Plato
Platon (latinisiert Plato) war griechischer Philosoph,der im fünften und vierten Jahrhundert vor der irdischen Zeitrechnung lebte. Er gehörte zu dem Drei-Gestirn Sokrates-Platon-Aristoteles. Alle drei standen zu einander in einem Schüler-Lehrer-Verhältnis. Tatsächlich wäre heute von Sokrates wahrscheinlich kaum noch etwas bekannt, wäre dessen Schüler Platon nicht, aufgebracht durch das oft als ungerecht empfundene Todesurteil, das Sokrates Leben beendete, endgültig zur Philosophie gewechselt und hätte seinem verehrten Lehrer ein schriftstellerisches Denkmal gesetzt. Sokrates war nämlich ein Mann der mündlichen Tradition und seine Lehrdialoge wären heute vermutlich verloren, wenn Platon sie nicht aufgeschrieben hätte. Allerdings sind die Dialoge fiktiv - und es ist in der Forschung umstritten, was davon Sokrates tatsächlich vertreten hat und was davon eigentlich Platons eigenen Gedanken waren. Bringt man die Dialoge in eine zeitliche Abfolge, dann ist zu beobachten, dass die Inhalte bzw. Platons Art zu denken und zu argumentieren, sich mit der Zeit sehr stark weiter entwickelte hat. In den sog. Frühdialogen werden oft Fragen behandelt wie "Was ist 'Tapferkeit'?" oder: "Was ist 'Gewissheit'?" Diese Dialoge nehmen oft denselben Verlauf: Sie zeigen Sokrates im Gespräch mit jemandem, den er auf dem Marktplatz wie zufällig trifft und dessen selbstverständliche Sicherheit er argumentativ unterminiert, indem er ihn argumentativ in eine Sackgasse lotst. Am Ende müssen Sokrates Gesprächspartner in der Regel zugeben, dass sie gar nicht wissen, was 'Tapferkeit' oder 'Gewissheit' eigentlich bedeutet. Auf diese Weise will Sokrates sie dazu bringen, selbstständig über etwas nachzudenken. In den den späteren Texten entwickelt Platon die 'Ideenlehre', die das eigentliche Herzstück seiner Philosophie ist. Hier setzt er sich wesentlich mit der Frage auseinander, was denn 'Wahrheit' sei und wie man in einer vergänglichen Welt etwas finden könne, was sich nicht ständig ändert und deshalb mit Fug und Recht als 'wahr' bezeichnet werden könne. Er kommt bei seinen Überlegungen zu einem dualistische konzipierten Weltbild, wobei der eine -vergänglich und trügerische - Teil durch die Sinne wahrnehmbar ist, der andere - eben unvergängliche - Teil durch die Vernunft erkannt wird (zum Beispiel mathematische Lehrsätze oder wissenschaftliche Erkenntnisse). Dies macht aber einen relativ anstrengenden Ausbildungprozess erforderlich, der sinnbildhaft im 'Höhlengleichnis' erläutert wird. Wegen dieses zweiten Teils seines Weltbildes wird Platon von eher pragmatisch oder skeptisch orientierten Philospen und sonstigen Menschen als "idealistisch" bezeichnet.