Cardassianische Besatzung von Bajor: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Da die Cardassianer den Bajoranern technologisch weit voraus sind gibt es keinen [[Krieg]], der zur Besatzung führte, sondern die meisten Bajoraner geben ohne viel Widerstand auf. Nach der | + | Da die Cardassianer den Bajoranern technologisch weit voraus sind, gibt es keinen [[Krieg]], der zur Besatzung führte, sondern die meisten Bajoraner geben ohne viel Widerstand auf. Nach der Annektierung wird die bajoranische Besatzungsregierung<!--heißt die so auf deutsch?--> eingesetzt, um der Besatzung eine scheinbare Legalität zu geben, in Wirklichkeit ist diese aber eine Marionette des [[Cardassianisches Zentralkommando|cardassianischen Zentralkommandos]]. Um sicherzugehen, dass die neue Ordnung hält, wird außerdem ein [[Präfekt|Militärpräfekt]] ernannt, der die Aufsicht über die Streitkräfte auf Bajor führt. ({{DS9|Das Gute und das Böse|Der undurchschaubare Marritza|Die Wahl des Kai}}) |
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− | Mit dem Beginn der Besatzung ändert sich das gesellschaftliche und soziale Leben der Bajoraner völlig. Neben dem Auflösen der traditionellen [[Kastensystem|Kastengesellschaft]], die schon seit | + | Mit dem Beginn der Besatzung ändert sich das gesellschaftliche und soziale Leben der Bajoraner völlig. Neben dem Auflösen der traditionellen [[Kastensystem|Kastengesellschaft]], die schon seit Jahrhunderten die Basis der Gesellschaft bildet, ist es während der Besatzung [[Vedek]]s verboten die [[bajoranische Religion]] zu unterrichten. Obwohl die Cardassianer mit aller Härte gegen Geistliche vorgehen und viele eingesperrt werden, schaffen diese es doch ihren Glauben weiter zu vermitteln. [[Kai]] [[Opaka]], die oberste geistliche Führerin des Volkes, ist für die Bajoraner ein [[Idol]], das ihnen hilft die Zeit zu überstehen. Desweiteren beginnen die Cardassianer die natürlichen Rohstoffe des Planeten abzubauen und nutzen Bajoraner als [[Sklave|Arbeitssklaven]], um sie zum Beispiel in [[Mine (Bergbau)|Erzminen]] schürfen zu lassen. In der Regel legitimiert die Besatzungsregierung diese ''Arbeitsaufträge'', zu denen die Bevölkerung gezwungen wird. Diese von vielen als feige betrachtete Vorgehensweise bringt aber auch Personen hervor, die mit den Cardassianern kollaborieren. ({{DS9|Die Übernahme|Heilige Visionen|Die Wahl des Kai}}) |
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− | Nicht nur Kollaborateure haben Vorteile, sondern auch viele Schmuggler. Einige von ihnen können sich relativ frei bewegen und agieren, da sie wissen welche cardassianischen [[Offizier]]e bei entsprechender Bezahlung wegschauen würden. So ist zum Beispiel der Schmuggler [[Ibudan]] in der Lage, dringend benötigte [[Medikament]]e auf die Planetenoberfläche | + | Nicht nur Kollaborateure haben Vorteile, sondern auch viele Schmuggler. Einige von ihnen können sich relativ frei bewegen und agieren, da sie wissen, welche cardassianischen [[Offizier]]e bei entsprechender Bezahlung wegschauen würden. So ist zum Beispiel der Schmuggler [[Ibudan]] in der Lage, dringend benötigte [[Medikament]]e auf die Planetenoberfläche zu bringen. Dieser Boom des Schwarzmarktes rührt daher, dass viele Außenstehende aus Angst vor Vergeltung durch die Cardassianer keinen Handel mit Bajoranern betreiben. Denn die Besatzer gehen mit aller Härte gegen Kriminelle vor. Wird einem Bajoraner ein [[Verbrechen]] vorgeworfen, wird in der Regel die gesamte [[Familie]] zusammengeholt und befragt. In vielen Fällen ist es aber wichtiger, dass jemand bestraft wird, als dass der Täter gefunden wird. Teilweise werden aber auch einfach nur zufällig Personen für Befragungen festgenommen. |
