Benutzer:Tetryon/Star Trek und Gesellschaft

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RealWorld-Artikel
Aus der Perspektive der realen Welt geschrieben.
Mit Jean-Luc Picard schenkte der Humanist Gene Roddenberry Star Treks zweiter Generation einen Captain mit einer edlen Gesinnung.

Der Humanismus ist ein in Star Trek vielfach berührter philosophischer Aspekt. Dies betrifft vor allem die Auseinandersetzung mit realen gesellschaftlichen Problemen. Diese werden an fiktive extraterrestrische Schauplätze projiziert, was den Autoren erweiterte Möglichkeiten verschafft, solche Probleme zu thematisieren und somit dazu beizutragen, sie dem Publikum bewusst zu machen. Auf diese Weise wird versucht, sie einer Lösung zuzuführen.

In zahlreichen Episoden und Filmen werden Themen wie Vorurteile, Rassismus, Sexismus, Religion, wissenschaftliche Ethik, kulturelle Unterschiede und die damit verbundenen Komplikationen, soziale Ungleichheit, Ausbeutung und Unterdrückung, Profitstreben oder problematische gesellschaftliche Konventionen behandelt. Diese Motive spielen häufig eine Schlüsselrolle in Konflikten innerhalb des Star-Trek-Universums. Das betrifft sowohl Konfrontationen zwischen Gruppen als auch Gewissenskonflikte einzelner Individuen.

Oftmals nehmen die Star-Trek-Macher hierbei einen humanistischen Standpunkt ein, indem sie die Hauptcharaktere, meist nach einer harten Auseinandersetzung mit ihren Kollegen oder sich selbst, letztendlich die richtige Entscheidung treffen lassen. Zumeist besteht die Aussage der Handlung darin, dass Menschen das Potenzial haben, sich zu entwickeln und mit Fehlern der Vergangenheit abzuschließen.

Gelegentlich stehen die Hauptfiguren auch vor der Entscheidung, in Bürgerkriege oder ähnliche Auseinandersetzungen einzugreifen. In der Regel versuchen sie, für keine Seite Partei zu ergreifen.

Die Nichteinmischung in fremde Kulturen hat in Star Trek einen hohen Stellenwert, da im Vergleich zu den Protagonisten unterentwickelte Gemeinschaften durch den Kontakt mit weit überlegener Technologie Gefahr laufen würden, einen für sie selbst oder andere schädlichen Weg gesellschaftlicher Entwicklung einzuschlagen (ENT: Lieber Doktor; siehe auch Oberste Direktive).

Darüber hinaus vertritt Star Trek mit der utopischen Vision einer friedlich harmonisierenden Vereinten Föderation der Planeten mit über 150 Mitgliedswelten und etlichen Milliarden Individuen die idealisierte Vorstellung einer von Armut, Hunger und Krieg befreiten zukünftigen Gesellschaft.[1]

Beispiele

ENT: Carbon Creek

Drei Vulkanier stranden auf der Erde der 1950er Jahre. Sie sind gezwungen, um bis zum Eintreffen eines Rettungsschiffs zu überleben, ein Leben zu führen, das dem entspricht, das durchschnittliche Menschen zu jener Zeit führen - gesellschaftliche Missstände wie Armut und Kriegsgefahr erfahren sie am eigenen Leib. Dabei entwickeln die Vulkanier, die stark darum bemüht sind, eine "Kontamination" der Menschheit mit der mitgebrachten Technologie zu vermeiden, soziale Bindungen mit verschiedenen Menschen. Nachdem sie monatelang auf der Erde festsitzen, verlieren sie allmählich die Hoffnung auf eine rasche Abholung. Schließlich überwinden die Vulkanier ihre Vorbehalte gegenüber den Menschen, diese seien barbarisch und unzivilisiert, und entschließen sich, entgegen ihrer Nichteinmischungspolitik und kühlen Logik, ihren in Not geratenen Freunden zu helfen. Letztendlich werden sie doch noch abgeholt, doch einer der Vulkanier bleibt zurück. Er hat die Menschen zu schätzen gelernt und will sie nun, voller Zuversicht in ihr Potenzial, weiterhin studieren.

