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Star Trek: Phase II

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letzter Schliff mit Ergänzungen aus zwei Quellen
{{POV/Reale Welt}}
{{ExzellenterKandidat}}
[[Star Trek: Phase II]] oder auch [[Star Trek: Phase II|Star Trek II]] war als erste Live-Action-Fortsetzung zu {{S|TOS}} geplant. Die Serie wurde jedoch [[Nicht realisierte Star-Trek-Projekte|nicht realisiert]], da man sich statt dessen entschied, einen [[Star Trek: Der Film|Kinofilm]] zu drehen.
== Entstehungsgeschichte ==
* [[Nicht_realisierte_Star-Trek-Projekte#.5Bohne_Titel_.2F_Harlan-Ellison-Pitch.5D_.281975.29|[ohne Titel]]] von [[Harlan Ellison]]
* ''[[Nicht_realisierte_Star-Trek-Projekte#The_Billion_Year_Voyage_.281975.29|The Billion Year Voyage]]'' von [[Robert Silverberg]]
* ''[[Nicht_realisierte_Star-Trek-Projekte#Star_Trek:_Planet_Of_The_Titans_.281976-1977.29|Star Trek: Planet of the Of The Titans]]'' von [[Chris Bryant]] und [[Allan Scott]]
Am 8. Mai 1977 endete das erste von Paramount Pictures verfolgte Kinoprojekt des ''Star-Trek''-Franchise mit der endgültigen Ablehnung des Drehbuchs zu ''[[Nicht_realisierte_Star-Trek-Projekte#Star_Trek:_Planet_Of_The_Titans_.281976-1977.29|Star Trek: Planet of the Of The Titans]]''. <ref name="LostGen">Buch: [[Star Trek: Phase II – Die verlorene Generation]], ISBN 3-453-14018-4</ref>
=== Chronologie des Scheiterns ===
==== Juni 1977 ====
[[Datei:Harold Livingston und Gene Roddenberry 1977.jpg|thumb|Harold Livingston und Gene Roddenberry.]]
Am 10.06.1977 kündigte Paramount Pictures - in Gestalt des Aufsichtsratvorsitzenden [[Barry Diller]], des Präsidenten [[Michael Eisner]] und des jungen Studiomanagers [[Jeffrey Katzenberg]] - die Gründung eines eigenen Fernseh-Networks an. Im Rahmen dieser Pressekonferenz wurde die Öffentlichkeit zugleich über den Produktionsbeginn einer neuen ''Star-Trek''-Serie informiert, die als Zugpferd des neuen Senders dienen sollte. Der zweistündige Fernseh-Pilotfilm sollte demnach im Februar 1978 ausgestrahlt werden, die folgenden dreizehn in Auftrag gegebenen Episoden sollten im wöchentlichen Turnus am Samstagabend zur besten Sendezeit von 20 bis 21 Uhr laufen. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem">Buch: [[Star Trek Erinnerungen - Die Filme]], ISBN 3-453-09474-3</ref>
[[Gary Nardino]], der mit Gene Roddenberry seit der Produktion der ersten ''Star-Trek''-Serie befreundet war, zeichnete sich als President der Fernsehproduktionen im Hause Paramount für die Serienproduktion verantwortlich. Roddenberry, dem Nardino praktisch freie Hand ließ, wurde umgehend aktiv und stellte sein Produktionsteam zusammen. Er holte [[Robert H. Goodwin]] als ausführenden Produzenten für die technische Seite der Serienproduktion ins Boot, obwohl dieser zunächst gar nicht an diesem Projekt interessiert war. Goodwin sollte ursprünglich die Produktion der Fernsehfilme des neuen Paramount-Networks überwachen, ließ sich jedoch von Roddenberry dazu überreden, in die Serienproduktion einzusteigen. Goodwin kannte {{S|TOS}} noch nicht und hatte zunächst Schwierigkeiten damit, sich in den bereits vorhandenen Grundstrukturen der Serie einzugewöhnen. Ähnliche Voraussetzungen machten auch [[Harold Livingston]], den Roddenberry für die Produktion der Drehbücher engagierte, zu schaffen. Schon früh hatte Roddenberry den jungen [[Jon Povill]] als seinen Assistenten angeworben. Povill war ein Fan der Original-Serie und kannte sich anders als Goodwin und Livingston bestens im Metier aus. Schon früh Livingston versuchte Livingston daher Povill dem Status eines Drehbuchredakteurs zu verleihen, doch Roddenberry sperrte sich dagegen , seinen Assistenten ziehen zu lassen. Dies führte im September 1977 zu einem schwerwiegenden Zerwürfnis zwischen beiden Produzenten, da Livingston damit drohte, die Serienproduktion zu verlassen, sollte Povill nicht endlich Redakteur werden. Roddenberry gab zwar nach, doch verzieh er Livingston diese Drohung nie. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem" />
Für das künstlerische Design wollte Roddenberry unbedingt wieder auf [[Matt Jeffries]] zurückgreifen, den er bereits zu den Arbeiten an {{S|TOS}} kennen und schätzen lernte. Doch Jeffries arbeitete zugleich für Michael London an dessen Serie ''Unsere kleine Farm''. Da London ihn nicht ziehen lassen wollte, war Jeffries gezwungen teilweise Nachts am ''Star-Trek''-Serienprojekt zu arbeiten. Da ihm dies zu viel wurde, gab er die künstlerische Leitung schon bald in die Hände von [[Joe Jennings]]. Für die Spezial-Effekte griff Roddenberry auf [[Jim Rugg]] zurück. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />
==== Juli 1977 ====
Am 15.07.1977 beauftragte Roddenberry seinen ausführenden Produzenten Goodwin eine Rohfassung des Writer's Guide (Serien-Bibel) zu erstellen. Dieser Leitfaden wurde für die Anwerbung von Autoren benötigt, die für die Serie Ideen und Drehbücher entwickeln sollten. Schon vier Tage später lieferte Goodwin eine erste Rohfassung ab. Erste Verträge mit Autoren lagen somit bereits in der letzten Juli-Woche vor. Eine erste Idee von [[Arthur Heinemann]] wurde von Livingston abgelehnt und nicht weiter verfolgt. Am 25.07.1977 beauftragte Roddenberry den Autoren [[Alan Dean Foster]], die Geschichte ''Robot's Return'' umzuschreiben. Foster liefert wenig später seine Story ab: ''[[Star_Trek:_Phase_II#In_Thy_Image_.28Pilotfilm.29|In Thy Image]]''. Alle Beteiligten waren sich einig, dass dies der Pilotfilm der Serie sein soll, auch wenn Livingston fortan nicht mehr mit Foster plante, dem er zu dessen Verärgerung nicht zutraute, aus der Story auch ein verfilmbares Drehbuch zu entwickeln. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem" />
==== August 1977 ====
Am 3. August 1977 fand eine folgenschwere studiointerne Besprechung statt, die das Schicksal der Serie entschied und bereits zu diesem frühen Zeitpunkt besiegelte. An der Sitzung nahmen neben Gene Roddenberry und Robert Goodwin auch die Studiogrößen [[Michael Eisner]], Jeffrey Katzenberg, [[Jeffrey KatzenbergGary Nardino]] und [[Arthur Fellows]] teil. Goodwin stellte ihnen das Konzept für ''In Thy Image'' vor. Eisner zeigte sich von seinen Ausführungen war hellauf begeistert. und schlug mit der Faust auf den Tisch: Genau diesen Film wollte er produzieren; allerdings nicht als Pilotfilm einer Serie, sondern für die Kinoleinwand. ! In diesem Moment war die neue ''Star-Trek''-Serie bereits Geschichte. Bis zu diesem Zeitpunkt war noch kein Set gebaut, kein Drehbuch geschrieben und kein Meter Film belichtet worden. Eisner zeigte sich wohl auch deshalb so begeistert, weil sich das Scheitern des hauseigenen Fernseh-Networks bereits abzeichnete: Paramount war es in den vergangenen knapp zwei Monaten nicht gelungen, genügend Werbekunden zur Unterstützung des Networks zu gewinnen. Vor diesem Treffen blieb angesichts der bereits investierten Summen in das neue ''Star-Trek''-Projekt also nur die eher peinliche Alternative einen Pilotfilm zu produzieren und diesen den etablierten Fernseh-Networks zum Kauf anzubieten. Angesichts des Kino-Potentials von ''In Thy Image'' sah Eisner jedoch den Weg, Paramount ohne Gesichtsverlust aus der Affäre zu ziehen. Inoffiziell war die Serie damit bereits gestorben. Dennoch wurde in derselben Sitzung entschieden, die Serienproduktion zumindest offiziell weiterhin aufrecht zu erhalten. Man hatte Angst bereits zu diesem frühen Zeitpunkt einen Kinofilm anzukündigen und mit diesem Projekt womöglich dann doch wieder zu scheitern. Nur wenige Produktionsmitglieder wurden in die Entscheidungen jenes 3. Augusts eingeweiht. Das darauf einsetzende Versteckspiel dauerte fünf Monate an… <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />
Bis zum 16. August 1977 hatte sich Harold Livingston mit fast dreißig verschiedenen Autoren, - darunter auch „alte Bekannte“ wie [[Theodore Sturgeon]], [[Norman Spinrad]], [[David Gerrold]] und [[Walter Koenig]], sowie gestandene Schriftsteller wie beispielsweise Thomas Ardies und [[Richard Bach]] - getroffen und erste Storyideen ausgetauscht. Livingston bat sieben von ihnen ihre Ideen zu Drehbüchern auszuarbeiten. Angesichts der abgesteckten Termine steuerte man jedoch bereits auf eine handfeste Krise zu. Die Entwicklung von Drehbüchern ohne einen bereits fertigen Pilotfilm als Orientierungshilfe zu haben, war äußerst branchenuntypisch. Um so wichtiger wurde die Zuarbeit des von Roddenberry nur ungern zur Verfügung gestellten Povills als Drehbuchredakteur und Überwacher der angestrebten Serienkontinuität. Povill, der nicht zu denjenigen gehörte, die bereits über das Ende der Serie Bescheid wussten, nahm seine Aufgabe mit viel Elan und Arbeitswillen an. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />
Offiziell ging es voran: Zum Ende des Monats August waren bereits mehrere Sets im Bau, auch das Modell der umgebauten [[USS Enterprise (NCC-1701)|USS ''Enterprise'']] stand zur Verfügung. Zudem wurde mit [[Robert Collins]] ein Regisseur für ''In Thy Image'' gefunden. Als Termin für den Beginn der Dreharbeiten setzte man den 1. November 1977 fest. Collins sollte zuvor auch erste Testaufnahmen mit den neuen Charakteren [[Star_Trek:_Phase_II#Lieutenant_Xon|Xon]], [[Star_Trek:_Phase_II#Commander_Willard_Decker|Decker]] und [[Star_Trek:_Phase_II#Lieutenant_Ilia|Ilia]] anfertigen. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" /><gallerycaption="Die USS Enterprise">
Datei:USS Enterprise Phase II Mike Minor 1.jpg|Zwei Ansichten von Mike Minors Version…
Datei:USS Enterprise Phase II Mike Minor 2.jpg|…der umgebauten ''Enterprise''.
