Bajoranische Geschichte
Vor Tausenden von Jahren fanden die alten Bajoraner die so genannten Drehkörper, welche ursprünglich von den Wurmlochwesen stammten und dazu dienen sollten andere Wesen ihrer Art zu finden. Die Wurmlochwesen leben in einem nicht-linearen Zustand und haben somit kein Verständnis für Begriffe wie Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart. Die alten Bajoraner erlebten Visionen von ihnen, die ihnen teilweise das Wissen aus der Zukunft zukommen ließen. Als die Wurmlochwesen bemerkten, dass sie durch die Drehkörper zufällig Einfluss auf die Bajoraner ausübten, beschlossen sie, fortan über die Bajoraner zu wachen. Was die Bajoraner in ihren Visionen erlebten, wurde teilweise in Prophezeiungen niedergeschrieben.
Bajor entwickelt sich zu einer blühenden Zentrum des Lernens. Viele Reisende aus anderen Welten werden von ihm angezogen. (DS9: Blasphemie)
Inhaltsverzeichnis
Kai Talunos VisionBearbeiten
Im 22. Jahrhundert strandet ein Kai namens Talunos mit seinem Schiff im Denorios-Gürtel. Er erlebte eine Vision durch die Wurmlochwesen, der zufolge die "Propheten" in einem Himmlischen Tempel leben.
Die Cardassianische BesetzungBearbeiten
Vor der Besatzung sind die Bajoraner ein friedliches Volk, welches vor allem bekannt ist für seine Kunst und Architektur. Im Gegensatz dazu sind die Cardassianer ein sehr militaristisches und Fremden gegenüber feindseliges Volk. Sie haben bereits eine Vielzahl von Planeten erobert, hauptsächlich um an immer neue Ressourcen zu gelangen, da die cardassianische Heimatwelt sehr rohstoffarm ist. Dennoch gelingt es beiden Völkern, trotz relativer Nähe zueinander nebeneinander zu leben. Schließlich entdecken die Cardassianer doch, dass der Planet Bajor reich an Rohstoffen ist und von einem aus ihrer Sicht minderwertigen Volk bewohnt wird. Die Cardassianer werden mit der Zeit immer feindseliger gegenüber Bajor und nachdem sie bereits zehn Jahre militärische Präsenz auf dem Planeten gezeigt haben, annektieren sie Bajor im Jahr 2328 schließlich. (TNG: Fähnrich Ro; DS9: Der Abgesandte, Teil I, Der Kreis)
Da die Cardassianer den Bajoranern technologisch weit voraus sind, gibt es keinen Krieg, der zur Besatzung führte, sondern die meisten Bajoraner geben ohne viel Widerstand auf. Nach der Annektierung wird die bajoranische Besatzungsregierung eingesetzt, um der Besatzung eine scheinbare Legalität zu geben, in Wirklichkeit ist diese aber eine Marionette des cardassianischen Zentralkommandos. Um sicherzugehen, dass die neue Ordnung hält, wird außerdem ein Militärpräfekt ernannt, der die Aufsicht über die Streitkräfte auf Bajor führt. (DS9: Das Gute und das Böse, Der undurchschaubare Marritza, Die Wahl des Kai)
Die BesatzungBearbeiten