− | Die Bajoraner werden während der Besatzung willkürlich Arbeitskolonnen zugeteilt und zum Teil auf Geheiß eines cardassianischen Offiziers zwangsumgesiedelt. Die meisten arbeiten in den Erzminen oder als Arbeiter in den Fabriken. Es ist ihnen verboten den Arbeitsplatz zu wechseln, nachdem sie ihm einmal zugeteilt sind. | + | Die Bajoraner werden während der Besatzung willkürlich Arbeitskolonnen zugeteilt und zum Teil auf Geheiß eines cardassianischen Offiziers zwangsumgesiedelt. Die meisten arbeiten in den Erzminen oder als Arbeiter in den Fabriken. Es ist ihnen verboten den Arbeitsplatz zu wechseln, nachdem sie ihm einmal zugeteilt sind. Einige bajoranische Frauen werden auch von cardassianischen Offizieren ausgesucht, um diese dann zu <q>unterhalten</q>. ({{DS9|Tiefes Unrecht|Die Schuld|Indiskretion}}) |
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Die Cardassianer [[Internierungslager|internieren]] ganze bajoranische Familien in [[Arbeitslager]]n, hauptsächlich um sie dort Erz oder andere Rohstoffe abbauen zu lassen. Die Lebensbedingungen dort sind so hart, dass jeder Bajoraner weiß, dass die Internierung in ein Arbeitslager einem [[Todesstrafe|Todesurteil]] gleichkommt. Totzdem unternimmt die Besatzungsregierung nichts gegen die unmenschlichen Bedingungen in den Lagern, sondern erfüllt die Anfragen der Cardassianer nach immer weiteren Arbeitskräften. ({{DS9|Die Wahl des Kai}}) | Die Cardassianer [[Internierungslager|internieren]] ganze bajoranische Familien in [[Arbeitslager]]n, hauptsächlich um sie dort Erz oder andere Rohstoffe abbauen zu lassen. Die Lebensbedingungen dort sind so hart, dass jeder Bajoraner weiß, dass die Internierung in ein Arbeitslager einem [[Todesstrafe|Todesurteil]] gleichkommt. Totzdem unternimmt die Besatzungsregierung nichts gegen die unmenschlichen Bedingungen in den Lagern, sondern erfüllt die Anfragen der Cardassianer nach immer weiteren Arbeitskräften. ({{DS9|Die Wahl des Kai}}) | ||
− | Das berüchtigste dieser Lager ist das [[Gallitep]], in dem [[Gul]] [[Darhe'el]] mit eiserner Faust herrscht und regelmäßig seinen | + | Das berüchtigste dieser Lager ist das [[Gallitep]], in dem [[Gul]] [[Darhe'el]] mit eiserner Faust herrscht und regelmäßig seinen Leuten [[Befehl|befiehlt]], Arbeiter zu töten. Darhe'el und andere Männer wie er, glauben, solche Aktionen seien zum Ruhm Cardassias gerechtfertigt und sind daher dafür verantwortlich, dass die Besatzung zu einem Genozid wird. ({{DS9|Der undurchschaubare Marritza}}) |
− | Ebenfalls zum "größeren Ruhm Cardassias" werden Arbeiter in den Lagern Opfer von moralisch verwerflichen Experimenten. Einer der [[Arzt|Ärzte]] | + | Ebenfalls zum "größeren Ruhm Cardassias" werden Arbeiter in den Lagern Opfer von moralisch verwerflichen Experimenten. Einer der [[Arzt|Ärzte]], die solche Versuche durchführen, ist der gefeierte Wissenschaftler [[Doktor|Dr.]] [[Crell Moset]], der ein Heilmittel für das [[Fostossa-Virus]] findet. Allerdings infiziert er während seiner Forschungen mehrere Hundert Bajoraner, so dass er an ihnen verschiedene Behandlungsmetoden ausprobieren kann. Laut Aufzeichnungen der [[Sternenflotte]] kauft Moset eine Reihe von Erregern, darunter auch alle bekannten Formen des Fostossa-Virus, was nicht ungewöhnlich ist, bei der Entwicklung eines Impfstoffes. Allerdings ordert er nicht die [[Enzym]]e, die normalerweise gebraucht werden, um Impfstoffe zu synthetisieren. Vier Tage nach dem Erhalt der Viren gibt es einen kleinen Ausbruch des Fostossa-Virus in der Nähe des [[Krankenhaus]]es, in dem Moset arbeitet, obwohl es noch nie zuvor Infektionen in der ganzen Provinz gegeben hat. ({{VOY|Inhumane Praktiken}}) |