==== September 1977 ====
Anfang September kam man bei der Erstellung des Drehbuchs zu ''In Thy Image'' in höchste Zeitnot: Livingstons erste Wahl zur Überarbeitung der von Alan Dean Foster eingereichten Geschichte war Steven Bocho. Doch dieser war zu diesem Zeitpunkt nicht verfügbar. Die zweite Wahl, Michael Cimino, war nicht interessiert und die dritte Wahl, William Norten, gab am 5. September 1977 auf. Auch der britische Autor [[David Ambrose]], der später das Drehbuch ''[[Star_Trek:_Phase_II#.5B6.5D_Deadlock_.28aka_All_Done_With_Mirrors.29|Deadlock]]'' beisteuern sollte, wurde in Erwägung gezogen. Livingston sah sich jedoch gezwungen, am 8. September 1977 selbst in die Bresche zu springen. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem" />
Am 26. September 1977 wurde [[David Gautreaux]] für die Rolle des jungen [[Vulkanier]]s Xon gecastet, er setzte sich an diesem Tag gegen sieben weitere Kandidaten durch. An diesem Tag wurde – wenn auch vorerst vergeblich – nach einem geeigneten Darsteller für die Rolle des Commander Decker gesucht. Weitere Besetzungstests sollten am 24.10.1977 in New York und drei Tage später in Hollywood stattfinden. <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem" />
==== Oktober 1977 ====
Im Oktober geriet der Zeitplan für die Serie dann vollends aus dem Ruder. Man konnte nicht einen einzigen der zuvor gesetzten Termine einhalten. Das Studio, das ja ohnehin kein Interesse mehr an der Serienproduktion zeigte, hatte keinen Grund einzugreifen. Der Drehbeginn für ''In Thy Image'' wurde somit um fast einen Monat auf den 28. November 1977 verschoben. Erst am 21. Oktober 1977 – und somit etwa drei Wochen später als ursprünglich geplant – lieferte Livingston seine erste Rohfassung des ''In-Thy-Image''-Drehbuchs ab. Nur 4 vier Tage später stellt er die Figur des Deckers in einem Memo an Roddenberry noch einmal zur Disposition. <ref name="LostGen" />
In der dritten Oktoberwoche 1977 wurde David Gautreaux in die Pläne eingeweiht, die Serie zugunsten eines Kinofilms fallen zu lassen. An den zwei Tagen, an denen das Casting zur Figur Ilia stattfand , wurden alle direkt an der Produktion Beteiligten vom inoffiziellen Ende der Serie in Kenntnis gesetzt. So auch [[Persis Khambatta]], die schließlich als Ilia gecastet wurde. <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem" />
Das Magazin Starlog berichtete von den entscheidenden Casting-Dreharbeiten, die am 27. und 28. Oktober 1977 auf Bühne 21 im Paramount-Studio stattfanden. 16 Schauspielerinnen und Schauspieler wurden an diesen beiden Tagen vor der Kamera getestet. Es ging um die drei neu zu besetzenden Rollen Xon, Decker und Ilia. Alle Schauspieler musste aus einer vierseitigen Szene in vollem Makeup und Kostüm vorsprechen. Die Damen mussten bereits um 5 Uhr 30 morgens mit dem Vorbereitungen in der Maske beginnen. Für die Rolle der Ilia mussten sie sich eine künstliche Glatze anlegen lassen. Gautreaux, der ebenfalls an diesem Castingtermin teilnahm, wurde von Bob Goodwin gebeten, ihm bei der Auswahl des dringend gesuchten Decker-Darstellers zu helfen. Doch die als <q>die zehn talentiertesten Darsteller Hollywoods</q> angekündigten Schauspieler erwiesen sich aus Gautreaux' Sicht allesamt als vollkommen unfähig, so dass die Rolle weiter unbesetzt bleiben musste. <ref name="Mem" />, <ref name="Starlog12">Magazin: [[Starlog]] #12, S. 24-31</ref>
Auf den Bühnen 8, 9 und 10 waren zu diesem Zeitpunkt die Bauarbeiten für die Sets im vollen Gange. Bühne 9 enthielt insbesondere die Sets der ''Enterprise'', die im Vergleich zum späteren Kinofilm wohl über eine deutlich farbenfrohere Inneneinrichtung verfügte: So war der Maschinenraum zu diesem Zeitpunkt in rötlich-orangenen Farbtönen gehalten, während die Maschinen selbst strahlend gelb wirkten. Die Materie-Antimaterie-Kammer sollte ein unheimliches rotes Glühen von sich geben. <ref name="Starlog12" />
<gallerycaption="Der Maschinenraum">
Datei:USS Enterprise Phase II Maschinenraum Mike Minor 1.jpg|Zeichnungen des Maschinenraums…
Datei:USS Enterprise Phase II Maschinenraum Mike Minor 2.jpg|… von Mike Minor.
