Benutzer:Tetryon/Star Trek und Gesellschaft: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. April 2012, 23:07 Uhr

Mit Jean-Luc Picard schenkte der Humanist Gene Roddenberry Star Treks zweiter Generation einen Captain mit einer edlen Gesinnung

Die soziale Frage ist neben dem Rassismus ein in Star Trek vielfach berührter gesellschaftlicher Aspekt.[1] In zahlreichen Episoden und Filmen werden Themen wie soziale Ungleichheit, Ausbeutung und Unterdrückung, Profitstreben oder die ethischen Ziele von Arbeit und Wissenschaft thematisiert. Diese Motive spielen häufig eine Schlüsselrolle in lokalen Bürgerkriegen und anderen sozialen Konflikten. Oftmals nehmen die Star-Trek-Macher hierbei einen humanistischen, gesellschaftskritischen oder utopistischen Standpunkt ein, indem sie die Hauptcharaktere stets für die Seite der zu Unrecht Benachteiligten Partei ergreifen lassen. Die einzige Ausnahme stellen hierbei im Vergleich zu den Protagonisten unterentwickelte Gemeinschaften dar, die durch den Kontakt mit Warp-Technologie Gefahr laufen würden, einen für sie selbst schädlichen Weg gesellschaftlicher Entwicklung einzuschlagen (ENT: Lieber Doktor; siehe auch Oberste Direktive). Darüber hinaus vertritt Star Trek mit der Vision einer friedlich harmonisierenden Vereinten Föderation der Planeten mit über 150 Mitgliedswelten und etlichen Milliarden Individuen die idealisierte Vorstellung einer von Armut, Hunger und Krieg befreiten zukünftigen Gesellschaft.

Der Reiz, der von Star Trek ausgeht, besteht unter anderem darin, dass reale gesellschaftliche Probleme an fiktive extraterrestrische Schauplätze projiziert werden. Das verschafft den Autoren erweiterte Möglichkeiten, solche Probleme zu thematisieren und somit dazu beizutragen, sie dem Publikum bewusst zu machen. Auf diese Weise wird versucht, sie einer Lösung zuzuführen.

Beispiele

ENT: Carbon Creek

Drei Vulkanier stranden auf der Erde der 1950er Jahre. Sie sind gezwungen, um bis zum Eintreffen eines Rettungsschiffs zu überleben, ein Leben zu führen, das dem entspricht, das durchschnittliche Menschen zu jener Zeit führen - gesellschaftliche Missstände wie Armut und Kriegsgefahr erfahren sie am eigenen Leib. Dabei entwickeln die Vulkanier, die stark darum bemüht sind, eine "Kontamination" der Menschheit mit der mitgebrachten Technologie zu vermeiden, soziale Bindungen mit verschiedenen Menschen. Nachdem sie monatelang auf der Erde festsitzen, verlieren sie allmählich die Hoffnung auf eine rasche Abholung. Schließlich überwinden die Vulkanier ihre Vorbehalte gegenüber den Menschen, diese seien barbarisch und unzivilisiert, und entschließen sich, entgegen ihrer Nichteinmischungspolitik und kühlen Logik, ihren in Not geratenen Freunden zu helfen. Letztendlich werden sie doch noch abgeholt, doch einer der Vulkanier bleibt zurück. Er hat die Menschen zu schätzen gelernt und will sie nun, voller Zuversicht in ihr Potenzial, weiterhin studieren.

  • Das erste Bild von T'Pols Erzählung ist der Sputnik, der erste künstliche Erdsatellit - ein Produkt der Sowjetunion.
  • In der Episode wird der gesellschaftliche mit dem technologischen Fortschritt in unmittelbaren Zusammenhang gestellt und als dessen Grundlage bewertet:
T'Mir: "Gefangene?"
Mestral: "Sie scheinen nicht eingeschränkt zu sein. Vermutlich sind das Arbeiter."
T'Mir: "Schwer zu glauben, dass diese Leute in der Lage waren, einen Satelliten zu starten…"
  • Gerade der Vulkanier, der sich als Bergmann verdingt, entscheidet sich dazu, sein Volk zu verlassen und dauerhaft auf der Erde zu bleiben. (Innerhalb der Arbeiterbewegung gelten die Bergleute als Vorreiter mit besonders stark ausgeprägter Solidarität.)