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− | Nach Jahren der | + | Nach Jahren der cardassianischen Unterdrückung gründen die Bajoraner eine [[Bajoranischer Widerstand|Widerstandsbewegung]], eine koordinierte Bewegung mit dem Ziel, Bajor von der Besatzung zu befreien. Er erreicht dieses Ziel mit oftmals wahllosen Bombenanschlägen und anderen terroristischen Taktiken. Zu dem bekanntesten Widerstandszellen gehört die [[Shakaar-Widerstandszelle]], der [[Kira Nerys]] angehört, seit sie sieben Jahre alt ist. ({{DS9|Der undurchschaubare Marritza}}) |
− | Auch wenn der Widerstand | + | Auch wenn der Widerstand teilweise einen begrenzten Guerillakrieg führt, verlässt man sich doch hauptsächlich auf das Überraschungsmoment. Einigen Mitgliedern gelingt es, einige kleine [[Subimpuls-Raider|Sub-Impuls-Raumschiffe]] zu organisieren. Da ihnen aber klar ist, dass eine direkte Auseinandersetzung mit den Cardassianern ein katastrophales Ende haben würde, werden diese auf verschiedenen [[Mond (Satellit)|Monden]] Bajors versteckt. Die Attentate und die Bombenanschläge sind vollkommen ausreichend, um die Cardassianer in Atem zu halten. ({{DS9|Die Belagerung}}) |
− | Bajoraner, die die Widerstandsbewegung unterstützen, sich aber nicht öffentlich gegen die | + | Bajoraner, die die Widerstandsbewegung unterstützen, sich aber nicht öffentlich gegen die cardassianischen Besatzer stellen, werden als Informanten bezeichnet. Unter den Mitgliedern des Widerstandes genießen diese großes Ansehen, im Gegensatz zu denen, die mit den Cardassianern kollaborierten. ({{DS9|Dunkelheit und Licht}}) |
Jedesmal, wenn der Widerstand einen Angriff ausführt, verschärfen die Cardassianer ihre Maßnahmen, was aber immer mehr Bajoraner dazu bewegt, dem Widerstand beizutreten. | Jedesmal, wenn der Widerstand einen Angriff ausführt, verschärfen die Cardassianer ihre Maßnahmen, was aber immer mehr Bajoraner dazu bewegt, dem Widerstand beizutreten. | ||
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− | Die Bajoraner müssen in | + | Die Bajoraner müssen in bestimmten Bereichen der Station, vom Rest der Station abgesperrt, in überfüllten Gemeinschaftsquartieren leben. Nur einige wenige kommen in den Genuss eines eigenen [[Quartier]]s, dafür, dass sie mit den Cardassianern zusammenarbeiten. Einigen wenigen ist es erlaubt für [[Quark]] in dessen [[Quark's|Bar]] zu arbeiten. Für zwölf Stunden Arbeit mit zwei Fünf-Minuten Pausen bekommen diese einen Streifen [[Latinum]]. ({{DS9|Die Ermittlung|Die Schuld}}) |
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Nach knapp 50 Jahren der Besatzung ziehen sich die Cardassianer Anfang 2369 von Bajor zurück. Allerdings sind die genauen Gründe dafür Ansichtssache. Während die Bajoraner dies den Bemühungen des Widerstandes zuschreiben, führen es die Cardassianer als rein politische Entscheidung an. Unabhängig von den Gründen wird von allen Seiten anerkannt, dass diese Entscheidung von der zivilen Führung, dem [[Detapa-Rat]], gegen den Willen des Militärs getroffen wurde. Einer der wichtigsten Männer bei dieser Entscheidung ist [[Kotan Pa'Dar]], ein politischer Gegner von Dukat, welcher sich auch noch Jahre später für die Rückeroberung Bajors ausspricht. ({{DS9|Der undurchschaubare Marritza|Die Konspiration|Zu den Waffen!