Mit dem Beginn der Besatzung ändert sich das gesellschaftliche und soziale Leben der Bajoraner völlig. Neben dem Auflösen der traditionellen Kastengesellschaft, die schon seit Jahrhunderten die Basis der Gesellschaft bildet, ist es während der Besatzung Vedeks verboten die bajoranische Religion zu unterrichten. Obwohl die Cardassianer mit aller Härte gegen Geistliche vorgehen und viele eingesperrt werden, schaffen diese es doch ihren Glauben weiter zu vermitteln. Kai Opaka, die oberste geistliche Führerin des Volkes, ist für die Bajoraner ein Idol, das ihnen hilft die Zeit zu überstehen. Desweiteren beginnen die Cardassianer die natürlichen Rohstoffe des Planeten abzubauen und nutzen Bajoraner als Arbeitssklaven, um sie zum Beispiel in Erzminen schürfen zu lassen. In der Regel legitimiert die Besatzungsregierung diese Arbeitsaufträge, zu denen die Bevölkerung gezwungen wird. Diese von vielen als feige betrachtete Vorgehensweise bringt aber auch Personen hervor, die mit den Cardassianern kollaborieren. (DS9: Die Übernahme, Heilige Visionen, Die Wahl des Kai)
Nicht nur Kollaborateure haben Vorteile, sondern auch viele Schmuggler. Einige von ihnen können sich relativ frei bewegen und agieren, da sie wissen, welche cardassianischen Offiziere bei entsprechender Bezahlung wegschauen würden. So ist zum Beispiel der Schmuggler Ibudan in der Lage, dringend benötigte Medikamente auf die Planetenoberfläche zu bringen. Dieser Boom des Schwarzmarktes rührt daher, dass viele Außenstehende aus Angst vor Vergeltung durch die Cardassianer keinen Handel mit Bajoranern betreiben. Denn die Besatzer gehen mit aller Härte gegen Kriminelle vor. Wird einem Bajoraner ein Verbrechen vorgeworfen, wird in der Regel die gesamte Familie zusammengeholt und befragt. In vielen Fällen ist es aber wichtiger, dass jemand bestraft wird, als dass der Täter gefunden wird. Teilweise werden aber auch einfach nur zufällig Personen für Befragungen festgenommen.
Die Bajoraner werden während der Besatzung willkürlich Arbeitskolonnen zugeteilt und zum Teil auf Geheiß eines cardassianischen Offiziers zwangsumgesiedelt. Die meisten arbeiten in den Erzminen oder als Arbeiter in den Fabriken. Es ist ihnen verboten den Arbeitsplatz zu wechseln, nachdem sie ihm einmal zugeteilt sind. Einige bajoranische Frauen werden auch von cardassianischen Offizieren ausgesucht, um diese dann zu unterhalten
. (DS9: Tiefes Unrecht, Die Schuld, Indiskretion)
ArbeitslagerBearbeiten
Die Cardassianer internieren ganze bajoranische Familien in Arbeitslagern, hauptsächlich um sie dort Erz oder andere Rohstoffe abbauen zu lassen. Die Lebensbedingungen dort sind so hart, dass jeder Bajoraner weiß, dass die Internierung in ein Arbeitslager einem Todesurteil gleichkommt. Totzdem unternimmt die Besatzungsregierung nichts gegen die unmenschlichen Bedingungen in den Lagern, sondern erfüllt die Anfragen der Cardassianer nach immer weiteren Arbeitskräften. (DS9: Die Wahl des Kai)
Das berüchtigste dieser Lager ist das Gallitep, in dem Gul Darhe'el mit eiserner Faust herrscht und regelmäßig seinen Leuten befiehlt, Arbeiter zu töten. Darhe'el und andere Männer wie er, glauben, solche Aktionen seien zum Ruhm Cardassias gerechtfertigt und sind daher dafür verantwortlich, dass die Besatzung zu einem Genozid wird. (DS9: Der undurchschaubare Marritza)