==== November 1977 ====
Im folgenden Monat ging es mehr oder weniger offen nur noch um die Vorbereitung des kommenden Kinofilms, spezifischer um die Entwicklung eines entsprechenden Drehbuches. Roddenberry, der sich auf dem Höhepunktes seiner Fehde mit Livingston befand, erarbeitete eine eigene Version des Drehbuchs und erlitt dann im Dezember 1977 eine empfindliche Niederlage, als die Studioverantwortlichen sich für Livingstons Version entschieden. Dennoch nahm Livingston kurz darauf in Reaktion auf die dauernden Streitigkeiten mit Gene Roddenberry, den er für einen schlechten Autoren hielt, seinen Hut. Bis zur Realisierung des Films sollte er noch insgesamt dreimal das Handtuch werfen und musste am Ende gar darum kämpfen, seinen Namen unter das Drehbuch des Films setzen zu dürfen. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem" />
Mitte des Monats November berichtete das Magazin Starlog in einer kurz vor Druck nachgereichten Update zum Serien-Projekt, dass Paramount sich entschieden hätte, aus dem Pilotfilm ''In Thy Image'' nun doch einen Spielfilm für den Kinovertieb zu machen. Die Produktion sollte demnach am 28. November 1977 beginnen. Auch die Schauspieler für Xon (David Gautreaux) und Ilia (Persis Khambatta) konnten bereits genannt werden. Aber auch hier wurde der Presse gegenüber das eigentliche Serienende noch nicht verraten: Gene Roddenberry und das Studio prophezeiten eine Serien-Rückkehr ins TV auf wöchentlicher Basis etwa ein Jahr nach Veröffentlichung des Kinofilms. Als Grund für diese Planänderung gab man an, dass das Network-Projekt des Studios – die Etablierung des Paramount Television Services (PTS) – zu diesem Zeitpunkt auf der Kippe stand. Von Seiten des Studios wurde die Meldung der Starlog über einen signifikanten Anstieg des (Serien-)Budgets – ein mögliches Indiz für das Ende der Serie zugunsten eines Blockbuster-Kinofilms – nicht bestätigt. <ref name="Starlog12" />
Zu diesem Zeitpunkt glaubten allerdings nur noch die nicht unmittelbar am Produktionsgeschehen beteiligten Drehbuchautoren der Episoden daran, für eine neue ''Star-Trek''-Serie zu arbeiten. Sie reichten weiter Exposés ein, die von Povill, Roddenbery und Livingston mit Anmerkungen und Aufforderungen, weitere Fassungen einzureichen, versehen und an sie zurückgeschickt wurden. Am 14.12.1977 berichtete Harold Livingston in seinem letzten offiziellen Statusbericht zur Serie davon, dass man inklusive ''In Thy Image'' bereits 11 Drehbuchstunden zusammen hätte und die letzten beiden Drehbücher in der kommenden Woche folgen sollten. Zu diesem Zeitpunkt nahmen die ehemaligen Serienverantwortlichen die Entwicklung von Episodendrehbüchern jedoch nur noch unter der Prämisse wahr, diese für ein zukünftiges Serienprojekt nach einem Kinofilm nutzen zu können. Tatsächlich wurde auf dem Studiogelände nur noch an einem Drehbuch weitergearbeitet. <ref name="LostGen" />
 
==== Januar 1978 ====
Am 19. Januar 1978 machte Jeffrey Katzenberg allen Produktionsbeteiligten klar, dass es nur noch um die Entwicklung eines Kinofilms gehe. Er bemängelte die Tatsache, dass bereits viel zu viele Informationen an die Presse und die Öffentlichkeit durchgesickert seien und schärfte allen Beteiligten nochmals ein, keine Informationen mehr an Außenstehende weiterzugeben. Er befürchtete ansonsten negative Auswirkungen für die bald einsetzende Werbekampagne. <ref name="CapLog" />
 
In der Folgezeit standen personelle Veränderungen an, die insbesondere in den Fällen Collins und Goodwin eher unrühmlich endeten. TV-Regisseur Bob Collins sah spätestens mit dem Anstieg des Filmbudgets seine Zeit gekommen. Er ahnte, dass man für den Film nunmehr einen gestandenen Kinoregisseur würde verpflichten wollen. Doch Studioboss Katzenberg ließ ihn lange Zeit im Unklaren und beschwichtigte die von Collins vorgetragenen Befürchtungen. Nur durch Zufall fand Collins heraus, dass seine Absetzung bereits beschlossene Sache war: Er und der als Nachfolger vorgesehene [[Robert Wise]] hatten denselben Agenten. Ähnlich schlimm erging es Goodwin: Mit dem Regiewechsel begann auch das Stühlerücken im Produktionsteam. Da Robert Wise in all seinen Filmen als Regisseur und zugleich Produzent geführt werden wollte, musste Roddenberry auf den Titel eines „ausführenden Produzenten“ ausweichen. Goodwin hingegen wurde gar nur die Position eines „Produktionsassistenten“ angeboten; ein Posten, den er als deutlichen Rückschritt empfand. Ehe er sich versah, stand er vor seinem ausgeräumten Büro und wurde vom Hausmeister gebeten, das Paramountgelände innerhalb der nächsten 20 Minuten zu verlassen… <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="Mem" />
==== März 1978 ====
Erst am 28. März 1978 wurde das offizielle und unwiderrufliche Aus der Serie publik. An diesem Tag fand die Pressekonferenz zur Ankündigung des Kinofilms {{film|1}} statt. Das Serienprojekt, das inoffiziell nur sieben Wochen tatsächlich existierte, wurde still und leise zu Grabe getragen. <ref name="LostGen" /> Nach dem Erscheinen des ersten Kinofilms stand zwar kurz zur Diskussion, Teile des Konzeptes im Rahmen einer TV-Miniserie unter dem Titel ''[[Nicht_realisierte_Star-Trek-Projekte#Star_Trek_II_.281980.29|Star Trek II]]'' zu realisieren, doch auch dies blieb nur ein Gedankenspiel. <ref name="STU2" />, <ref>Magazin: [[Starlog]] #46</ref> Dass die Arbeiten nicht ganz umsonst waren, zeigte später die Entwicklung der Serie {{S|TNG}}, die auf vieles zurückgriff, was für ''Star Trek: Phase II'' geplant war. <ref name="LostGen" />
=== Das Serienkonzept ===
* Shuttle
* Hangardeck
<gallerycaption="Konzeptzeichnungen">
Datei:USS Enterprise Phase II Brücke Mike Minor.jpg|Mike Minors Brücke…
Datei:USS Enterprise Phase II Krankenstation Mike Minor.jpg|…Krankenstation…
=== Captain James T. Kirk ===
[[Datei:James Kirk zwinkert.jpg|thumb|Captain Kirk]]
Um die zweite 5-Jahres-Mission der ''Enterprise'' befehligen zu können , lehnt [[James T. Kirk]] einen Admiralsstern ab. Es gelingt ihm, seine alte Crew mit einer Ausnahme wieder zusammenzutrommeln: Nach Spocks Weggang beschränkt sich sein Freundeskreis auf [[Leonard McCoy|„Pille“ McCoy]], der nach wie vor die geistige und physische Gesundheit seines Freundes im Auge hat. <ref name="LostGen" />
Wie seine Stammcrew, so verfügt auch Kirk bereits über einen gewissen Legendenstatus. Der Respekt und die Bewunderung seiner Crew sind ihm gewiss. Dennoch hält er sich mitnichten für einen Übermensch. Sorgen und Belastungen können auch ihn zu einer Fehleinschätzung gelangen lassen, wobei er sich stets auf seine Crew und insbesondere auf seine Senioroffiziere verlassen kann. In seiner Freizeit neigt er weiterhin dazu, sich schnell und insbesondere unglücklich zu verlieben. <ref name="LostGen" />
Es stand außer Frage, dass [[William Shatner]] die Rolle des Captain Kirks wieder übernehmen würde, auch wenn dieser in der Serienbibel nicht explizit erwähnt wurde. Shatner selbst sorgte mit seinen Gehaltsvorstellungen für Unmut, da diese die Produktion der Serie in ernsthafte Schwierigkeiten hätten bringen können. Laut Shatner hätten die Produzenten daher überlegt , ihn im Anschluss an die ersten 13 Episoden entweder nur für ein paar Episoden als Nebendarsteller respektive Gaststar auftreten und dann oder aber gleich sterben zu lassen. Ein Ersatz hätte man in diesem jedem Fall ja in der Hinterhand gehabt: Die neu geschaffene Figur des [[Erster Offizier|Ersten Offiziers]], Commander Willard Decker. <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem" />
Am 12. September 1977 verpflichtete William Shatner sich nach zähen Vertragsverhandlungen wieder die Rolle des Captain Kirks zu übernehmen. Nach außen hin wurde nicht verraten, dass der Vertrag für einen Kinofilm und nicht für eine Serie gelten sollte. <ref name="LostGen" />
=== Lieutenant Xon ===
[[Datei:Xon-phaseII.jpg|thumb|Lt. Xon]]