}}) | Nach knapp 50 Jahren der Besatzung ziehen sich die Cardassianer Anfang 2369 von Bajor zurück. Allerdings sind die genauen Gründe dafür Ansichtssache. Während die Bajoraner dies den Bemühungen des Widerstandes zuschreiben, führen es die Cardassianer als rein politische Entscheidung an. Unabhängig von den Gründen wird von allen Seiten anerkannt, dass diese Entscheidung von der zivilen Führung, dem [[Detapa-Rat]], gegen den Willen des Militärs getroffen wurde. Einer der wichtigsten Männer bei dieser Entscheidung ist [[Kotan Pa'Dar]], ein politischer Gegner von Dukat, welcher sich auch noch Jahre später für die Rückeroberung Bajors ausspricht. ({{DS9|Der undurchschaubare Marritza|Die Konspiration|Zu den Waffen!}}) | ||
− | Auch andere hochrangige Offiziere sind wütend über die Entscheidung der Regierung. Gul [[Darhe'el]], der Kommandant des Arbeitslagers Gallitep, beispielsweise | + | Auch andere hochrangige Offiziere sind wütend über die Entscheidung der Regierung. Gul [[Darhe'el]], der Kommandant des Arbeitslagers Gallitep, beispielsweise befiehlt seinen Offizieren, alle Bajoraner im Lager vor dem Rückzug umzubringen. Auch wenn derart drastische Aktionen die Ausnahme bleiben, gibt es viele Offiziere, die Gul Darhe'els Meinung teilen. ({{DS9|Der undurchschaubare Marritza}}) |
− | Während des | + | Während des Abzugs von Bajor verwüsten die Truppen den Planeten allerdings derart, dass noch Jahre später die Wirtschaft wiederaufgebaut werden muss und [[Bauer]]n kein Land bewirtschaften können. |
Ähnliches machen die Cardassianer mit der Raumstation im Orbit. Da man die Station nicht nach Cardassia mitnehmen kann, wird sie zu großen Teilen verwüstet. Alles, was von Wert für die neue Besatzung sein könnte, wird mitgenommen. Systeme, die nicht entfernt werden können, werden soweit wie möglich unbrauchbar gemacht, darunter auch die Replikatoren. Auch der Bajoranische Tempel wird verwüstet, ebenso wie weitere Geschäfte auf der Promenade. ({{DS9|Der Abgesandte, Teil I}}) | Ähnliches machen die Cardassianer mit der Raumstation im Orbit. Da man die Station nicht nach Cardassia mitnehmen kann, wird sie zu großen Teilen verwüstet. Alles, was von Wert für die neue Besatzung sein könnte, wird mitgenommen. Systeme, die nicht entfernt werden können, werden soweit wie möglich unbrauchbar gemacht, darunter auch die Replikatoren. Auch der Bajoranische Tempel wird verwüstet, ebenso wie weitere Geschäfte auf der Promenade. ({{DS9|Der Abgesandte, Teil I}}) | ||
− | Viele cardassianische Kinder, deren Eltern auf Bajor starben, werden während des Rückzugs einfach zurückgelassen, da Waisen in der cardassianschen Gesellschaft keinen Stellenwert haben. Einer dieser sogenannten Kriegswaisen ist [[Rugal]], Sohn des bedeutenden cardassianschen Politikers Kotan Pa'Dar, der absichtlich von Gul Dukat zurückgelassen wurde. Er wächst bei einem älteren, bajoranischen Ehepaar auf, wo er lernt die cardassianischen "Schlächter" zu hassen, später wird er aber trotzdem der Obhut seines Vaters übergeben. ({{DS9|Die Konspiration}}) | + | Viele cardassianische Kinder, deren Eltern auf Bajor starben, werden während des Rückzugs einfach zurückgelassen, da Waisen in der cardassianschen Gesellschaft keinen Stellenwert haben. Einer dieser sogenannten Kriegswaisen ist [[Rugal]], Sohn des bedeutenden cardassianschen Politikers Kotan Pa'Dar, der absichtlich von Gul Dukat zurückgelassen wurde. Er wächst bei einem älteren, bajoranischen Ehepaar auf, wo er lernt, die cardassianischen "Schlächter" zu hassen, später wird er aber trotzdem der Obhut seines Vaters übergeben. ({{DS9|Die Konspiration}}) |
