheit und Jugend[Bearbeiten]
DeForest Kelley wuchs als Sohn des baptistischen Pastors Ernest Kelley und dessen Frau Clara in Atlanta auf. Früh sang er in dem Kirchenchor seines Vaters und hatte sehr früh einige Gesangsauftritte im lokalen Atlantaer Radio. Mit 17, nach Abschluss der Highschool, besuchte er einen Onkel in Long Beach, Kalifornien. Aus dem geplanten zweiwöchigen Aufenthalt wurde ein ganzes Jahr, und als er nach Atlanta zurückkehrte, war ihm ein Leben dort so fremd, dass er beschloss, ganz nach Kalifornien zu ziehen, um Schauspieler zu werden. Sein Vater war dagegen, doch dank der Unterstützung seiner Mutter konnte er sich schließlich durchsetzen.
Beruflicher Werdegang[Bearbeiten]
In Hollywood angekommen, schloss er sich zunächst einer örtlichen Theatergruppe an. Während des Drehs für einen Navy Trainingsfilm, der Rekruten auf den Einsatz im Zweiten Weltkrieg vorbereiten sollte, wurde er von einem Talentscout der Paramount-Studios entdeckt. Nach ein paar Probeaufnahmen bekam er einen Vertrag für zweieinhalb Jahre. Während dieser Zeit drehte er seinen ersten Kinofilm, den Film-Noir-Streifen Angst in der Nacht. In der Folgezeit wurde er immer wieder als Bösewicht, vor allem in Westernserien und -filmen gecastet.
Als Gene Roddenberrys Pläne für Star Trek: The Original Series konkret wurden, und er nach Ablieferung des zweiten Pilotfilms Die Spitze des Eisberges das OK für die Produktion der Serie bekam, erinnerte er sich an Kelley, da er zuvor schon zwei Pilotfilme gedreht hatte. Er ließ ihm die Wahl zwischen den Charakteren des Doktors oder des Spock. Er entschied sich für „Bones“ und war äußerst zufrieden mit der Wahl, wie er später verlauten ließ, denn an Leonard Nimoy hätte ich niemals herangereicht.
Für drei Jahre übernahm er die Rolle des knurrigen Chefmediziners an Bord der USS Enterprise und entwickelte sie zu einer der beliebtesten der Serie.
Nach dem Ende von Star Trek übernahm er, wie schon zuvor, wieder einige Gastrollen in bekannteren Fernsehserien, darunter Der Chef und Police Stoy. Ein längerfristiges Engagement erhielt er erst wieder, als Star Trek: The Animated Series die Produktion aufnahm. Dort sprach er wiederum Dr. McCoy in 21 der 22 Episoden. Überlieferungen zufolge mochte er die Arbeit nicht besonders, da er seinen Text meist ohne Anspielpartner aufzeichnen musste, wenn William Shatner, Leonard Nimoy oder einer der anderen Schauspieler nicht gleichzeitig vor Ort sein konnten.
Nach Star Trek: The Animated Series wurde es sehr ruhig um ihn, bis 1979 die Dreharbeiten zu Star Trek: Der Film begannen. Es folgten die Filme Star Trek II: Der Zorn des Khan (1982), Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock (1984) und Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart (1986). 1987 hatte er einen kurzen Cameo-Auftritt als Admiral McCoy in der Pilotfolge der Nachfolgeserie Star Trek: The Next Generation Der Mächtige, um die Verbindung der beiden Serien von Anfang an klarzustellen. In der Folge drehte er Star Trek V: Am Rande des Universums (1989) und hatte mit Star Trek VI: Das unentdeckte Land (1991) seinen letzten Bildschirmauftritt. Danach zog er sich aus dem Filmgeschäft zurück. Bekanntermaßen freute er sich sehr über den Zuspruch der Star-Trek-Fangemeinde und war des öfteren auf Conventions zu sehen.
Privatleben[Bearbeiten]
Kelley lernte seine spätere Frau Carolyn Dowling 1942 bei einem Theater-Engagement kennen, an dem beide mitwirkten. Die beiden heirateten am 07. September 1945, die Ehe blieb kinderlos.
1998 wurde bei ihm Magenkrebs festgestellt. 18 Monate später verstarb er an den Folgen der Krankheit in den Armen seiner Ehefrau. Er wurde eingeäschert und seine Asche wurde im Pazifik verstreut.