Die wissenschaftliche Akademie des Vulkans wählt den 22 Jahre jungen („reinen“„reinrassigen“) Vulkanier Xon als Ersatz für den von Spock aufgegebenen Posten des [[Wissenschaftsoffizier]]s an Bord der ''Enterprise'' aus. Kirk zeigt sich überrascht über das Alter des [[Lieutenant]]s, da er davon ausgegangen ist, dass ihm ein älterer und bereits wissenschaftlich etablierter Vulkanier zugeteilt werden würde. Es stellt sich jedoch heraus, dass Xon selbst für vulkanische Verhältnisse ein Genie ist. <ref name="LostGen" />
Was Xon an wissenschaftlichen Genius mitbringt, fehlt ihm an Verständnis für menschliche Emotionen. Er erkennt, dass er – um in einer zum überwiegenden Teil aus emotionalen Spezies bestehenden Crew funktionieren zu können – seine tief verborgenen Emotionen erforschen muss. So versucht er sich in der Simulation menschlicher Gefühle wie Belustigung, Wut und Angst. Oftmals dient er somit eher unfreiwillig dem Amüsement der Beteiligten. <ref name="LostGen" />
Einem frühen Entwurf der Serien-Bibel zufolge sollte Xon ein Vetter zweiten Grades von Spock sein, in der letztlich offiziellen Serien-Bibel wurde das jedoch nicht weiter erwähnt. <ref name="LostGen" />
Arthur Fellows und Michael Eisner verfassten verfasste ein Memo bezüglich ihrer seiner und Michael Eisners Eindrücke zu den Charakteren und hatten hatte auch zu Xon einige Anmerkungen: Fellows war der Ansicht, dass Xons Last, seine Kollegen von der Rechtmäßigkeit zu überzeugen, an Bord der ''Enterprise'' zu sein, würde nicht stark genug thematisiertwürde. Es wäre unklar, ob das Publikum den „neuen Vulkanier“ akzeptieren würdekönne. Ein weiterer Aspekt der schlichtweg fehlen würdeAls Maßnahme sahen Eisner und Fellows vor, wäre ein ähnlicher Dialog wie er immer wieder die „Streitgespräche“ zwischen Spock Xon und McCoy stattgefunden hätte. Letzterer Einwurf allerdings wurde später durch die Serien-Bibel relativiertstärker zu betonen, damit sich das Publikum mit Freude an die sehr wohl „Streitdialoge“ zwischen Spock/McCoy und Xon vorsah (s.u.)-Beziehung zurückerinnern könne. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />
Jon Povill betonte jedoch, dass man aus Xon keinen zweiten Mr. Spock machen wollte. Der junge Vulkanier sollte <q>frischen Wind</q> und eine neue Perspektive in die Serie einbringen. <ref name="CapLog" />  Der junge Schauspieler David Gautreaux kam quasi durch Zufall zu einem Vorsprechen. Seine Freundin arbeitete für einen Agenten und überredete ihn, für Xon vorzusprechen. Er setzte sich gegen etwa acht Gegenkandidaten durch und erhielt am 26. September 1977 eine Zusage der Produzenten, an der auch eine kurzfristige eingeschobenes zusätzliches Casting (s.u.) nichts ändern konnte. Gautreaux sollte für den Pilotfilm eine Gage in Höhe von $15.000 erhalten. Zudem beauftragte er eine Agentur, die ihm in weiser Voraussicht einen wasserdichten „play-or-pay“-Vertrag mit dem Studio aufsetzte, der ihn in jedem Falle entlohnen sollte, egal ob die Serie nun gedreht werden würde, oder nicht. <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem" /> Als man sich entschied, aus der Serie doch einen Kinofilm zu machen und auch Leonard Nimoy als Spock zurückkehren sollte, bat Gautreaux darum, die Rolle des Xon – an der Gene Roddenberry zunächst aus Rücksicht zu Gautreaux festhalten wollte – aus dem Drehbuch zu streichen. Gautreaux, der sich intensiv mit seiner Rolle beschäftigte und viel Zeit und Energie in die Vorbereitungen investierte, befürchtete, dass die ihm liebgewonnene Figur zu Spocks <q>Kofferträger</q> degradiert werden könnte und verabschiedete sich lieber von ihr. In {{film|1}} spielte er stattdessen die Rolle des Commander [[Branch]]. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />
=== Commander Willard Decker ===
Decker, dessen Vater und Großvater bereits Karriere in der Sternenflotte machten, ist ein humorvoller Mensch, der zwar Freundschaften pflegt, seine Privatsphäre aber durchaus zu schützen weiß. <ref name="LostGen" />
Jon Povil beschrieb Decker als eine Art <q>jungen Kirk</q>. Der Charakter war zu Beginn der Drehbuchentwicklung im Gegensatz zu Xon und Ilia noch nicht völlig ausgearbeitet und hätte wohl erst im Verlauf der Serie an Profil gewonnen. <ref name="CapLog" />  Anders als für Ilia und Xon, für die Persis Khambatta und David Gautreaux relativ schnell besetzt wurden, dauerte die Besetzung von Willard Decker noch an, bis man sich dann doch entschloss, einen Kinofilm zu drehen. Dabei war die Rolle von Decker unter [[Harold Livingston]] und [[Gene Roddenberry]] sehr umstritten: Noch während Livingston die erste Fassung des Drehbuchs fertigstellte, begannen bereits die Diskussionen, ob Decker nicht gestrichen werden könnte – denn schließlich bräuchte man keine „zwei Kirks“ auf der Brücke. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />
{{clear}}
=== Lieutenant Ilia ===
Dr. Chapels Spezialdisziplin ist die Psychotherapie. Dank ihrer ungewöhnlichen empathischen Fähigkeiten kann sie ihre Patienten dazu bringen, ihre Selbstheilungskäfte zu aktivieren. <ref name="LostGen" />
Es dürfte außer Frage stehen, dass diese Rolle von Anfang an fest für die ursprüngliche Darstellerin und nunmehr Ehefrau von Gene Roddenberry, [[Majel Barrett]], reserviert war – ihr Name wird in der Serienbibel jedoch nicht erwähnt. Barrett sorgte sich um einen Aspekt ihrer Rolle aus der ersten Serie {{S|TOS}}: Chapels Schwärmerei für den vulkanischen Wissenschaftsoffizier. Da Nimoy nun nicht wiederkehren und durch den jungen Schauspieler David Gautreaux quasi ersetzt werden sollte, fürchtete Barrett, dass sie als Chapel für einen Flirt mit Xon zu alt sei. Sie setzte durch, dass der eigentlich schon gecastete Gautreaux noch einmal gegen einen älteren britischen Schauspieler antreten musste. Letzterer erwies sich jedoch als völlig unpassend für die Rolle, so dass Xon weiterhin von Gautreaux gespielt werden sollte. <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem" />
{{clear}}
=== Yeoman Janice Rand ===
Spock lehnt eine Beteiligung an der zweiten 5-Jahres-Mission ab. Ihm wird die Ehre zuteil, die wissenschaftliche Akademie auf dem Vulkan zu leiten. <ref name="LostGen" />
Zu Beginn der Serienproduktion schlug Roddenberry dem Spock-Darsteller [[Leonard Nimoy]] einen Vertrag vor, der Gastauftritte im Pilotfilm und in zwei der zunächst geplanten ersten 13 Episoden vorsah. Roddenberry unterlag dabei einer fatalen Fehleinschätzung: Er nahm an, dass Nimoy grundsätzlich nicht dazu bereit wäre, wieder in einem wöchentlichen Turnus einer Serienproduktion einzusteigen. Stattdessen unterbreitete er ihm ein Angebot, dass Nimoy rundweg ablehnte, da ihm die ihm zugedachte Rolle substanzlos erschien. Sicherlich war es auch nicht gerade förderlich, dass man sich mit Nimoy erst kurz zuvor nach heftigen Streit wegen einer unrechtmäßigen Vergabe von Werbelizenzen, die unter anderem zu einem unter Fans bekannten Heineken-Werbeplakat führte, außergerichtlich geeinigt hatte. <ref name="CapLog" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="Mem" />, <ref name="priv_blog">[http://ywwg.com/wordpress/?m=200607] Archiveinträge "[http://ywwg.com/wordpress/ Owen's Photolog]" von Juli 2006, in denen das besagte Heineken-Plakat zu sehen ist.</ref>
{{clear}}
== Geplante Episoden ==
Kirk will Tasha auf der Erde mit den Daten der Voyager-18-Mission davon überzeugen, dass die Menschheit der Schöpfer von ''Ve-jur'' ist. Auf der Erde konfrontiert er Tasha, die immer öfter emotionale Reaktionen zeigt, mit der Natur des Menschen. Die Informationen der Sternenflotte zur Voyager-18-Mission werden von Tasha nicht akzeptiert, da es sich in Ermangelung der Originaldaten um Simulationen aus zweiter Hand handelt. Die Zeit wird knapp, ''Ve-jur'' steht kurz vor einem Angriff auf die Erde. Kirk appelliert an Tashas aufkeimende Gefühle. In letzter Sekunde hält Tasha ''Ve-jur'' vom Angriff ab, in dem sie angibt den Beweis gefunden zu haben, dass die Menschen seine Schöpfer sind. Erklären kann sie sich ihre Entscheidung - eine offensichtliche Lüge - nicht, kurz darauf wird sie von ''Ve-jur'' deaktiviert. ''Ve-jur'' verlässt die Erde und schickt die echte Ilia lebend an Bord der ''Enterprise'' zurück.