− | Besonderer Aufmerksamkeit bedarf der Fakt, dass der Schneider [[Elim Garak]] als einziger Cardassianer auf der Station zurückblieb; weder der Föderation, noch den Bajoranern war das wahre Motiv Garaks bekannt. Auch wenn gemeinhin angenommen wird, das er "die Augen und Ohren der Cardassianer" auf Deep Space 9 ist, schafft er es, Fragen zu | + | Besonderer Aufmerksamkeit bedarf der Fakt, dass der Schneider [[Elim Garak]] als einziger Cardassianer auf der Station zurückblieb; weder der Föderation, noch den Bajoranern war das wahre Motiv Garaks bekannt. Auch wenn gemeinhin angenommen wird, das er "die Augen und Ohren der Cardassianer" auf Deep Space 9 ist, schafft er es, Fragen zu seinem Motiv oder seiner Vergangenheit zu umgehen. Es wird aber bald klar, dass er mehr ist, als ein einfacher Schneider. Es stellt sich heraus, dass Garak als Agent des [[Obsidianischer Orden|Obsidianischen Ordens]] auf Terok Nor stationiert war und wegen angeblichen Verrats ins Exil nach DS9 geschickt wird. ({{DS9|Die Kohn-Ma|Das Implantat|In der Falle}}) |
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Aktuelle Version vom 14. Dezember 2017, 14:40 Uhr
Als Cardassianische Besatzung von Bajor wird der Zeitabschnitt zwischen 2328 und 2369 bezeichnet, als der Planet Bajor unter politischer und militärischer Kontrolle der Cardassianischen Union steht. Während dieser Besetzung werden die natürlichen Ressourcen des Planeten von den Cardassianern systematisch ausgebeutet. Die bajoranische Bevölkerung wird gewaltsam gezwungen, die Rohstoffe in planetaren Arbeitslagern oder auf der im Orbit errichteten Raumstation Terok Nor zu verarbeiten. Das brutale Vorgehen der Besatzer hat den Tod zahlloser Bajoraner zur Folge und führt zur raschen Bildung einer Widerstandsbewegung, die sich mit entschlossenen und kompromisslosen Aktionen gegen die Cardassianer zur Wehr setzt. Dieser Widerstand und der durch die Föderation ausgeübte politische Druck führen schließlich zum Rückzug der Cardassianer von Bajor.
Inhaltsverzeichnis
Vorgeschichte[Bearbeiten]
Vor der Besatzung sind die Bajoraner ein friedliches Volk, welches vor allem bekannt ist für seine Kunst und Architektur. Im Gegensatz dazu sind die Cardassianer ein sehr militaristisches und Fremden gegenüber feindseliges Volk. Sie haben bereits eine Vielzahl von Planeten erobert, hauptsächlich um an immer neue Ressourcen zu gelangen, da die cardassianische Heimatwelt sehr rohstoffarm ist. Dennoch gelingt es beiden Völkern, trotz relativer Nähe zueinander nebeneinander zu leben. Schließlich entdecken die Cardassianer doch, dass der Planet Bajor reich an Rohstoffen ist und von einem aus ihrer Sicht minderwertigen Volk bewohnt wird. Die Cardassianer werden mit der Zeit immer feindseliger gegenüber Bajor und nachdem sie bereits zehn Jahre militärische Präsenz auf dem Planeten gezeigt haben, annektieren sie Bajor im Jahr 2328 schließlich. (TNG: Fähnrich Ro; DS9: Der Abgesandte, Teil I, Der Kreis)
Da die Cardassianer den Bajoranern technologisch weit voraus sind, gibt es keinen Krieg, der zur Besatzung führte, sondern die meisten Bajoraner geben ohne viel Widerstand auf. Nach der Annektierung wird die bajoranische Besatzungsregierung eingesetzt, um der Besatzung eine scheinbare Legalität zu geben, in Wirklichkeit ist diese aber eine Marionette des cardassianischen Zentralkommandos. Um sicherzugehen, dass die neue Ordnung hält, wird außerdem ein Militärpräfekt ernannt, der die Aufsicht über die Streitkräfte auf Bajor führt. (DS9: Das Gute und das Böse, Der undurchschaubare Marritza, Die Wahl des Kai)
Die Besatzung[Bearbeiten]
