Romulaner
Die Romulaner sind eine humanoide Spezies mit vulkanischem Ursprung, deren Heimatwelt der Klasse M-Planet Romulus ist. Ihr Romulanisches Sternenimperium ist neben der Föderation und dem klingonischen Imperium eine der größten Mächte im Alpha- bzw. Beta-Quadrant der Milchstraße.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte und Herkunft
Siehe: Romulanische Geschichte
Physiologie
Die Romulaner sind mit den Vulkaniern verwandt und zählen zu den humanoiden Spezies. Sie besitzen wie die Vulkanier spitz zulaufende Ohren und ihr Blut ist ebenfalls Grün, da seine Erythrozyten Kupferoxid statt Eisenoxid wie bei den Menschen beinhalten. Zusätzlich kennzeichnet viele, aber nicht alle Romulaner ein knöcherner "Stirnkeil".
- Da nicht alle Romulaner dieses Merkmal tragen, geht man davon aus das es nicht vulkanisch ist, sondern durch eine Vermischung mit den Remanern in der Frühgeschichte in viele Familien als dominantes Merkmal eingegangen ist (die Remaner verfügen ebenfalls über solche "Stirnkeile"). Möglich ist allerdings auch eine Vermischung mit einer anderen Spezies auf dem Weg nach Romulus.
Die Romulaner haben außerdem genau wie die Vulkanier generell dunkle Haare (Ausnahme: die halbmenschliche Sela). Ob sie eventuell ebenfalls über gewisse telepathische Fähigkeiten verfügen, ist unbekannt. Auch für die größere Stärke der Vulkanier gibt es bei ihnen keine Anzeichen.
Ihre Gehirne unterscheiden sich jedoch von denen der Vulkanier genug, um bei den Vulkaniern funktionierende Behandlungsmethoden wirkungslos werden zu lassen. (TNG: "Auf schmalem Grat")
Sie sind genetisch sowohl zu den Menschen als auch zu den Klingonen kompatibel, so dass Mischlingskinder wie Sela, Ba'el oder Simon Tarses geboren wurden. (TNG: "Der Moment der Erkenntnis, Teil I", "Das Standgericht")
Gesellschaft und Politik
Zum politischen System siehe: Romulanisches Sternenimperium
Die Romulaner streben mehrheitlich nicht nach den vulkanischen Idealen von absoluter mentaler Disziplin ohne jede Emotion, auch wenn sie nach außen sehr viel Wert auf einen beherrschten, würdevollen Auftritt legen. In den späten 2360ern entwickelt sich jedoch auf Romulus eine Untergrundbewegung, die die Lehren Suraks auch unter den Romulanern wieder verbreiten will und auf Dauer eine Annäherung an das Muttervolk anstrebt. Einfluß und Entwicklung dieser Bewegung bleiben vorerst unklar. (TNG: "Wiedervereinigung? Teil I" und Teil II)
In der romulanischen Gesellschaft hat das Militär einen hohen Stellenwert. Dementsprechend haben fast alle (politisch) bedeutenden Persönlichkeiten eine erfolgreiche militärische Laufbahn hinter sich. (TNG: "Wiedervereinigung? Teil II"; "Star Trek: Nemesis")
Auch die persönliche Ehre ist einem Romulaner sehr wichtig, daher sind sie stets darauf bedacht, Verhandlungen so zu führen, das sie sich selbst als "Gewinner" bezeichnen können. Speziell militärische Niederlagen treffen sie hart, so wie die Niederlage gegen die Menschen in der Schlacht von Cheron oder gegen die Klingonen in der Schlacht am Klach D'Kel Brakt. Ähnlich wie die Klingonen sterben Romulaner daher eher als sich geschlagen zu geben - wenn sie es jedoch z.B. durch List vermeiden können, gehen sie im Gegensatz zu den Klingonen eher diesen Weg. (TOS: "Spock unter Verdacht"; TNG: "Der Überläufer", "Wiedervereinigung? Teil II")