  • Das erste Bild von T'Pols Erzählung ist der Sputnik, der erste künstliche Erdsatellit - ein Produkt der Sowjetunion.
  • In der Episode wird der gesellschaftliche mit dem technologischen Fortschritt in unmittelbaren Zusammenhang gestellt und als dessen Grundlage bewertet:
T'Mir: "Gefangene?"
Mestral: "Sie scheinen nicht eingeschränkt zu sein. Vermutlich sind das Arbeiter."
T'Mir: "Schwer zu glauben, dass diese Leute in der Lage waren, einen Satelliten zu starten…"
  • Gerade der Vulkanier, der sich als Bergmann verdingt, entscheidet sich dazu, sein Volk zu verlassen und dauerhaft auf der Erde zu bleiben. (Innerhalb der Arbeiterbewegung gelten die Bergleute als Vorreiter mit besonders stark ausgeprägter Solidarität.)

ENT: Im Schatten von P'Jem

Coridanische Rebellen kämpfen mit andorianischer Unterstützung gegen ihre eigene "korrupte Regierung", die "von den Vulkaniern an der Macht gehalten" werde.
(weiterer Text folgt...)

Star Trek: Der erste Kontakt

Captain Picard erklärt, dass das Streben nach Reichtum im 24. Jahrhundert nicht mehr im Mittelpunkt des Lebens stünde, sondern man arbeite, "um sich selbst und die Gesellschaft zu verbessern".
(weiterer Text folgt...)

ENT: In sicherem Gewahrsam

Die Aussage der Episode bezieht sich auf unzulässige Verallgemeinerungen bestimmten Volksgruppen gegenüber, nur weil einige ihrer Angehörigen Verbrechen begehen. Archer erwähnt die illegitime Verfolgung von in den USA lebenden Japanern während des 2. Weltkriegs.
Archer und seine Leute werden in einem Internierungslager gefangen gehalten. Bei ihrem Ausbruch befreien sie auch die anderen zu Unrecht Inhaftierten. Es handelt sich um Suliban.
(weiterer Text folgt...)

ENT: Durch die Wüste

Ein in einen Bürgerkrieg verwickelter Widerstandskämpfer namens Zobral, der von Archers "Heldentaten" gehört hat - stark übertriebenen Geschichten über die Ereignisse in der Episode In sicherem Gewahrsam - versucht, ihn für seine Sache zu gewinnen. Als Archer, der sich als Forscher versteht, ablehnt, versucht der Rebellenführer, ihn dazu zu zwingen, ihn zu unterstützen. Archer und Tucker geraten zwischen die Fronten des Bürgerkriegs und versuchen zu entkommen. Während deren Überlebenskampfs in der Wüste gelingt es T'Pol nach erfolglosen Verhandlungsversuchen mit Regierungsvertretern, dem Revolutionär seine Verantwortung für Archer und Trip bewusst zu machen, und dass seine Methoden nicht besser sind, als die seiner Unterdrücker. Schließlich willigt er ein, ihnen zu helfen. Letztendlich sieht Zobral ein, dass die Enterprise ihm nicht helfen wird und er verlässt das Schiff.

  • Die Gastfreundschaft und Freundlichkeit von Zobral erinnern an die Gepflogenheiten bestimmter Nomadenvölker oder auch die allgemeinen Traditionen im Nahen Osten. Das Halstuch, das er trägt, scheint an ein Palästinensertuch zu erinnern.
  • Zobral und seine Leute kämpfen gegen ein ungerechtes, überlebtes Kastensystem, das sie trotz formaler Abschaffung in der Praxis noch immer Unterdrückt. Dieses Motiv erinnert stark an einen revolutionären Klassenkampf.
  • Auch wenn er ihm selbst gegenüber betont, dass die Sternenflotte sich aus den Angelegenheiten anderer Völker und Kulturen heraushalten müsse, äußert Archer eindeutige Sympathien für Zobrals Kampf.
  • Zobral wird als weitgehend ehrlicher Mann mit hehren Idealen dargestellt, der von Archers vermeintlichem Großmut, seiner Integrität und seinen scheinbaren militärischen Fähigkeiten stark fasziniert ist.