{{Meta|1=Alan Dean Foster wurde unter anderem aufgrund seiner erfolgreichen Romannacherzählungen der Serie {{S|TAS}} von Roddenberry gebeten, Storyideen für ''Star Trek II'' zu erarbeiten. Das auf Roddenberrys Kurzgeschichte ''Robot's Return'' basierende ''In Thy Image'' war eines von drei Konzepten, die Foster schließlich einreichte. Als man später nach einer Geschichte suchte, die genug Material für einen zweistündigen Pilotfilm liefern könnte, entschied man sich für ''In Thy Image''. Harold Livingston reichte die erste Rohfassung seines auf Fosters Exposé basierenden Drehbuchentwurfs am 20. Oktober 1977 ein. Schon seine Version enthielt die später für den Kinofilm realisierte Szene eines Transporterunfalls: Commander Ronak (im Film: [[Sonak]]) kommt darin ums Leben und muss später durch Xon ersetzt werden. Anders als im Film, wird der Tod des Vulkaniers im Drehbuchentwurf zu ''In Thy Image'' aber nur angedeutet und wirkt weniger grausam. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2">Buch: [[Das Star Trek Universum]], Band 2, ISBN 3-453-07759-8</ref>, <ref name="Starlog136">Magazin: [[Starlog]] #136</ref>}}
=== Die ersten 13 Episoden ===
;Version 2
Nach einem Kampf gegen Klingonen bleiben Schäden zurück: Lt. Chekov hat es durch den Kontakt mit dem toxischen Iridium 7 besonders arg erwischt, auch Kirk hat etwas von dieser Substanz abbekommen und verspürt erste Symptome. Beide müssen zur Behandlung auf die Erde. Da Eile geboten ist, riskiert man trotz Entdeckung eines defekten Schaltkreises den Einsatz des Transporters. Und tatsächlich geht etwas schief: Während Lt. Chekov und das Sanitätsteam unversehrt auf der Erde materialisieren, kann der Aufenthaltsort von Captain Kirk trotz erfolgtem Transport zunächst nicht festgestellt werden. Derweil findet der Captain sich in einem Garten auf der Erde wieder. Da er nicht vollständig materialisiert, kann er nichts in seiner Umgebung berühren. Schnell stellt er fest, dass er sich in der Vergangenheit befinden muss. Er lernt Elsa Kelly, die Frau eines Offiziers der Navy kennen und freundet sich mit ihr an. Derweil arbeiten Xon, Decker und Scotty daran, herauszufinden was passiert ist. Sie studieren eine Aufzeichnung des Transports und nehmen - dank Sulus Hilfe - eine Funksendung der kaiserlich-japanischen Militätführung wahr. Sie kombinieren, dass die Transporterfehlfunktion Kirk in das 20, Jahrhundert, kurz vor Angriff der Japaner auf Pearl Harbour, versetzt haben muss. Scotty kann Kontakt mit Kirk aufnehmen, schafft es jedoch nicht, ihn mit dem Transporter zurückzuholen. Stattdessen materialisiert Kirk nun vollständig auf der Erde der Vergangenheit. Verfolgt von Elsas Ehemann Richard und der Militärpolizei, die ihn für einen feindlichen Spion hält, muss Kirk sich entscheiden, ob er seine Umgebung vor dem bevorstehenden Angriff warnen soll - insbesondere da Elsa und er sich bereits ineinander verliebt haben. Er sagt Elsa die Wahrheit, doch es ist bereits zu spät: der Angriff hat begonnen. Elsa, die ihren Mann warnen will, läuft davon. Kirk wird von Dr. McCoy und Decker, die mit Hilfe des Transporters in die Vergangenheit gelangten, daran gehindert ihr nachzulaufen und sie vor ihrem tödlichen Schicksal zu bewahren. Die Zeitreisenden kehren an Bord der ''Enterprise'' zurück und Kirk muss abermals mit dem Verlust eines geliebten Menschen fertig werden.
{{Meta|1=Die von Alexander eingereichte Geschichte hätte sich dem naheliegenden Vergleich mit der {{s|TOS}}-Episode {{e|Griff in die Geschichte}} stellen müssen, wäre sie je produziert worden. Dabei basierte diese Story auf eine Idee Roddenberrys für die Serie ''Genesis II''. Da man nur über wenig verwertbares Drehbuch-Material verfügte um die ersten 13 Episoden zusammenzustellen, bat man Alexander Roddenberrys ''The Apartment'' entsprechend umzuschreiben. Seine erste Version wurde jedoch von Roddenberry abgelehnt, der nicht wollte, dass Kirk - wenn auch ohne eigenes Zutun - für die Vernichtung einer Zivilisation verantwortlich ist. Für die zweite Version wählte Roddenberry höchstpersönlich den Zielort aus: Pearl Harbour im Dezember 1941. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== [2] ''Cassandra'' ====
Kirk kehrt mit dem jungen Klingonen auf den Planeten zurück und wird sofort von dessen Palastwache festgenommen. Der Kitumba ist von dem Menschen fasziniert und setzt im Palast seine Unterhaltung mit ihm fort. Als Außenweltler frei von jeglichen rituellen Zwängen, kann Kirk seinem Gegenüber offen und ehrlich begegnen und sogar widersprechen. Anders als Ksia muss er keinen Selbstmord begehen, sollten seine Worte dem Kitumba missfallen. Kirk nutzt dies aus und vermittelt dem wissbegierigen Klingonen seine Definition von "Ehre": So müsse man sich entscheiden, wie man leben und nicht wie man sterben will. Als Malkthons Stellvertreterin bemerkt, dass Kitumba zunehmend unter Kirks Einfluss gerät, kontaktiert sie den Kriegsherrn. Malkthon will Kirk tot sehen, auch wenn dieser unter dem Schutz des Kitumbas steht...
{{Meta|1=1977 war die klingonische Gesellschaft noch ein unbeschriebenes Blatt. Lucas nutzte dies in seiner Geschichte ''Kitumba'' und baute eine Kultur auf, die wie eine Mischung aus vergangenen Erdkulturen, wie den Spartanern, den Römern und den feudalen Japanern, wirkte. Ansätze dessen finden sich später auch in der Serie {{S|TNG}} wieder. Der Trick, mit dem die ''Enterprise'' den klingonischen Kriegsschiffen unbeschadet entkommen kann - die Klingonen werden durch Projektionen anderer Schiffe abgelenkt - findet sich bspw. in der Episode {{TNG|Galavorstellung}} wieder. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== [4] ''Kitumba, Teil II'' ====
Wieder muss Kirk in die Trickkiste greifen: Die ''Enterprise'' gelangt mithilfe des von Kitumba kontrollierten Flottenteils und eines Tarnschirms den Planeten Ultar. Als Xon auf dem Planeten eine romulanische Delegation entdeckt, beamt er hinunter, um diese zu warnen: Malkthon will nach dem Krieg gegen die Föderation auch das romulanische Imperium unterwerfen. Mithilfe der Romulaner gelingt später der Sturm auf Malkthons Kommandozentrum. Kirk kann den Usurpator im Zweikampf stellen. Als der Kitumba sich zusammen mit seinem jüngeren Bruder zeigt und die Klingonen über Malkthons Verrat aufklärt, bietet dieser dem Kitumba seinen Selbstmord an. Entgegen Kirks Rat, nimmt der Kitumba das Angebot an; Malkthon tötet sich selbst. Der Krieg wird nicht stattfinden. Doch auf mehr darf Kirk zu diesem Zeitpunkt nicht hoffen: Für eine Allianz zwischen der Föderation und dem Klingonischem Reich ist es noch zu früh.
{{Meta|1=Harold Livingston zeigte sich begeistert von Lucas' Geschichte, die seiner Meinung nach eine <q>teuflisch gute Episode</q> abgegeben hätte. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== [5] ''Practice In Waking'' ====
Auf der ''Enterprise'' geht Xon eine Gedankenverschmelzung mit Decker ein und erlebt die folgenden Ereignisse mit. Die Hinrichtung steht unmittelbar bevor, als Deborah, die als erste brennen soll, sich auf dem Scheiterhaufen in Luft auflöst. Sie erwacht an Bord ihres Schiffes und wird sofort zur ''Enterprise'' gebeamt. Sie erklärt, dass man die Männer des Außenteams nur dann wecken kann, wenn man ihnen das bewusst macht, was ihnen im Leben am meisten bedeutet. Kirk weist Xon an, Decker ein Bild der ''Enterprise''-Brücke zu übertragen. Es klappt, Decker können die Flammen nichts mehr anhaben, da er nun weiß, dass er sich in einem Traum befindet. Es gelingt ihm auch Sulu und Scotty davon zu überzeugen. Alle drei verlassen die Traumwelt und wachen auf der Krankenstation der ''Enterprise'' wieder auf. Auf der Brücke der ''Enterprise'' diskutieren wenig später Scotty und MacClintock miteinander. Sie glaubt, dass alles um sie herum wieder nur ein Traum ist und tatsächlich löst sie sich plötzlich auf. Scotty reagiert darauf im Gegensatz zu Kirk äußerst gelassen und meint, dass man sich dennoch wiedersehen werde. Falls die ''Enterprise'' jedoch einem Traum entsprungen sein sollte, wolle er nicht all zu früh wieder aufwachen.
{{Meta|1=Die Story nutzt Elemente, die man bereits aus den [[TOS]]-Episoden {{e|Wildwest im Weltraum}} und {{e|Portal in die Vergangenheit}} kennt. Laut Harold Livingston wollte Bach, der als Autor des Romans ''Jonathan Livingston Seagull'' bereits einem breiten Publikum bekannt war, auch gleich direkt das Drehbuch zu seinem Exposé schreiben, doch man konnte ihn von der "traditionelleren" Arbeitsweise der Drehbucherstellung überzeugen. Nichtsdestotrotz zeigte sich Livingston begeistert von Bachs Beitrag zur geplanten Serie. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== [6] ''Deadlock'' (aka ''All Done With Mirrors'') ====
:''von [[David Ambrose]]''
;<q>All Done With Mirrors</q>
Die Crew der ''Enterprise'' muss sich mit Lang Caradon auseinandersetzen. Der Angehörige einer Untergrundbewegung plant die Föderation zu vernichten. Er versucht die ''Enterprise'' mit psychologischen Tricks zu einem Kampf gegen Sternenbasis 7 zu provozieren. Es soll der erste von mehreren Schlägen gegen den Zusammenhalt der Förderation sein. Hinter ihm steht eine Gruppe von sendungsbewussten Fanatikern in Schlüselpositionen der Sternenflotte.