Die Familie hat ebenfalls einen hohen Stellenwert in der Gesellschaft. Formell scheint zwischen den Geschlechtern hier Gleichberechtigung zu herrschen. Bemerkenswert ist, dass eine Familie offensichtlich stets auf Seiten ihrer Nachkommen steht, auch wenn dies zum Beispiel im Falle von Sela, der halbmenschlichen Tochter eines hohen romulanischen Offiziers und Natasha Yars, nicht ganz einfach sein dürfte. Da Sela außerdem den Rang eines Subcommanders erreicht hat, deutet dies auf großen Einfluß von Familien hin, deren Oberhäupter hohe militärische Positionen besetzen. (TNG: "Der Kampf um das klingonische Reich, Teil I" und Teil II) Anders ist diese Karriere kaum erklärbar, da Romulaner im Allgemeinen sehr mißtrauisch gegenüber anderen Spezies sind. Die Romulaner ziehen jedoch nur Kinder groß, die keine schweren Behinderungen aufweisen und so die Möglichkeit einer regulären Karriere haben. Andernfalls werden die Kinder oft nach der Geburt getötet. (TNG: "Auf schmalem Grat")
Über das Rechtssystem ist wenig bekannt, es wird die Todesstrafe für Verbrechen wie Verrat praktiziert. Vor einer Hinrichtung steht jedem Verurteilten das Recht zu, eine Erklärung in beliebigem Umfang abzugeben. (TOS: "Die unsichtbare Falle")
Von den Romulanern beherrschte Völker leben oft in einem der Versklavung ähnlichen Verhältnis, da die Romulaner sich als besonders überlegene Kultur betrachten. ("Star Trek: Nemesis")
Kultur und Sprache
Religion
Über die Formen romulanischer Religion ist bisher wenig bekannt. Es scheint jedoch ein Äquivalent zum klingonischen Sto'Vo'Kor oder menschlichen Garten Eden - das "Vorta Vor" - zu geben. ("Star Trek V: Am Rande des Universums")
Schrift und Sprache
Die romulanische Sprache hat ihren Ursprung in der vulkanischen, entwickelte sich im Laufe der Zeit jedoch deutlich anders. Besonders bekannt ist das kombinierte Abschieds- und Grußwort Jolan true. Der Begriff Veruul ist ein gängiges Schimpfwort. Bekannte Sprachbeispiele sind weiterhin:
- Setha-tri par trukatha
- Setha-ki par trukatha
- Setha-mille par trukatha
(Teil der Selbstzerstörungssequenz-Ansage auf einem romulanischen Warbird) (TNG: "Die Iconia-Sonden")
- Uhn kan'aganna! Tehca zuhn ruga'noktan!
- Uhn Kan'aganna! Tehca zuhn! Neemasta kan'aganna uckwazta!
- Kuhn'ukchtacht zuhn vockwadai!
- Bar'ak t'stu annankana!
(Aufforderung an die Enterprise zum Verlassen romulanischen Territoriums) (ENT: "Das Minenfeld")
- Zur nonkanonischen Sprache aus den Romanen siehe unter Hintergründe.
Speisen und Getränke
Architektur
Die romulanische Architektur ist allgemein sehr prunkvoll nach außen, die Gebäude werden oft mit großen Statuen verziert. Stein- und Glaselemente finden ebenfalls häufig Verwendung. In gesellschaftlichen und politischen Zentren wie der Hauptstadt auf Romulus wurden im Laufe der Jahrhunderte zahlreiche Großbauten errichtet, die oft über lange Zeit erhalten bleiben, auch wenn ihre Dekoration zum Teil im Laufe der Zeit verändert wurde. Es gibt offensichtlich auch eine besondere Affinität zu runden Turmbauten. Eines der berühmtesten Bauwerke des Imperiums ist wohl der runde, künstlich angelegte "Regierungshügel", der von einer gewaltigen kreisförmigen Mauer umrandet ist, und in dessen Mitte sich das Gebäude des Senats befindet. Auch die Innenarchitektur ist bei repräsentativen Gebäuden beeindruckend, in militärischen oder Verwaltungs-Einrichtungen hingegen wird ein nüchternerer Stil gepflegt. ("Star Trek: Nemesis"; TNG: "Wiedervereinigung? Teil II")
Persönlichkeiten
Siehe: Liste der Romulaner
- Nanclus
- Botschafter des Sternenimperiums bei der Föderation im 23. Jahrhundert, beteiligt an der Khitomer-Verschwörung
- Neral
- Praetor in 2374, unterstützt die Föderation und die Klingonen im Dominion-Krieg
- Pardek
- Senator, in 2368 einer der Verantwortlichen für den Versuch einer verdeckten Invasion von Vulkan
- Vreenak
- Senator, handelte in 2373 einen Nichtangriffspakt mit dem Dominion aus, wurde ein Jahr später bei der Explosion seines Shuttles getötet, die von Elim Garak unter Duldung von Captain Benjamin Sisko herbeigeführt wurde, um das Sternenimperium auf die Seite der Föderation zu ziehen.