DS9: Gefangen in der Vergangenheit, Teil I und DS9: Gefangen in der Vergangenheit, Teil II

(Text folgt...)

ENT: Marodeure

"Gib einem Mann Fisch und er hat einen Tag lang zu Essen, Lehre ihn Fischen und er hat sein Leben lang zu Essen"
(weiterer Text folgt...)

ENT: Faustrecht

(Text folgt...)

ENT: Sturmfront, Teil II

(Text folgt...)

ENT: Dämonen

(Text folgt...)

ENT: Stigma

Auseinandersetzung um rückständige, unterdrückerische gesellschaftliche Normen und Konventionen im Zusammenhang mit Diskriminierung von Minderheiten und sexueller Selbstbestimmung
(weiterer Text folgt...)

ENT: Canamar

Die Episode beschäftigt sich mit einem barbarischen Justizsystem, das Verbrechen produziert, anstatt sie zu bekämpfen.
(weiterer Text folgt...)

ENT: Böses Blut

Beeindruckendes Plädoyer für Völkerverständigung und Versöhnung. Phlox ist gezwungen, sich mit seinen eigenen, zuvor nie vollständig überwundenen Vorurteilen auseinanderzusetzen. Er beweist Charakterstärke und öffnet die Tür zur Versöhnung mit einem alten Feind.
Archer ist gezwungen, aggressive Nationalisten, die seine Leute bedrohen, mit Waffengewalt in Schach zu halten.
(weiterer Text folgt...)

(weitere Beispiele folgen...)

Quellen

  1. Star Trek in der Wikipedia: Star Trek beschreibt eine utopische Zukunft, in der die Menschheit enorme soziale und technische Fortschritte erzielt hat. Erzählt werden die Geschichten von Schiffsmannschaften und Mitreisenden auf Raumschiffen und -stationen der militärischen und wissenschaftlichen Sternenflotte. Von besonderer Bedeutung ist die Errungenschaft des Warp-Antriebs, der die quasi-überlichtschnelle interstellare Raumfahrt und somit den Kontakt zu extraterrestrischen Spezies überhaupt erst ermöglicht. Darüber hinaus hat die Menschheit die meisten der heutigen Probleme, wie etwa soziale Ungleichheit, Rassismus, Intoleranz, Armut und Krieg, überwunden. Auch Kapitalismus und Geldfunktion existieren nicht mehr. Die Menschheit ist zu einer globalen Einheit herangewachsen und besiedelt über die Erde hinaus weitere Planeten. Dabei verfolgt sie das Prinzip der friedlichen Koexistenz mit anderen Lebensformen. In diesem Sinne schloss sie sich mit einer Vielzahl weiterer Spezies zur 2161 gegründeten Vereinigten Föderation der Planeten zusammen. Obwohl mit der Sternenflotte eine militärische Organisation herausgebildet wurde, gilt die friedliche Erforschung fremder Welten und Zivilisationen als Leitmotiv. Die Menschheit und die Föderation werden jedoch von anderen Spezies, die zumeist imperialistische Motive verfolgen, als Konkurrenz wahrgenommen, was zu neuen Kriegen führt. Der Star-Trek-Schöpfer Gene Roddenberry war ein leidenschaftlicher Fürsprecher egalitärer Politik und benutzte die Serien häufig, um seine Vision einer auf diesen Prinzipien basierenden zukünftigen Gesellschaft zu vermitteln. Die Idee zu einer Science-Fiction-Serie hatte er in den frühen 1960er Jahren. Die grundsätzliche Idee war, eine Serie in einer „positiven Zukunft“ spielen zu lassen – eine Bemerkung, die im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg, der vorangegangenen Kubakrise und einem zu dieser Zeit realistischerweise zu befürchtenden Atomkrieg zu verstehen ist.