Währenddessen erwacht Kirk auf der Station. Ein Lt. Commander Anderson begrüßt ihn und erklärt, dass Kirk aufgrund seines seltsamen Verhaltens die Station erst einmal nicht verlassen dürfe. Laut Anderson hat die Station fünf Tage zuvor einen Funkspruch der ''Enterprise'' enmpfangen, demnach an Bord des Schiffes ein seltsames Virus ausgebrochen sei. Anderson führt Kirk dessen angeblichen Logbucheintrag vor. Von einem Test ist ihm hingegen nichts bekannt. Auch Commodore Hunter sei derzeit nicht an Bord der Station. Wenig später beamen Xon, Decker und ein Sicherheitsteam an Bord der Station. Durch einen Trick gelingt es ihnen das Stationspersonal außer Gefecht zu setzen und Kirk zu befreien. Sie treffen auf Commodore Hunter und Caradon, die sich beide als Mitglieder einer nicht humanoiden Spezies entpuppen. Es stellt sich heraus, dass menschliche Emotionen einen negativen Einfluss auf sie haben. Da die Sternenflotte aber immer weiter in ihr Territorium eindringt, sahen die Fremden sich zur Gegenwehr gezwungen. Ihrem Plan nach sollten innere, durch gegenseitiges Misstrauen hervorgerufene Konflikte die Föderation zum Rückzug bewegen. Ein Kampf zwischen der ''Enterprise'' und Sternenbasis 7 sollte hierzu den Stein ins Rollen bringen. Während die Fremden verschwinden, bleibt Kirk nur noch wenig Zeit um den Kampf zu verhindern. Beide Besatzungen sind davon überzeugt, dass ihnen der jeweils andere Böses will. Kirk schafft es nicht, Commander Anderson und Scotty vom Gegenteil zu überzeugen - zu tief sitzt das Misstrauen und die Angst vor einer erneuten Falle. Doch dann nimmt Xon telepathisch Kontakt zu Ilia, die sich an Bord der ''Enterprise'' befindet, auf. Er kann die Deltanerin davon überzeugen, dass Kirk die Wahrheit sagt. Der Angriff wird abgebrochen. Kirk rät anschließend, das Gebiet der Fremden bis auf Weiteres zu meiden.
{{Meta|1=Ambrose reichte am 14. September 1977 ein Exposé mit dem Titel ''All Done With Mirrors'' ein und arbeitete es später - sehr wahrscheinlich auf Bitten Roddenberrys, der das utopische Grundelement ''Star Trek''s verletzt sah - zur Geschichte ''Deadlock'' um. Grundelemente diese Story finden sich auch in der [[TNG]]-Episode {{e|Die Verschwörung}} wieder. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== [7] ''(The) Savage Syndrome'' ====
McCoy muss die Suche nach einem Gegenmittel frustriert aufgeben, so dass der wieder zu Bewusstsein gelangte Decker eine technische Lösung vorschlägt: Er will mittels Shuttle versuchen, sich einer dieser kugelförmigen Objekte zu bemächtigen und den Energiestrahl entsprechend umzukehren. Während sich Decker auf dem Weg macht, geht an Bord der Kampf um die Herrschaft weiter. Die Lage spitzt sich zu, als die Wilden nun auch die Phaser für sich <q>entdecken</q>. Ilia versucht Scotty mit ihrem deltanischen Charme zur Besinnung zu bringen, doch auch sie scheitert. Mit letzter Kraft aktiviert der immer noch von seiner Verletzung geschwächte Decker das von ihm umprogrammierte kugelförmige Objekt. Die Crew wird erneut von einem Energiestrahl getroffen und kehrt zur Normalität zurück. Nur Sekunden vor der Katastrophe gelingt es Scotty die Schiffssysteme herunterzufahren. Später ist er entsetzt, als er erfährt, was sich zugetragen hat. An ihre <q>wilde Zeit</q> hat die Besatzung keinerlei Erinnerung. Ilia nutzt das zu einem Scherz, als sie zu Kirk meint, dass dieser einen <q>phantastischen Wilden</q> abgegeben hätte.
{{Meta|1=In einer Aktennotiz vom 2. September 1977 nennt Bob Goodwin diese Geschichte als Beispiel für dringend benötigte "Bottle Shows", d.h. überwiegend an Bord der ''Enterprise'' spielende Episoden. Diese ließen sich wesentlich kostengünstiger produzieren, als Episoden, die auf fremden Planeten spielen sollten, oder viel SFX z. B. für Gefechte im Weltraum benötigten. Angesichts des knappen Budgets wären solche Folgen überlebensnotwendig für die Serie gewesen. Die Szenerie erinnert an die später umgesetzte [[TNG]]-Episode {{e|Genesis}} und die [[ENT]]-Episode {{e|Transformation}}. Die im ersten Exposé verwendeten Projektionswände des Freizeitdecks wurden von Harold Livingston angeregt, der die Wilden insbesondere durch die überlegene Technik der ''Enterprise'' beeindruckt sehen wollte. Die Projektionswände, eine Vorstufe des später in der Serie {{S|TNG}} realisierten [[Holodeck]]s, wurden vermutlich durch Ray Bradburys Roman ''Der illustrierte Mann'' inspiriert. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== [8] ''Are Unheard Melodies Sweet?'' (aka ''Home'') ====
Kirk, McCoy und Ilia beamen auf den Planeten um nach den Kristallen zu suchen. Doch schon kurz darauf werden alle drei jeweils einer individuellen, sexuell stimulierenden Illusion ausgesetzt. Es gelingt Kirk sich der Illusion, in der er es mit Ronel zu tun bekommt, zu entziehen. Da er erkennt, dass Ronel und ihr Volk die ''Enterprise''-Crew für ihre Zwecke benötigen, kann er sie davon überzeugen, dass es besser wäre, man würde einen Absturz wie bei der ''St. Louis'' verhindern. Ronel führt das Landeteam zum Ratsgebäude des Planeten. Dort erfahren Kirk und Co., dass die Zivilisation auf Grokh, so der Name des Planeten, sich einst in einem Ein-Tages-Krieg fast vollständig vernichtete. Um einen erneuten Anstieg der Aggressionen zu verhindern, wurde fortan versucht, eine Fanatasiewelt aufrecht zu erhalten. Hierzu sind jedoch Sexualhormone vonnöten, über die das verbliebene Volk auf Grokh selbst nicht mehr verfügt. Tatsächlich findet der Außentrupp in einem Labor des Ratsgebäudes mehrere Crewmitglieder darunter auch Rand und Decker, denen auf Liegen geschnallt mittels Schläuchen die Sexualhormone abgepumpt werden. Für Fähnrich Ibsen kommt jede Hilfe zu spät: er stirbt aufgrund von Überanstrengung. Dr. McCoy findet jedoch einen Weg die restlichen Crewmitglieder zu retten. Ronel ist wütend und droht damit, den Dilithium-Vorrat der ''St. Louis'' mit einer Rakete zu zerstören. Xon berechnet die Flugbahn des Geschosses und findet somit die dringend benötigten Kristalle. Die ''Enterprise'' fängt den Raketeneinschlag ab und beamt das Dilithium und den Landetrupp an Bord. Die Mission endet mit einer melanchonischen Note: Die Grokhoor werden ohne die Hormone vermutlich zu alter Aggressivität zurückfinden und sich wieder bekriegen. Falls man sie aber mit den benötigten Hormonen beliefern würde, gerieten sie in eine Abhängigkeit, die sie am Ende vor den selben Problem stellen würde.
