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Nicht realisierte Star-Trek-Projekte

10.509 Bytes hinzugefügt, 16:30, 7. Feb. 2016
Star Trek II (1975): +
=== ''Star Trek II'' (1975) ===
:''von [[Jon Povill]]''
Gene Roddenberry hatte nach Ablehnung seines Drehbuchs zu ''[[Star Trek: The God Thing]]'' durch [[Paramount Pictures]] seinem damaligen Assistenten Jon Povill gebeten, ein eigenes Drehbuch für einen möglichen Kinofilm zu schreiben. Roddenberry fand zwar, dass die von Povill entwickelte Geschichte um den überraschenden Austritt der [[Vulkanier]] aus der [[Föderation]] eine hervorragende Episode für eine ''Star-Trek''-Serie abgegeben hätte, jedoch für einen abendfüllenden Kinofilm nicht wirklich geeignet sei. Der Beginn von Povills Geschichte erinnert an den später produzierten Kinofilm {{film|4}}, in dem ein ähnliches Szenario zu Verstimmungen mit dem klingonischen Reich führt. Zu Misstrauen neigende, teils emotional handelnde Vulkanier erinnern zudem an die spätere Serie {{S|ENT}}.
;Handlung
Bei einer Versammlung von Föderationsdiplomaten auf der Erde werden drei verschiedene Aufzeichnungen abgespielt, die alle eine militärische Aktion der [[Sternenflotte]] zum Inhalt haben. In jeder Aufzeichnung vernichtet ein Sternenflottenschiff seinen jeweiligen Gegner. Ein vulkanischer Diplomat erhebt auf Grundlage des zu sehenden Materials vehement Anklage gegen das vermeintlich unprovozierte Vorgehen und fordert die Erde von der Aufgabe, die Operationen der Sternenflotte zu leiten, umgehend zu entbinden. Die Erdvertretung lehnt dies ab und ruft satzungsgemäß den Föderationsrat ein. Dort können die drei Vorfälle aus Sicht der Erde plausibel aufgeklärt werden, doch viel mehr beunruhigt die Erdvertretung das merkwürdige Verhalten der vulkanischen Diplomaten. Sie weisen darauf hin, dass die Vulkanier in der ungewohnt emotional geführten Debatte statt eine durchaus legitime Untersuchung zu beantragen, gleich die Ablösung der Erde gefordert hätten. Der Föderationsrat stimmt nach Anhörung beider Seiten ab und entscheidet zugunsten der Erde. Zum Entsetzen des Rates sehen die Vulkanier sich daraufhin gezwungen, sich aus der Föderation zurückzuziehen und reisen ab. Die verbliebenen Ratsmitglieder stimmen darin überein, dass das Verhalten der vulkanischen Diplomaten irgendeiner unbekannten Ursache zugrunde liegen muss. Sie beauftragen den im Rat anwesenden Admiral James T. Kirk mit der Untersuchung des Falls. Kirk ist bislang der einzige Kommandant der Sternenflotte, der sein Schiff und seine Crew nach Ablauf einer 5-Jahres-Mission mehr oder weniger wohlbehalten zur Erde zurückführen konnte. Sogleich macht sich Kirk auf, seine alte Crew wieder zusammenzutrommeln. Nur Spock bleibt unauffindbar, man vermutet ihn auf dem [[Vulkan]]. Bald darauf bricht die ''Enterprise'' zu diesem nun feindlich eingestuften Planeten auf.
 