Ebenfalls zum "größeren Ruhm Cardassias" werden Arbeiter in den Lagern Opfer von moralisch verwerflichen Experimenten. Einer der Ärzte, die solche Versuche durchführen, ist der gefeierte Wissenschaftler Dr. Crell Moset, der ein Heilmittel für das Fostossa-Virus findet. Allerdings infiziert er während seiner Forschungen mehrere Hundert Bajoraner, so dass er an ihnen verschiedene Behandlungsmetoden ausprobieren kann. Laut Aufzeichnungen der Sternenflotte kauft Moset eine Reihe von Erregern, darunter auch alle bekannten Formen des Fostossa-Virus, was nicht ungewöhnlich ist, bei der Entwicklung eines Impfstoffes. Allerdings ordert er nicht die Enzyme, die normalerweise gebraucht werden, um Impfstoffe zu synthetisieren. Vier Tage nach dem Erhalt der Viren gibt es einen kleinen Ausbruch des Fostossa-Virus in der Nähe des Krankenhauses, in dem Moset arbeitet, obwohl es noch nie zuvor Infektionen in der ganzen Provinz gegeben hat. (VOY: Inhumane Praktiken)
Der WiderstandBearbeiten
- Hauptartikel: Bajoranischer Widerstand
Nach Jahren der cardassianischen Unterdrückung gründen die Bajoraner eine Widerstandsbewegung, eine koordinierte Bewegung mit dem Ziel, Bajor von der Besatzung zu befreien. Er erreicht dieses Ziel mit oftmals wahllosen Bombenanschlägen und anderen terroristischen Taktiken. Zu dem bekanntesten Widerstandszellen gehört die Shakaar-Widerstandszelle, der Kira Nerys angehört, seit sie sieben Jahre alt ist. (DS9: Der undurchschaubare Marritza)
Auch wenn der Widerstand teilweise einen begrenzten Guerillakrieg führt, verlässt man sich doch hauptsächlich auf das Überraschungsmoment. Einigen Mitgliedern gelingt es, einige kleine Sub-Impuls-Raumschiffe zu organisieren. Da ihnen aber klar ist, dass eine direkte Auseinandersetzung mit den Cardassianern ein katastrophales Ende haben würde, werden diese auf verschiedenen Monden Bajors versteckt. Die Attentate und die Bombenanschläge sind vollkommen ausreichend, um die Cardassianer in Atem zu halten. (DS9: Die Belagerung)
Bajoraner, die die Widerstandsbewegung unterstützen, sich aber nicht öffentlich gegen die cardassianischen Besatzer stellen, werden als Informanten bezeichnet. Unter den Mitgliedern des Widerstandes genießen diese großes Ansehen, im Gegensatz zu denen, die mit den Cardassianern kollaborierten. (DS9: Dunkelheit und Licht)
Jedesmal, wenn der Widerstand einen Angriff ausführt, verschärfen die Cardassianer ihre Maßnahmen, was aber immer mehr Bajoraner dazu bewegt, dem Widerstand beizutreten.
Terok NorBearbeiten
- Hauptartikel: Deep Space 9
Im Jahr 2346 errichten die Cardassianer mit Hilfe von bajoranischen Arbeitern im Orbit des Planeten die Raumstation Terok Nor. Ein Großteil der Station wird für die Verarbeitung von Erz, das von der Oberfläche kommt, genutzt, womit auch die meisten Bajoraner, die auf der Station sind, beschäftigt werden. Die Bedingungen, bei denen gearbeitet werden muss, sind katastrophal: In den Erzverarbeitungsanlagen erreichen die Temperaturen manchmal 55°C und so ist, neben Erschöpfung, Hitzschlag die häufigste Todesursache, dies sind aber für die cardassianischen Aufseher hinnehmbare Verluste. (DS9: Tiefes Unrecht, Die Ermittlung, In der Falle)