Star Trek[Bearbeiten]
Darsteller[Bearbeiten]
- Leonard 'Pille' McCoy (in Raumschiff Enterprise, Star Trek: Der Film, Star Trek II: Der Zorn des Khan, Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock, Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart, Star Trek V: Am Rande des Universums, Star Trek VI: Das unentdeckte Land, TNG: Der Mächtige, DS9: Immer die Last mit den Tribbles - Archivmaterial)
- M-113-Wesen (in Gestalt von McCoy in TOS: Das Letzte seiner Art)
- Leonard McCoy (Spiegeluniversum) (in TOS: Ein Parallel-Universum)
Synchronsprecher[Bearbeiten]
- Leonard 'Pille' McCoy (in Star Trek: Die Abenteuer des Raumschiff Enterprise)
- Vendorianer in Gestalt von McCoy (in TAS: Der Überlebende)
Weitere Projekte[Bearbeiten]
Filmographie (Auszug)[Bearbeiten]
Darsteller[Bearbeiten]
TV-Serien: Gastauftritte[Bearbeiten]
- Die Texas Rangers (1949,/1950/1953)
- Science Fiction Theatre (1955/1956)
- Rauchende Colts (1956, u.a. mit Fred Carson)
- Abenteuer im wilden Westen (1956/1957/1958/1960, u.a. mit George D. Wallace und Paul Sorensen)
- Perry Mason (1961)
- Route 66 (1961/1962, u.a. mit Arthur Batanides und Oliver McGowan)
- Bonanza (1961/1962/1966, u.a. mit John Hoyt, Stewart Moss, James Noah, Gilbert Green und Richard Hale)
- Im wilden Westen (1962/1963/1965/1966, u.a. mit William Schallert, Joseph Ruskin und Sherry Jackson)
- 77-Sunset-Strip (1963, u.a. mit Grace Lee Whitney)
- Die Leute von der Shiloh Ranch (1963, u.a. mit Brian Keith, Leonard Nimoy und Jim Goodwin)
- Auf der Flucht (1965, u.a. mit Jason Wingreen)
- Der Chef (1970, u.a. mit Barbara Anderson und Ned Romero)
- Owen Marshall: Counselor at Law (1971, u.a. mit Paul Fix und Robert Sampson)
TV-Filme[Bearbeiten]
- Police Story (1967)
Filme[Bearbeiten]
- Angst in der Nacht (1947)
- Mädchen für Hollywood (1947, u.a. mit Richard Webb)
- Rebellion im grauen Haus (1948, u.a. mit Jeff Corey, Whit Bissell und Phyllis Douglas)
- Duke of Chicago (1949)
- Malaya (1949, u.a. mit Anthony Jochim)
- Die Männer (1950)
- Taxi (1953)
- Unvollendete Liebe (1955)
- Tokio Story (1955, u.a. mit Biff Elliot)
- Schakale der Unterwelt (1955, u.a. mit Robert Ellenstein und Lawrence Dobkin)
- Blut an meinen Händen (1956, u.a. mit Howard Culver)
- Der Mann im grauen Flanell (1956, u.a. mit Nan Martin und Kenneth Tobey)
- Zwei rechnen ab (1957, u.a. mit Whit Bissell, Kenneth Tobey und Anthony Jochim)
- Das Land des Regenbaums (1957, u.a. mit Phyllis Douglas und Mike Dugan)
- Der Schatz des Gehenkten (1958)
- Der Mann mit den goldenen Colts (1959, u.a. mit Whit Bissell, Paul Comi, Frank Gorshin, Roy Jenson und Gary Lockwood)
- Im Sattel ritt der Tod (1963, u.a. mit Robert Herron)
- Wohin die Liebe führt (1964, u.a. mit Whit Bissell, Anthony Caruso und Byron Morrow)
- Revolver diskutieren nicht (1965, u.a. mit Richard Webb)
- Schwarze Sporen (1965, u.a. mit Roy Jenson und William Meader)
- Dreimal nach Mexiko (1965, u.a. mit Frank Sinatra, Dean Martin, Parley Baer und William Meader)
- Die Apachen (1965, u.a. mit Roy Jenson)
- Rabbits (1972, u.a. mit Paul Fix)
Externe Links[Bearbeiten]
- DeForest Kelley in der Wikipedia
- DeForest Kelley in der Internet Movie Database