{{Meta|1=Gene Roddenbery zeigte sich von Thornes Storyidee zu ''Are Unheard Melodies Sweet?'' sehr begeistert - auch wenn sie im Nachinein betrachtet an eine Mixtur aus [[TOS]]-Episoden wie bspw. {{e|Landeurlaub}} und {{e|Das Letzte seiner Art}} erinnert. Der sexuelle Aspekt dieser Geschichte wäre jedoch bei einer Episode der originalen Serie schlichtweg undenkbar gewesen. Am 21. Februar 1978 - mitten zu den Vorbereitung zu {{film|1}} und somit eigentlich schon zu einem Zeitpunkt als klar war, dass es keine neue Serie geben würde - schrieb Roddenberry ein mehrseitiges Memo mit Anmerkungen zu Dialogen und Charakterzeichnungen an Thorne und forderte ihn auf, eine zweite Fassung einzureichen. ''Are Unheard Melodies Sweet?'' stellte selbst bereits eine Weiterentwicklung einer Story dar: Thorne reichte sie zunächst unter dem Titel ''Home'' ein. Darin kommt in einer Illusion auch Deckers Vater vor, der jedoch nicht Commodore Decker aus der Episode {{e|Planeten-Killer}} sein sollte. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== [9] ''Devil's Due'' ====
Xon bemerkt, dass Komether immer dann an Stärke zu gewinnen scheint, wenn Zxolars Kräfte nachlassen. Kirk vermutet, dass Zxolar mit anderen Ratsmitgliedern einst das Böse selbst hervorgerufen hat. Dies bestätigt sich nachdem Ilia eine telepathische Verbindung zu Zxolar aufnehmen kann und Kirk quasi Zeuge der Zeremonie wird, in der Komether durch die kinetische Energie des Rates Form annahm. Die Verhandlung wird fortgesetzt: Kirk stellt Komether sogleich als Schwindler dar und ruft hierzu Zxolar in der Zeugenstand. Durch einen Sensorenscan beweist Kirk, dass Komether nicht wirklich existiert. Es handelt sich bei ihm um eine Manifestierung der Ängste und der Verzweiflung derjenigen, die ihn einst gerufen haben. Zxolar findet die Kraft, dem Bösen zu entsagen und Komether löst sich ins Nichts auf.
{{Meta|1=Die Neuterraner sollten sich nach der Idee Lansfords als Nachkommen von Menschen, die vom versunkenen Kontinent Atlantis abstammen könnten, entpuppen. Drehbuchredakteur Jon Povill zeigte sich begeistert von der Geschichte, auch wenn er noch leichte Verbesserungsvorschläge hatte: Er schlug Gene Roddenberry im Rahmen eines Memos vor, Zxolar am Ende bei der Überwindung des Bösen - der Dramatik wegen - entkräftet sterben zu lassen. Dies würde den Hänger vermeiden, den ein Rücktransport Zxolars auf Neuterra zwangsläufig mit sich brächte. Auch sollten Kirks Beweggründe für die Entscheidung, auch das Leben der ''Enterprise''-Crew aufs Spiel zu setzen, zwingender und nachvollziehbarer sein. Die Storyidee wurde Jahre später für die Serie {{S|TNG}} wiederverwendet und als {{e|Der Pakt mit dem Teufel}} realisiert. In der [[TNG]]-Version verzichtete man allerdings auf den philosophischen Ansatz, bei dem das Böse sich aus den Ängsten und der Verzweiflung der Menschen manifestiert. Stattdessen griff man auf eine außerirdische Trickbetrügerin als Erklärung für den Teufel zurück. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== [10] ''Lord Bobby's Obsession'' (aka <q>Lord Bobby</q>) ====
Auf der Krankenstation erhält "Lord Bobby" dank einer medikamentösen Behandlung sein Gedächtnis zurück. Der Schock sitzt tief. "Lord Bobby" fühlt sich für die Vernichtung seines Planeten zumindest mitverantwortlich. Er betrachtet es als einen Akt der Wiedergutmachung der ''Enterprise'' zu helfen, den romulanischen Schiffen zu entkommen. Er entwickelt den Plan, die Gegner mit der Explosion seines Schiffes zu zerstören; doch hierzu müsste er auch sich selbst opfern. Er nimmt seine wahre Gestalt an und beamt zusammen mit Xon an Bord seines Schiffes, um es entsprechend vorzubereiten. Jennifer, die von seinem Plan erfährt und ihn davon abhalten will, beamt ebenfalls an Bord und entdeckt den wahren "Lord Bobby". Dieser ist entsetzt und will sich für sie in einen Menschen zurückverwandeln, doch laut Xon bleibt ihm hierzu keine Zeit mehr. Er ignoriert diese Warnung, zumal Jennifer ihm versichert, dass sie ihn aufrichtig liebt und ihn in jeder Erscheinungsform akzeptieren wird. Derweil findet Decker heraus, dass "Lord Bobbys" Schiff unmöglich von selbst in die Neutrale Zone getrieben worden sein kann. Er vermutet, dass das Schiff von den Romulanern als Köder ausgelegt wurde, um die Sternenflotte in eine Falle zu locken. Kirk setzt sich mit dem romulanischen Commander in Verbindung, der sich jedoch von dieser Erkenntnis unbeeindruckt zeigt, da Kirk seiner Meinung nach nicht mehr lange genug leben wird, um irgendjemanden davon zu berichten. Zu seiner Überraschung beschleunigt die ''Enterprise'', deren Warpantrieb kurz zuvor repariert werden konnte. Auf die Flucht reagieren, kann der Romulaner jedoch nicht mehr, da "Lord Bobbys" Schiff wie geplant explodiert und die romulanischen Schiffe mit ins Verderben reißt. Kirk lässt einen Bericht über den Vorfall erstellen und will diesen dem romulanischen Hohen Rat zukommen lassen.
{{Meta|1=Whincelberg schrieb seine Story ''Lord Bobby'' - in der die titeltragende Person eine frappierende Ähnlichkeit zu [[Trelane]] aus {{e|Tödliche Spiele auf Gothos}} aufwies - auf Bitten Roddenberrys um. Für seinen zweiten Versuch änderte er die Ausgangssituation, brachte die Klingonen ins Spiel und verzichtete auf mehrere Elemente der unglücklichen Liebesgeschichte, wie die Hochzeitszeremonie und die Dreiecksbeziehung Decker-York-Bobby. Seine dritte Version griff dann auf die Grenzproblematik mit den Romulanern aus {{TOS|Spock unter Verdacht}} zurück und ließ Lord Bobby wesentlich sympathischer und seine Beziehung zu York glaubwürdiger erscheinen. Die Sekundärquellen schweigen sich bezogen auf die zweite Version von <q>Lord Bobby's Obsession</q> über das abschließende Schicksal von Lord Bobby und Jennifer York aus. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== [11] ''To Attain The All'' ====
Kirk und Xon untersuchen einen künstlich erzeugten Planeten und finden heraus, dass es sich bei diesem in Wirklichkeit um einen riesigen <q>lebenden</q> Computer handelt. Sie geraten in ein Labyrinth und müssen darin immer seltsamere Aufgaben meistern. Die beiden entwickeln sich unter dem Einfluss des Computerwesens stehend nach und nach zu erbitterten Gegnern. Xon prahlt gar damit, seinen Vorgänger Mr. Spock an Wissen und Weisheit deutlich überlegen zu sein; wohlwissentlich, hierbei einen wunden Punkt Kirks zu treffen. Während der Vulkanier sich dem Einfluss des Computers nicht erwehren kann und in einem von diesen geschaffenen kollektiven Bewusstsein aufgeht, kann Kirk dank seines Freundes Pille sich seine Individualität bewahren. McCoy erinnert ihn über den Kommunikator ständig an seine Menschlichkeit. Letztlich gelingt es Scotty, die beiden hochzubeamen, so dass der Einfluss des Computers auf Xon und Kirk schlagartig endet. Der Planetoid explodiert. Auf der ''Enterprise'' philosophiert man darüber, ob der Computer die Selbstzerstörung in einem Akt der Hoffnungslosigkeit begangen haben könnte.
;Exposé
Die ''Enterprise''-Crew untersucht ein ungewöhnliches Planetensystem. In diesem ist es einer vor Milliarden von Jahren untergegangene Zivilisation gelungen, Planeten künstlich zu erschaffen und sie in einer Umlaufbahn um die Sonne des Systems einer Perlenschnur gleich hintereinander aufzureihen. Plötzlich wird die ''Enterprise'' an einem Ort katapultiert, der jenseits aller Vorstellungskraft liegt. Eine Positionsbestimmung ist nicht möglich und die Sternenflotte kann nicht mehr kontaktiert werden. Auch steht der Warpantrieb nicht mehr zur Verfügung. Da taucht an Bord ein blauhäutiger kahlköpfiger Außerirdischer auf, der sich selbst als Prinz der untergegangenen Zivilisation vorstellt. Unumwunden gibt er zu, dass er die Besatzung der '''Enterprise'' darauf testen will, ob diese bereit ist, sich der <q>Ganzheit</q> anzuschließen. Er wählt Decker und Xon aus ihn für einen Test zu begleiten. Eine Wahl bleibt der ''Enterprise''-Crew nicht, denn sollten sie den Text Test nicht bestehen, würden sie für immer an diesem Ort verweilen.