Mit dem Beginn der Besatzung ändert sich das gesellschaftliche und soziale Leben der Bajoraner völlig. Neben dem Auflösen der traditionellen Kastengesellschaft, die schon seit Jahrhunderten die Basis der Gesellschaft bildet, ist es während der Besatzung Vedeks verboten die bajoranische Religion zu unterrichten. Obwohl die Cardassianer mit aller Härte gegen Geistliche vorgehen und viele eingesperrt werden, schaffen diese es doch ihren Glauben weiter zu vermitteln. Kai Opaka, die oberste geistliche Führerin des Volkes, ist für die Bajoraner ein Idol, das ihnen hilft die Zeit zu überstehen. Desweiteren beginnen die Cardassianer die natürlichen Rohstoffe des Planeten abzubauen und nutzen Bajoraner als Arbeitssklaven, um sie zum Beispiel in Erzminen schürfen zu lassen. In der Regel legitimiert die Besatzungsregierung diese Arbeitsaufträge, zu denen die Bevölkerung gezwungen wird. Diese von vielen als feige betrachtete Vorgehensweise bringt aber auch Personen hervor, die mit den Cardassianern kollaborieren. (DS9: Die Übernahme, Heilige Visionen, Die Wahl des Kai)
Nicht nur Kollaborateure haben Vorteile, sondern auch viele Schmuggler. Einige von ihnen können sich relativ frei bewegen und agieren, da sie wissen, welche cardassianischen Offiziere bei entsprechender Bezahlung wegschauen würden. So ist zum Beispiel der Schmuggler Ibudan in der Lage, dringend benötigte Medikamente auf die Planetenoberfläche zu bringen. Dieser Boom des Schwarzmarktes rührt daher, dass viele Außenstehende aus Angst vor Vergeltung durch die Cardassianer keinen Handel mit Bajoranern betreiben. Denn die Besatzer gehen mit aller Härte gegen Kriminelle vor. Wird einem Bajoraner ein Verbrechen vorgeworfen, wird in der Regel die gesamte Familie zusammengeholt und befragt. In vielen Fällen ist es aber wichtiger, dass jemand bestraft wird, als dass der Täter gefunden wird. Teilweise werden aber auch einfach nur zufällig Personen für Befragungen festgenommen.
Die Bajoraner werden während der Besatzung willkürlich Arbeitskolonnen zugeteilt und zum Teil auf Geheiß eines cardassianischen Offiziers zwangsumgesiedelt. Die meisten arbeiten in den Erzminen oder als Arbeiter in den Fabriken. Es ist ihnen verboten den Arbeitsplatz zu wechseln, nachdem sie ihm einmal zugeteilt sind. Einige bajoranische Frauen werden auch von cardassianischen Offizieren ausgesucht, um diese dann zu unterhalten
. (DS9: Tiefes Unrecht, Die Schuld, Indiskretion)
Arbeitslager[Bearbeiten]
Die Cardassianer internieren ganze bajoranische Familien in Arbeitslagern, hauptsächlich um sie dort Erz oder andere Rohstoffe abbauen zu lassen. Die Lebensbedingungen dort sind so hart, dass jeder Bajoraner weiß, dass die Internierung in ein Arbeitslager einem Todesurteil gleichkommt. Totzdem unternimmt die Besatzungsregierung nichts gegen die unmenschlichen Bedingungen in den Lagern, sondern erfüllt die Anfragen der Cardassianer nach immer weiteren Arbeitskräften. (DS9: Die Wahl des Kai)
Das berüchtigste dieser Lager ist das Gallitep, in dem Gul Darhe'el mit eiserner Faust herrscht und regelmäßig seinen Leuten befiehlt, Arbeiter zu töten. Darhe'el und andere Männer wie er, glauben, solche Aktionen seien zum Ruhm Cardassias gerechtfertigt und sind daher dafür verantwortlich, dass die Besatzung zu einem Genozid wird. (DS9: Der undurchschaubare Marritza)