ENT: Im Schatten von P'Jem

Coridanische Rebellen kämpfen mit andorianischer Unterstützung gegen ihre eigene "korrupte Regierung", die "von den Vulkaniern an der Macht gehalten" werde.

Star Trek: Der erste Kontakt

Captain Picard erklärt, dass das Streben nach Reichtum im 24. Jahrhundert nicht mehr im Mittelpunkt des Lebens stünde, sondern man arbeite, "um sich selbst und die Gesellschaft zu verbessern".

ENT: Durch die Wüste

DS9: Gefangen in der Vergangenheit, Teil I und DS9: Gefangen in der Vergangenheit, Teil II

ENT: Marodeure

"Gib einem Mann Fisch und er hat einen Tag lang zu Essen, Lehre ihn Fischen und er hat sein Leben lang zu Essen"

ENT: Faustrecht

ENT: Sturmfront, Teil II

ENT: Dämonen

ENT: Stigma

Auseinandersetzung um rückständige, unterdrückerische gesellschaftliche Normen und Konventionen im Zusammenhang mit Diskriminierung von Minderheiten und sexueller Selbstbestimmung

ENT: Canamar

Die Episode beschäftigt sich mit einem barbarischen Justizsystem, das Verbrechen produziert, anstatt sie zu bekämpfen. ...

Quellen

  1. Star Trek in der Wikipedia: Star Trek beschreibt eine utopische Zukunft, in der die Menschheit enorme soziale und technische Fortschritte erzielt hat. Erzählt werden die Geschichten von Schiffsmannschaften und Mitreisenden auf Raumschiffen und -stationen der militärischen und wissenschaftlichen Sternenflotte. Von besonderer Bedeutung ist die Errungenschaft des Warp-Antriebs, der die quasi-überlichtschnelle interstellare Raumfahrt und somit den Kontakt zu extraterrestrischen Spezies überhaupt erst ermöglicht. Darüber hinaus hat die Menschheit die meisten der heutigen Probleme, wie etwa soziale Ungleichheit, Rassismus, Intoleranz, Armut und Krieg, überwunden. Auch Kapitalismus und Geldfunktion existieren nicht mehr. Die Menschheit ist zu einer globalen Einheit herangewachsen und besiedelt über die Erde hinaus weitere Planeten. Dabei verfolgt sie das Prinzip der friedlichen Koexistenz mit anderen Lebensformen. In diesem Sinne schloss sie sich mit einer Vielzahl weiterer Spezies zur 2161 gegründeten Vereinigten Föderation der Planeten zusammen. Obwohl mit der Sternenflotte eine militärische Organisation herausgebildet wurde, gilt die friedliche Erforschung fremder Welten und Zivilisationen als Leitmotiv. Die Menschheit und die Föderation werden jedoch von anderen Spezies, die zumeist imperialistische Motive verfolgen, als Konkurrenz wahrgenommen, was zu neuen Kriegen führt. Der Star-Trek-Schöpfer Gene Roddenberry war ein leidenschaftlicher Fürsprecher egalitärer Politik und benutzte die Serien häufig, um seine Vision einer auf diesen Prinzipien basierenden zukünftigen Gesellschaft zu vermitteln. Die Idee zu einer Science-Fiction-Serie hatte er in den frühen 1960er Jahren. Die grundsätzliche Idee war, eine Serie in einer „positiven Zukunft“ spielen zu lassen – eine Bemerkung, die im Zusammenhang mit dem Kalten Krieg, der vorangegangenen Kubakrise und einem zu dieser Zeit realistischerweise zu befürchtenden Atomkrieg zu verstehen ist.