Die Bajoraner müssen in bestimmten Bereichen der Station, vom Rest der Station abgesperrt, in überfüllten Gemeinschaftsquartieren leben. Nur einige wenige kommen in den Genuss eines eigenen Quartiers, dafür, dass sie mit den Cardassianern zusammenarbeiten. Einigen wenigen ist es erlaubt für Quark in dessen Bar zu arbeiten. Für zwölf Stunden Arbeit mit zwei Fünf-Minuten Pausen bekommen diese einen Streifen Latinum. (DS9: Die Ermittlung, Die Schuld)
Gul DukatBearbeiten
- Hauptartikel: Dukat
S.G. Dukat ist der letzte Präfekt von Bajor von ungefähr 2346 bis zum Rückzug der cardassianischen Truppen im Jahr 2369. Obwohl er mit eiserner Faust herrscht, sieht er sich selbst im Vergleich zu seinen eigenen Leuten als sehr milde und sogar als Freund der Bajoraner. Nachdem ein Bajoraner an Bord von Terok Nor ermordet wird, beschließt Dukat, einen Wechselbalg mit dem Namen Odo als objektiven Ermittler einzusetzen, anstatt einfach zehn willkürlich ausgesuchte Bajoraner zu exekutieren, wie es sein Vorgesetzter anordnet. (DS9: Die Ermittlung, Der Maquis, Teil II, Tiefes Unrecht)
Dukat hat eine Schwäche für bajoranische Frauen. Er verliebt sich in die Bajoranerin Tora Naprem, mit der er sogar eine Tochter, Ziyal, hat, allerdings stirbt Tora bei einem Shuttleunfall. Später hat er eine Affäre mit der Bajoranerin Kira Meru. Beide Beziehungen sind erzwungen, allerdings ist er selbst davon überzeugt, dass beide Frauen ihn wirklich lieben. (DS9: Tiefes Unrecht, Indiskretion)
Rückzug der CardassianerBearbeiten
Nach knapp 50 Jahren der Besatzung ziehen sich die Cardassianer Anfang 2369 von Bajor zurück. Allerdings sind die genauen Gründe dafür Ansichtssache. Während die Bajoraner dies den Bemühungen des Widerstandes zuschreiben, führen es die Cardassianer als rein politische Entscheidung an. Unabhängig von den Gründen wird von allen Seiten anerkannt, dass diese Entscheidung von der zivilen Führung, dem Detapa-Rat, gegen den Willen des Militärs getroffen wurde. Einer der wichtigsten Männer bei dieser Entscheidung ist Kotan Pa'Dar, ein politischer Gegner von Dukat, welcher sich auch noch Jahre später für die Rückeroberung Bajors ausspricht. (DS9: Der undurchschaubare Marritza, Die Konspiration, Zu den Waffen!)
Auch andere hochrangige Offiziere sind wütend über die Entscheidung der Regierung. Gul Darhe'el, der Kommandant des Arbeitslagers Gallitep, beispielsweise befiehlt seinen Offizieren, alle Bajoraner im Lager vor dem Rückzug umzubringen. Auch wenn derart drastische Aktionen die Ausnahme bleiben, gibt es viele Offiziere, die Gul Darhe'els Meinung teilen. (DS9: Der undurchschaubare Marritza)
Während des Abzugs von Bajor verwüsten die Truppen den Planeten allerdings derart, dass noch Jahre später die Wirtschaft wiederaufgebaut werden muss und Bauern kein Land bewirtschaften können.