Hintergründe
Die Romulaner erhielten ihren Namen von der Legende um Romulus und Remus, zwei Brüdern aus der römischen Mythologie der Erde. Wie diese Namensgebung innerhalb des Star Trek-Universums zustande kam, ist unklar, die chronologisch erste Erwähnung dieses Namens geht auf T'Pol in der ENT-Episode "Das Minenfeld" zurück, wobei unklar bleibt wie die Vulkanierin auf diese Analogie kam. Möglicherweise gab es in der vulkanischen Geschichte eine ähnliche Sage, nach der die damals auch den Vulkaniern weitestgehend unbekannten Außerirdischen mangels der Kenntnis ihres eigentlichen Namens (der später nonkanonisch als Rihannsu definiert wurde, siehe unten) benannt wurden, und T'Pol, die über gute Kenntnisse der menschlichen Geschichte verfügen dürfte, wählte diese Übersetzung.
In der realen Welt wurden die Romulaner vom TOS-Autor Paul Schneider mit der Episode "Spock unter Verdacht" geschaffen, angeblich weil Gene Roddenberry für Captain Kirk und die Föderation einen ebenbürtigen Gegner haben wollte, der gleichzeitig das Verhältnis der Amerikaner zu den Russen reflektieren sollte. Leider ging diese Funktion im folgenden auf die Klingonen über, da deren damaliges Make-Up einfacher und damit weniger zeitaufwändig war als das der Romulaner, die so nur noch zu einem weiteren Auftritt in der TOS kamen. Aber auch auf die chinesische Kultur gibt es einige Querverweise, wie zum Beispiel der Name "Shinzon" und diverse Designelemente wie die Roben der Remaner aus "Star Trek: Nemesis" oder auch die Architektur der romulanischen Hauptstadt in Nemesis und Star Trek: Enterprise. Für den Kinofilm wurde auch der Stil von Adolf Hitlers Architekt Albert Speer berücksichtigt.
Apokryphes
Sprache
Im Gegensatz zu den Klingonen wurde die Sprache der Romulaner nie vollständig ausgearbeitet. Allerdings konstruierte Diane Duane für ihre Romane über die Romulaner einen eigenen Wortschatz, den sie mittels eines BASIC-Programms, dem "Romulan Language Generator", zusammenstellte. Im folgenden sind einige populäre Übersetzungen aufgeführt:
Romulanisch | Föderation |
---|---|
Rihannsu | Romulaner |
ch'Rihan | Romulus |
ch'Havran | Remus |
Havrannsu | Remaner |
kll'inghann | Klingonen |
fvillhu | Praetor |
deihu | Senator |
lloannen'galae | Flotte der Föderation |
- Externe Links
- Romulan Language Generator
Auftritte
In den folgenden Episoden und Filmen waren Romulaner zu sehen:
- Star Trek: The Next Generation
- "Die neutrale Zone"
- "Die Iconia-Sonden"
- "Auf schmalem Grat
- "Der Überläufer"
- "Der Telepath"
- "Gedächtnisverlust" (nicht real)
- "Verräterische Signale"
- "Der Kampf um das klingonische Reich, Teil I"
- "Der Kampf um das klingonische Reich, Teil II"
- "Wiedervereinigung? Teil I"
- "Wiedervereinigung? Teil II"
- "So nah und doch so fern"
- "Das Gesicht des Feindes"
- "Der Moment der Erkenntnis, Teil II"
- "Gefangen in einem temporären Fragment"
- "Das Pegasus-Projekt"
- "Gestern, Heute, Morgen, Teil I"
- "Gestern, Heute, Morgen, Teil II"
- Für Star Trek III waren ursprünglich die Romulaner statt den Klingonen als Gegenspieler vorgesehen, da man aber annahm, dass die Klingonen prominenter beim Publikum wären, schrieb man diese in den Film.