Decker und Xon werden auf einem nahegelegenen Planetoiden in ein Labyrinth versetzt und müssen gemeinsam eine Aufgabe bewältigen. Sie schaffen es, in dem sie sich gedanklich in ihren jeweiligen Gegenüber hineinversetzen. Der Prinz verleitet in der Zwischenzeit auch weitere Besatzungsmitglieder der ''Enterprise'' dazu, einen Kontakt untereinander herzustellen. Nur Kirk bleibt aufgrund seiner einzigartigen Position an Bord von diesem Phänomen verschont. Er erkennt, dass sich seine Crew nach und nach verändert und ein kollektives Bewusstsein annimmt. Kirk riskiert einen Bluff um einen Kontakt mit Xon und Decker zu erhalten: Er droht die ''Enterprise'' mitsamt ihrer Besatzung zu vernichten. Der Prinz, dem es darum geht, so viele Personen wie möglich in das Kollektiv aufzunehmen, lenkt ein, beharrt jedoch auf eine rein telepathische Kommunikation zwischen Ilia und Xon. Durch Ilia erfährt Kirk, was im Labyrinth vor sich geht. Xon und Decker entdecken in dessen Zentrum eine leuchtende Kugel, die offenbar die nahezu unsterbliche Essenz der einst körperlichen Wesen enthält. Als Xon die Kugel berührt, wird auch er in das Kollektiv eingebunden. Kirk versucht wenigstens Decker davon zu überzeugen sich zu wehren, doch auch dieser erliegt zunächst dem Einfluss der Fremden.
Von seiner Crew, die nun im Kollektiv denkt und spricht, erfährt Kirk, dass die Wesen vorhaben, sich der Körper der ''Enterprise''-Crew zu bemächtigen, um alle intelligenten Lebensformen der Galaxie in ihrer <q>Ganzheit</q> zu vereinigen. Der Verlust einer jeden Individualität wird ihrer Meinung nach durch die Aussicht auf Unsterblichkeit ausgeglichen. Kirk erkennt, dass die leuchtende Kugel ihre Energie aus dem Planetoiden zieht. Wenn es ihm gelänge, die Kugel vom Planetoiden zu entfernen, müsste folgerichtig auch die Macht dieser Wesen zusammenbrechen. Doch er braucht Verbündete. Es gelingt ihm, den mittlerweile an Bord zurückgekehrten Decker mit einem eindringlichen Appell aus dem kollektiven Bann zu lösen. Gemeinsam bringen sie auch Scotty zur Besinnung, auch wenn sie dazu ein wenig guter alter handgreiflicher Überredungskunst benötigen. Zusammen beamen sie Xon und die Kugel an Bord der ''Enterprise''. Schlagartig findet sich das Schiff im normalen Raum wieder. Als sie besprechen, was sie mit der Kugel nun anstellen sollen, entscheidet Kirk, diese in Richtung Andromeda-Galaxie treiben zu lassen. Auf der Reise, die Jahrmilliarden dauern wird, haben die Wesen – so Kirks Hoffnung – nun die Zeit, sich in Demut und Mitleid mit anderen Wesen zu üben.
{{Meta|1=Spinrad beschrieb seinen ersten Storyentwurf (s.o.) in einem Brief vom 29. Juli 1977 an Harold Livingston. Am 4. August 1977 schrieb Roddenberry ein Memo an Livingston und gab darin noch einige Anregungen. So machte ihm unter anderem das in der Story beschriebene Labyrinth sorgen, welches wohl einen Großteil des Budgets aufgebraucht hätte. Auch war ihm die Story zu sehr auf ein Zwei-Personen-Stück angelegt, unter dem insbesondere das Actionelement leiden würde. Neben Roddenberrys Anmerkungen ließe sich auch die Ähnlichkeit der Story mit der [[TOS]]-Episode {{e|Geist sucht Körper}} anmerkenkritisieren. Dennoch fand Spinrads Idee großen Anklang bei allen Produktionsbeteiligten. Roddenberry schlug zusätzlich vor, dass der Prinz die Besatzung der ''Enterprise'' durch Erfüllung ihrer größten Wünsche dazu bewegen kann, der <q>Ganzheit</q> beizutreten. Diese Idee wurde später in der [[TNG]]-Episode {{e|Rikers Versuchung}} realisiert. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== [12] ''The War To End All Wars'' ====
Dort gehen die beiden eine telepathische Verbindung ein, in der Hoffnung somit herausfinden zu können, was es mit dem Wort <q>Cryontha</q> auf sich hat. Als Kirk und Xon die beiden vorfinden, versucht der Vulkanier die Verbindung mit einer erneuten Gedankenverschmelzung zu lösen und verfällt dabei in einen tranceartigen Zustand. Als Kirk zum Wand-Interkom läuft um ein Rettungsteam zu rufen, verschwindet Irska aus dem Quartier. Wenig später meldet sich ein Transporterchief, der das Mädchen gerade noch davon abhalten konnte, sich in das fremde Objekt zu beamen. Kirk eilt herbei und erfährt von Irska, dass <q>Cryontha</q> <q>überflüssige Hülle</q> bedeutet. Plötzlich stürmt Xon in den Transporterraum, setzt den Transporterchief außer Gefecht und beamt Irska vor den Augen des entsetzten Kirks von Bord. Das unbekannte Objekt verwandelt sich in einen leuchtenden Energieball und verschwindet. Gleichzeitig wird die Hüllenintegrität der ''Enterprise'' wieder hergestellt. Derweil bringt Xon Licht ins Dunkle: Irskas Spezies existierte vor hunderttausenden Jahren einst in humanoider Form und benötigt nunmehr Starthilfe für die Erzeugung neuen Lebens. Um tatsächlich geboren zu werden, musste Irska erst mehrere Entwicklungsstufen im embryonalen Zustand durchlaufen: Zunächst im Körper Ilias und anschließend im "Bauch" der ''Enterprise''. Erst das Verlassen jener <q>überflüssigen Hüllen</q> bedeutete für sie den Anfang ihres Lebens. Kirk bedauert, dass Ilia nicht mehr Zeit mit Irska vergönnt war, doch die Deltanerin meint, dass ein solches Wunder ohnehin nicht hätte verbessert werden können.
{{Meta|1=Summers ursprüngliche Idee für ''The Child'' wurde zunächst abgelehnt, dennoch beauftragte man Povill damit, darauf basierend ein Drehbuch zu schreiben. Dies gelang ihm so gut und in so kurzer Zeit, dass Harold Livingston dafür sorgte, dass Povill auch offiziell zum Redakteur aufstieg und entsprechend bezahlt wurde. Aus diesem Drehbuch wurde später die [[TNG]]-Episode {{e|Das Kind}} entwickelt. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="LostGen" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
=== Weitere Storyideen ===
Wenig später will sich ein seelenruhiger Captain Kirk wieder an Bord des Schiffes beamen. Er gibt an, dass nun alles in Ordnung sei und man Kurs auf die Erde setzen soll. Decker ist überzeugt, dass man es hier nicht mit dem echten Kirk zu tun hat. Er will daher das Kommando übernehmen, wird jedoch von McCoy, der Kirk erst untersuchen möchte, daran gehindert. Decker und McCoy suchen Kirk in seinem Quartier auf und geraten dort sofort unter dem Einfluss von Logos. Xon, der wenig später bemerkt, dass die ''Enterprise'' sich bereits auf dem Weg zur Erde befindet, verbündet sich mit Scotty und lässt das Quartier des Captains mit gefrorenen Ozon überfluten, um Kirk, Decker und McCoy außer Gefecht zu setzen. Dies gelingt nur teilweise: Logos Willenskraft ist zu stark. Xon sieht nur noch einen Ausweg und überlastet Logos durch Übertragung von Informationen zur Geschichte der Menschheit seit dem 21. Jahrhundert. Die gewaltige Datenmenge vertreibt Logos aus dem Geist des Captains und von der ''Enterprise''. Während sich die ''Enterprise'' schon kurz darauf wieder ihrer Arbeit widmet, entfalten die Maschinen auf Galleas 9 rege Aktivität. Logos bringt seine Gerätschaften auf den neuesten Stand um die Erde in der Hoffnung, dass sich die Menschheit eines Tages wieder zu einer primitiven Rasse zurückentwickeln wird, weiter beobachten zu können.
{{Meta|1=Gleich mehrere Elemente dieser Story erinnern an frühere [[TOS]]-Episoden: So trifft man bereits in {{e|Tödliche Spiele auf Gothos}} auf ein Wesen, das sich auf alte Nachrichten von der Erde verlässt. In {{e|Geist sucht Körper}} besetzen körperlose Wesen mehrere Besatzungsmitglieder und in {{e|Seit es Menschen gibt}} ist es Abraham Lincoln, der die ''Enterprise'' zu einem Planetoiden lockt, auf dem ein fremdes Wesen berühmte Persönlichkeiten in Form von Illusionen auferstehen lässt. Der sich merkwürdig verhaltene, bessessene Captain erinnert auch an die spätere [[TNG]]-Episode {{e|Die geheimnisvolle Kraft}}. <ref name="CapLog" />, <ref name="Vergess" />, <ref name="STU2" />, <ref name="Starlog136" />}}
==== ''World Enough And Time'' ====
Anonymer Benutzer