Ebenfalls zum "größeren Ruhm Cardassias" werden Arbeiter in den Lagern Opfer von moralisch verwerflichen Experimenten. Einer der Ärzte, die solche Versuche durchführen, ist der gefeierte Wissenschaftler Dr. Crell Moset, der ein Heilmittel für das Fostossa-Virus findet. Allerdings infiziert er während seiner Forschungen mehrere Hundert Bajoraner, so dass er an ihnen verschiedene Behandlungsmetoden ausprobieren kann. Laut Aufzeichnungen der Sternenflotte kauft Moset eine Reihe von Erregern, darunter auch alle bekannten Formen des Fostossa-Virus, was nicht ungewöhnlich ist, bei der Entwicklung eines Impfstoffes. Allerdings ordert er nicht die Enzyme, die normalerweise gebraucht werden, um Impfstoffe zu synthetisieren. Vier Tage nach dem Erhalt der Viren gibt es einen kleinen Ausbruch des Fostossa-Virus in der Nähe des Krankenhauses, in dem Moset arbeitet, obwohl es noch nie zuvor Infektionen in der ganzen Provinz gegeben hat. (VOY: Inhumane Praktiken)
Der Widerstand[Bearbeiten]
- Hauptartikel: Bajoranischer Widerstand
Nach Jahren der cardassianischen Unterdrückung gründen die Bajoraner eine Widerstandsbewegung, eine koordinierte Bewegung mit dem Ziel, Bajor von der Besatzung zu befreien. Er erreicht dieses Ziel mit oftmals wahllosen Bombenanschlägen und anderen terroristischen Taktiken. Zu dem bekanntesten Widerstandszellen gehört die Shakaar-Widerstandszelle, der Kira Nerys angehört, seit sie sieben Jahre alt ist. (DS9: Der undurchschaubare Marritza)
Auch wenn der Widerstand teilweise einen begrenzten Guerillakrieg führt, verlässt man sich doch hauptsächlich auf das Überraschungsmoment. Einigen Mitgliedern gelingt es, einige kleine Sub-Impuls-Raumschiffe zu organisieren. Da ihnen aber klar ist, dass eine direkte Auseinandersetzung mit den Cardassianern ein katastrophales Ende haben würde, werden diese auf verschiedenen Monden Bajors versteckt. Die Attentate und die Bombenanschläge sind vollkommen ausreichend, um die Cardassianer in Atem zu halten. (DS9: Die Belagerung)
Bajoraner, die die Widerstandsbewegung unterstützen, sich aber nicht öffentlich gegen die cardassianischen Besatzer stellen, werden als Informanten bezeichnet. Unter den Mitgliedern des Widerstandes genießen diese großes Ansehen, im Gegensatz zu denen, die mit den Cardassianern kollaborierten. (DS9: Dunkelheit und Licht)
Jedesmal, wenn der Widerstand einen Angriff ausführt, verschärfen die Cardassianer ihre Maßnahmen, was aber immer mehr Bajoraner dazu bewegt, dem Widerstand beizutreten.
Terok Nor[Bearbeiten]
- Hauptartikel: Deep Space 9
Im Jahr 2346 errichten die Cardassianer mit Hilfe von bajoranischen Arbeitern im Orbit des Planeten die Raumstation Terok Nor. Ein Großteil der Station wird für die Verarbeitung von Erz, das von der Oberfläche kommt, genutzt, womit auch die meisten Bajoraner, die auf der Station sind, beschäftigt werden. Die Bedingungen, bei denen gearbeitet werden muss, sind katastrophal: In den Erzverarbeitungsanlagen erreichen die Temperaturen manchmal 55°C und so ist, neben Erschöpfung, Hitzschlag die häufigste Todesursache, dies sind aber für die cardassianischen Aufseher hinnehmbare Verluste. (DS9: Tiefes Unrecht, Die Ermittlung, In der Falle)
Die Bajoraner müssen in bestimmten Bereichen der Station, vom Rest der Station abgesperrt, in überfüllten Gemeinschaftsquartieren leben. Nur einige wenige kommen in den Genuss eines eigenen Quartiers, dafür, dass sie mit den Cardassianern zusammenarbeiten. Einigen wenigen ist es erlaubt für Quark in dessen Bar zu arbeiten. Für zwölf Stunden Arbeit mit zwei Fünf-Minuten Pausen bekommen diese einen Streifen Latinum. (DS9: Die Ermittlung, Die Schuld)
Gul Dukat[Bearbeiten]
- Hauptartikel: Dukat
S.G. Dukat ist der letzte Präfekt von Bajor von ungefähr 2346 bis zum Rückzug der cardassianischen Truppen im Jahr 2369. Obwohl er mit eiserner Faust herrscht, sieht er sich selbst im Vergleich zu seinen eigenen Leuten als sehr milde und sogar als Freund der Bajoraner. Nachdem ein Bajoraner an Bord von Terok Nor ermordet wird, beschließt Dukat, einen Wechselbalg mit dem Namen Odo als objektiven Ermittler einzusetzen, anstatt einfach zehn willkürlich ausgesuchte Bajoraner zu exekutieren, wie es sein Vorgesetzter anordnet. (DS9: Die Ermittlung, Der Maquis, Teil II, Tiefes Unrecht)