Als die ''Enterprise'' das vulkanische System erreicht, finden sie den Planeten in einen Energieschirm eingehüllt vor. Das Gesuch Kirks, sich auf den Planeten beamen zu lassen, wird abgelehnt. Die ''Enterprise'' wird aufgefordert, den Orbit des Planeten umgehend zu verlassen, sonst würde man ihre Anwesenheit als aggressiven Akt werten. Kirk zieht sich daraufhin mit der ''Enterprise'' am Rande des Systems zurück. Er ist sich im Klaren darüber, dass er unbedingt mit Spock Kontakt aufnehmen muss und entwickelt einen Plan diesen mit Hilfe eines alten vulkanischen Bekannten ausfindig zu machen. Während Dr. McCoy ihn chirurgisch in einen Vulkanier verwandelt, bereitet Scotty ein riskantes Manöver vor, um den Energieschild des Planetens im regelmäßigen Abstand zu überwinden. Der Plan gelingt und Kirk kann in einem knappen Zeitfenster auf den Planeten hinuntergebeamt werden. Im Hause seines alten Bekannten wird er frostig und mit ungewohntem Misstrauen empfangen. Zwar will der emotional aufgewühlt wirkende Vulkanier ihn der alten Freundschaft wegen nicht verraten, doch fordert er ihn auf, das Haus umgehend zu verlassen. Kirk kommt dieser Bitte nach und schlägt sich bis zur nächsten Stadt durch. Ihm begegnen Vulkanier, die sich auf offener Straße über die interstellare Politik austauschen, sich gegenüber allen Fremden mit Ausnahme der [[Romulaner]] abfällig äußern und – völlig untypisch für die vegetarisch lebende Spezies – Fleisch verzehren. Durch Zufall bekommt er mit, dass Spock und dessen Mutter verhaftet worden sind. Kirk findet heraus, wo man seinen Freund festhält und schleicht sich in das Gefängnis ein. Wider Erwarten ist Spock nicht begeistert vom Auftauchen Kirks und weigert sich von ihm befreit zu werden. Als Kirk den Rücktransport auf die ''Enterprise'' einleiten will, wird Spock sogar handgreiflich. Doch Scott gelingt es die beiden an Bord zu beamen. Spock wird zu seiner eigenen Sicherheit unter Arrest gestellt.
 
Kirk versucht die Ursache des plötzlichen Misstrauens der Vulkanier auf die Föderation im Allgemeinen und die Menschen im Besonderen zu ergründen. Spock betont die selbstgefällige Haltung und Intoleranz der Menschen gegenüber den Vulkaniern und führt als "Beweis" die ihm jahrelang an Bord der ''Enterprise'' entgegengebrachten Sticheleien und Beleidigungen an. Kirk appelliert an seine menschliche Hälfte und an die Tatsache, dass Spock ihm immer vertrauen konnte. Er befürchtet, dass die Situation sich zu einem Krieg entwickeln könnte. Spock soll sich entscheiden, doch trotz Kirks bewusst emotional gehaltener Worte bleibt Spock stur. Als Kirk den Raum verlässt, bricht der innerlich mit sich ringende Spock beim verzweifelten Versuch zu meditieren, weinend zusammen. Als Kirk später zurückkommt, hat Spock sich bereits aus seinem Gefängnis befreit. Er gibt gegenüber Kirk an, dass nun seine menschliche Hälfte die Kontrolle über sein Bewusstsein übernommen habe. Nur so ließe sich der unbekannte Einfluss auf die vulkanische Hälfte unterdrücken. Spock, der sich nunmehr ungewohnt menschlich verhält, vermutet, dass die Ursache der Veränderungen in der Vergangenheit zu finden ist. Vor langer Zeit hätten die sich damals noch nicht der Logik verschriebenen Vulkanier eine wolkenförmige Psychostrahlung absondernde Waffe entwickelt, die bei ihren Feinden eine Welle des gegenseitigen Misstrauens auslösen sollte. Möglicherweise könnte eine solche Waffe für den derzeitigen Zustand der Vulkanier verantwortlich sein. Er schlägt einen Sprung in die Vergangenheit des Planeten Vulkan vor, um den Einsatz dieser Waffe zu verhindern.
 
