Canon

aus Memory Alpha, der freien deutschen Star-Trek-Datenbank
Version vom 17. Oktober 2017, 15:05 Uhr von imported>Shisma (Star Trek: The Animated Series: +1)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version ansehen (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Spring zu: Navigation, suche
RealWorld-Artikel
Aus der Perspektive der realen Welt geschrieben.


Der Begriff Canon (\'ka-nen\ (n.)) ist eine definierte Ansammlung von Inhalten, die besondere Anerkennung genießen. Dieser Begriff stammt von „Kanon“ ab – eine Sammlung bedeutender, als gut anerkannter Werke der Literatur, welche als Pflichtlektüre gilt.

Als Star Trek in den 1980ern an Größe und Popularität zunahm, mussten sich die Fans des Problems annehmen, wie man mit der weiter wachsenden Fülle an Episoden, Filmen, Büchern, Comics, technischen Dokumentationen, usw. umgehen sollte.

Obwohl die Vorstellung eines Kanons im Star-Trek-Fandom sehr etabliert ist, kommt es auch immer wieder dazu, dass sich Geschichten verschiedener Autoren in Details widersprechen.

Das geschieht teilweise absichtlich, um zum Beispiel eine Geschichte interessanter zu gestalten, oder aus Unkenntnis früherer Geschichten.

Auffassungen des Canon in Star Trek

Verschiedene Produzenten und Drehbuchautoren, aber auch Autoren von Sekundärliteratur berücksichtigen beim Schreiben einen etwas anderen Canon.

Gene Roddenberry

Mit Produktionsbeginn von Star Trek: Der Film äußerte sich Gene Roddenberry, dass er der Meinung sei, die Zeichentrickserie Star Trek: Die Abenteuer des Raumschiff Enterprise solle beim Schreiben des Films nicht beachtet werden. Viele Fans, aber auch Autoritäten wie Michael Okuda und startrek.com übernahmen diese Richtlinie. [1]

Ebenso deutete Roddenberry an, einige der Ereignisse in Star Trek V: Am Rande des Universums und Star Trek VI: Das unentdeckte Land als apokryph zu erachten. [2]

Paramount/CBS

Es gibt wenige offizielle Äußerungen darüber, was Paramount den Autoren für einen Canon vorgibt oder ob überhaupt.

Bis 2006 befand sich auf der offiziellen Star-Trek-Website eine Erklärung, dass alle Nicht-Zeichentrick-Serien und Filme als Canon anzusehen seien. Es wurden aber auch Ausnahmen angegeben, zu diesen zählten die Romane Mosaik (Roman) und Schicksalspfade, ebenso wie die Episode TAS: Das Zeitportal. [3]

Zwischen 2006 und 2010 war der betreffende Absatz allerdings stark verwässert: Details aus den genannten Romanen, welche nicht in Star Trek: Raumschiff Voyager bestätigt wurden, seien nicht automatisch Canon, dennoch sei der Star-Trek-Canon nicht in Stein gemeißelt. [4]

In der DVD-Veröffentlichung von Star Trek: Die Abenteuer des Raumschiff Enterprise wird mehr oder weniger erklärt, dass die Serie nun als Canon gelte. Dies diente möglicherweise aber nur dazu, die Verkaufszahlen zu fördern. Tatsächlich enthält die DVD aber auch eine Liste von Referenzen, die belegen sollen, dass z.B. bei einigen Episoden von Star Trek: Enterprise die Zeichentrickserie berücksichtigt wurde.

Als David A. Goodman von CBS den Auftrag erhält Federation: The first 150 Years zu produzieren, sagte man ihm, das Buch sei Canon solange niemand etwas filmt, das dem widerspricht. [5]

Michael Okuda

Das Zeitportal

Die 1995 unter Michael Okuda erschienene Star Trek Chronologie schloss sich Roddenberrys Meinung bezüglich Star Trek: Die Abenteuer des Raumschiff Enterprise an. Mit einer Ausnahme: Die Episode Das Zeitportal.

Memory Alpha

Für das Star-Trek-Wiki Memory Alpha (diese Seite) ist eine genaue Canon-Definition besonders wichtig, da es in Kollaboration vieler Autoren erstellt wird. Es betrachtet ausdrücklich alle lizenzierten Film- und Fernsehproduktionen einschließlich der Zeichentrickserie als Canon. Jegliche Referenzwerke, Romane oder Comics werden zwar erfasst, aber getrennt gelistet als Meta-Artikel oder als Hintergrundinformation bzw. Apokryphes.

Siehe auch

Star Trek Online

Das Spiel Star Trek Online, welches im Jahr 2409, also lange nach allen aus den Serien und Filmen bekannten Ereignissen, spielt, berücksichtigt noch weit mehr als nur Dinge, die gemeinhin als Canon angesehen werden. So zum Beispiel den Comic Countdown, aber auch die Romanreihe Star Trek: Titan.

Strittige Punkte

Neben Veröffentlichungen, die unter Fans und Produzenten ganz klar als Canon oder Non-Canon betrachtet werden, gibt es auch Veröffentlichungen, deren Kanonizität besonders kontrovers diskutiert wird.

Technische Handbücher

Einige Fans betrachten einige technische Handbücher als kanonisch, da sie vom Mitgliedern des Produktionsteams geschrieben wurden. Dazu gehören Die Technik der USS Enterprise und Star Trek: Deep Space Nine – Das technische Handbuch.

Von den Autoren wurden diese Werke jedoch weitestgehend ignoriert.

Star Trek: The Animated Series

Gene Roddenberry hatte sich gegenüber Star Trek: Die Abenteuer des Raumschiff Enterprise als nicht zum Canon gehörend ausgesprochen. Auch Michael und Denise Okuda folgten weitestgehend dieser Auffassung, als sie ihre Sachbücher Star Trek Enzyklopädie und Die offizielle Star Trek Chronologie schrieben.

Für einen kurzen Zeitraum waren Anspielungen auf Charaktere, Aliens und Raumschiffe nicht erlaubt in lizensierten Werken wie Comics, Romanen und so weiter.[6]

Verschiedene Autoren scheinen die Serie jedoch berücksichtigt zu haben:

Das Zeitportal

Lediglich bei Das Zeitportal wichen die Okudas von Roddenberrys Meinung ab, und verwendeten sie als Quellen für ihre Bücher.

Mosaik und Schicksalspfade

Mosaik und Schicksalspfade sind von Jeri Taylor, welche zum Produktionsteam von Star Trek: Raumschiff Voyager gehörte, geschriebene Romane, die sich näher mit der Vorgeschichte der Crew der Voyager beschäftigen.

Taylor selbst betrachtete ihre Romane als Teil des Canons, und baute in der von ihr geschriebenen Episode Der Wille auch einige Verweise auf die Handlung von Mosaik ein. Nachdem sie die Serie verließ, wurden die Romane für spätere Drehbücher jedoch nicht weiter berücksichtigt.

Star Trek Into Darkness

Viele Fans lehnen Star Trek Into Darkness von J.J. Abrams strikt ab. [7][8] Bei der Produktion von Star Trek Beyond wurden Ereignisse aus Into Darkness, wie das im Film gezeigte Super-Blut und das Transwarpbeamen absichtlich ignoriert.[9]

Star Trek V: Am Rande des Universums & Star Trek VI: Das unentdeckte Land

Gene Roddenberry bezeichnete einige Teile von Star Trek V: Am Rande des Universums und Star Trek VI: Das unentdeckte Land als apokryph.[10]

Externe Links

Einzelnachweise