Dukat hat eine Schwäche für bajoranische Frauen. Er verliebt sich in die Bajoranerin Tora Naprem, mit der er sogar eine Tochter, Ziyal, hat, allerdings stirbt Tora bei einem Shuttleunfall. Später hat er eine Affäre mit der Bajoranerin Kira Meru. Beide Beziehungen sind erzwungen, allerdings ist er selbst davon überzeugt, dass beide Frauen ihn wirklich lieben. (DS9: Tiefes Unrecht, Indiskretion)
Rückzug der Cardassianer[Bearbeiten]
Nach knapp 50 Jahren der Besatzung ziehen sich die Cardassianer Anfang 2369 von Bajor zurück. Allerdings sind die genauen Gründe dafür Ansichtssache. Während die Bajoraner dies den Bemühungen des Widerstandes zuschreiben, führen es die Cardassianer als rein politische Entscheidung an. Unabhängig von den Gründen wird von allen Seiten anerkannt, dass diese Entscheidung von der zivilen Führung, dem Detapa-Rat, gegen den Willen des Militärs getroffen wurde. Einer der wichtigsten Männer bei dieser Entscheidung ist Kotan Pa'Dar, ein politischer Gegner von Dukat, welcher sich auch noch Jahre später für die Rückeroberung Bajors ausspricht. (DS9: Der undurchschaubare Marritza, Die Konspiration, Zu den Waffen!)
Auch andere hochrangige Offiziere sind wütend über die Entscheidung der Regierung. Gul Darhe'el, der Kommandant des Arbeitslagers Gallitep, beispielsweise befiehlt seinen Offizieren, alle Bajoraner im Lager vor dem Rückzug umzubringen. Auch wenn derart drastische Aktionen die Ausnahme bleiben, gibt es viele Offiziere, die Gul Darhe'els Meinung teilen. (DS9: Der undurchschaubare Marritza)
Während des Abzugs von Bajor verwüsten die Truppen den Planeten allerdings derart, dass noch Jahre später die Wirtschaft wiederaufgebaut werden muss und Bauern kein Land bewirtschaften können.
Ähnliches machen die Cardassianer mit der Raumstation im Orbit. Da man die Station nicht nach Cardassia mitnehmen kann, wird sie zu großen Teilen verwüstet. Alles, was von Wert für die neue Besatzung sein könnte, wird mitgenommen. Systeme, die nicht entfernt werden können, werden soweit wie möglich unbrauchbar gemacht, darunter auch die Replikatoren. Auch der Bajoranische Tempel wird verwüstet, ebenso wie weitere Geschäfte auf der Promenade. (DS9: Der Abgesandte, Teil I)
Viele cardassianische Kinder, deren Eltern auf Bajor starben, werden während des Rückzugs einfach zurückgelassen, da Waisen in der cardassianschen Gesellschaft keinen Stellenwert haben. Einer dieser sogenannten Kriegswaisen ist Rugal, Sohn des bedeutenden cardassianschen Politikers Kotan Pa'Dar, der absichtlich von Gul Dukat zurückgelassen wurde. Er wächst bei einem älteren, bajoranischen Ehepaar auf, wo er lernt, die cardassianischen "Schlächter" zu hassen, später wird er aber trotzdem der Obhut seines Vaters übergeben. (DS9: Die Konspiration)
Besonderer Aufmerksamkeit bedarf der Fakt, dass der Schneider Elim Garak als einziger Cardassianer auf der Station zurückblieb; weder der Föderation, noch den Bajoranern war das wahre Motiv Garaks bekannt. Auch wenn gemeinhin angenommen wird, das er "die Augen und Ohren der Cardassianer" auf Deep Space 9 ist, schafft er es, Fragen zu seinem Motiv oder seiner Vergangenheit zu umgehen. Es wird aber bald klar, dass er mehr ist, als ein einfacher Schneider. Es stellt sich heraus, dass Garak als Agent des Obsidianischen Ordens auf Terok Nor stationiert war und wegen angeblichen Verrats ins Exil nach DS9 geschickt wird. (DS9: Die Kohn-Ma, Das Implantat, In der Falle)