Der Zeitsprung gelingt: Schnell wird klar, warum die Vulkanier einst die Notwendigkeit sahen, ihren ungezügelten Emotionen abzuschwören. Die Vulkanier dieser Zeitperiode stehen im Kampf mit einem unbekannten Feind mit dem Rücken zur Wand. Höchst emotional, jähzornig und voller Hochmut verteidigen sie ihren Planeten gegen alles Fremde. So versuchen sie auch die ''Enterprise'' zu attackieren, stellen ihre Bemühungen jedoch schnell wieder ein, als sie bemerken, dass sie gegen die Schilde des Schiffes nichts ausrichten können und die ''Enterprise'' sich ihnen gegenüber nicht feindlich verhält. Kirk und Spock beamen auf der Suche nach dem Psychogenerator auf den Planeten. Sie erfahren, dass der Generator von einem früher verlachten vulkanischen Wissenschaftler in der Polarregion des Planeten entwickelt wird. Nunmehr stellt diese Waffe, die letzte Hoffnung der Vulkanier im Kampf gegen ihre Feinde dar. Zeitgleich mit einem erneuten Angriff der Fremden, beamen Spock und Kirk in das Labor des vulkanischen Wissenschaftlers. Als dieser den Transport bemerkt, aktiviert er den Generator. Spock erschießt ihn umgehend. Kirk ist entsetzt vom untypischen Verhalten seines Freundes, doch dieser erklärt, der Wissenschaftler habe vermutlich versucht, die Selbstzerstörung des Generators auszulösen. Ob dies tatsächlich der Fall war, oder Spock aus rein niederen Emotionen heraus agiert hat, lässt sich nicht mehr feststellen. Fakt ist jedoch, dass das Eingreifen der beiden Zeitreisenden die Katastrophe in der Zukunft erst ausgelöst hat. Kurz bevor sie mit dem Generator an Bord der ''Enterprise'' zurückgebeamt werden, nimmt Spock unerkannt ein kleines Gerät aus dem Labor an sich. Zurück an Bord des Schiffes benutzt er dieses Gerät um Kirk zu hypnotisieren, da Kirk sich zuvor weigert, zugunsten der Vulkanier mit der ''Enterprise'' in das historische Kampfgeschehen einzugreifen. Der nun unter Einfluss stehende Kirk übergibt Spock das Kommando. Die Brückencrew schöpft keinen Verdacht, da sich Spock mit dem historischen Schlachtverlauf besser auskennt als Kirk. Die ''Enterprise'' kann den bereits arg in Bedrängnis geratenen Vulkaniern, die unter dem Einfluss des Psychogenerators gelangt sind, zu Hilfe kommen. Der Feind wird besiegt. Anschließend verlässt Spock die Brücke um den Psychogenerator umzupolen. McCoy, der als einziger davon überzeugt ist, dass mit Kirk irgendetwas nicht stimmt, stürmt aufgeregt zu Spock. Spock bittet den Arzt inständig ihm zu Vertrauen und ihn nicht in einen emotionalen Disput zu verstricken. McCoy, von der Emotionalität Spocks überrascht, gewährt dem Vulkanier die gewünschte Ruhe. Spock beginnt damit, den Generator umzupolen und geht dazu eine Gedankenverschmelzung mit dem Gerät ein.
 
Derweil spitzt sich die Lage in der Zukunft zu. Da die ''Enterprise'' verschwunden scheint, schickt die Sternenflotte mehrere Föderationsschiffe in das vulkanische System. Sie stehen einer Flotte vulkanischer Schiffe gegenüber. Es herrscht Alarmstufe Rot, ein Krieg steht unmittelbar bevor. Die Vulkanier, die einer Untersuchung des Verschwindens der ''Enterprise'' nicht zustimmen wollen, geben der Sternenflotte ein Ultimatum. Als die Zeit abgelaufen ist, feuern die Vulkanier ihre Phaser ab. Auf halben Wege zu den Schiffen der Sternenflotte, lösen sich die Strahlen, wie auch sämtliche Schiffe im Orbit des Planeten, ins Nichts auf. Dafür erscheint plötzlich die ''Enterprise''. Die Besatzung des Schiffes ist die einzige im Universum, die Kenntnis von den zurückliegenden Ereignisse hat. Die Zeitlinie wurde wieder hergestellt. Spock musste den Generator mit friedlichen und vertrauensvollen Gedanken speisen, um die Auswirkungen auf die Vulkanier umzukehren. Kirk stellt daraufhin fest, dass Spock quasi für die pazifistische Entwicklung seines Volkes verantwortlich war, auch wenn der nun wieder völlig typisch wirkende Vulkanier dieses Lob von sich weist. Die Mission wurde erfolgreich beendet. Kirk fragt Spock, ob sie ihn auf Vulkan absetzen sollen, doch Spock zieht es vor, für eine Weile die Erde zu besuchen. Als der Vulkanier die Brücke verlässt, umspielt ein leichtes Lächeln seine Lippen.
<ref name="Vergess">Buch: [[Die vergessenen Abenteuer – Eine Chronik der bisher unveröffentlichten Trek-Manuskripte]], ISBN 3-8025-2354-7</ref>
Anonymer Benutzer