Ähnliches machen die Cardassianer mit der Raumstation im Orbit. Da man die Station nicht nach Cardassia mitnehmen kann, wird sie zu großen Teilen verwüstet. Alles, was von Wert für die neue Besatzung sein könnte, wird mitgenommen. Systeme, die nicht entfernt werden können, werden soweit wie möglich unbrauchbar gemacht, darunter auch die Replikatoren. Auch der Bajoranische Tempel wird verwüstet, ebenso wie weitere Geschäfte auf der Promenade. (DS9: Der Abgesandte, Teil I)
Viele cardassianische Kinder, deren Eltern auf Bajor starben, werden während des Rückzugs einfach zurückgelassen, da Waisen in der cardassianschen Gesellschaft keinen Stellenwert haben. Einer dieser sogenannten Kriegswaisen ist Rugal, Sohn des bedeutenden cardassianschen Politikers Kotan Pa'Dar, der absichtlich von Gul Dukat zurückgelassen wurde. Er wächst bei einem älteren, bajoranischen Ehepaar auf, wo er lernt, die cardassianischen "Schlächter" zu hassen, später wird er aber trotzdem der Obhut seines Vaters übergeben. (DS9: Die Konspiration)
Besonderer Aufmerksamkeit bedarf der Fakt, dass der Schneider Elim Garak als einziger Cardassianer auf der Station zurückblieb; weder der Föderation, noch den Bajoranern war das wahre Motiv Garaks bekannt. Auch wenn gemeinhin angenommen wird, das er "die Augen und Ohren der Cardassianer" auf Deep Space 9 ist, schafft er es, Fragen zu seinem Motiv oder seiner Vergangenheit zu umgehen. Es wird aber bald klar, dass er mehr ist, als ein einfacher Schneider. Es stellt sich heraus, dass Garak als Agent des Obsidianischen Ordens auf Terok Nor stationiert war und wegen angeblichen Verrats ins Exil nach DS9 geschickt wird. (DS9: Die Kohn-Ma, Das Implantat, In der Falle)
Folgen der BesatzungBearbeiten
Bajoranisch-cardassiansche Beziehung nach der BesatzungBearbeiten
Das Ende der Besatzung und die Entdeckung des WurmlochsBearbeiten
Eine der Prophezeiungen sagte außerdem voraus, dass die Propheten ihren Abgesandten ernennen werden, indem sie ihn zu sich rufen, dass er den Himmelstempel finden wird und dass die Propheten ihm sein Leben zurückgeben würden.
Als die Cardassianer 2369 Bajor verließen, ließen sie auch Terok Nor im Orbit zurück. Die provisorische bajoranische Regierung, beschließt, im Chaos des Rückzuges der Cardassianer, in Kooperation mit der Föderation gemeinsam die Verwaltung der Station zu übernehmen. Der damalige Commander Benjamin Sisko übernimmt widerwillig das Kommando über die Station. Er erhält den Auftrag den diplomatischen Kontakt mit den Bajoranern zu fördern und die Bajoraner soweit beim Wiederaufbau zu unterstützen, wie die Erste Direktive es zulässt. Als er erfährt, wie wichtig die Religion für Bajoraner ist, und dass sie vermutlich die einzige Kraft ist, die in diesen Tagen einen Bürgerkrieg abwenden könnte, beschließt er, Kai Opaka, die religöse Führerin der Bajoraner, aufzusuchen und sie zu bitten die provisorsche Regierung zu unterstützen. Sie hingegen teilt ihm mit, dass er der Abgesandte sei und erteilt ihm die Aufgabe, nach einem ominösen Himmelstempel zu suchen.
So entdeckt er im Denoriusgürtel zufällig das Bajoranische Wurmloch. Es stellt sich heraus, dass es von Wesen bewohnt ist, welche das Konzept der linearen Zeit nicht verstehen und in der Zukunft, der Gegenwart und in der Vergangenheit gleichermaßen existieren. Viele Bajoraner sehen in Sisko fortan den „Abgesandten der Propheten“, da er das Wurmloch entdeckt hatte und somit eine Prophezeiung erfüllt hätte. Sisko übernimmt diese Rolle widerwillig. DS9 wandelt sich, aufgrund seiner Nähe zum Wurmloch und aufgrund der Anwesenheit seines Commanders, der jetzt eine religiöse Ikone ist, nach und nach zu einer Pilgerstätte für zahllose Bajoraner. Das Wurmloch steigerte auch den taktischen und kommerziellen Wert der Station, denn sie ist nun das Tor zu einem noch völlig unbekannten Teil der Galaxis, und die Wurmlochwesen gestatten allen Schiffen die Passage.
Sieben Monate, nachdem die Föderation Deep Space 9 übernommen hat, kommt es dort zu religiösen Auseinandersetzungen. Winn Adami kritisiert den Lehrplan der hiesigen Schule, der eine Wissenschaftliche Behandlung der Wurmlochwesen beinhaltet. (DS9: Blasphemie)
Der andere AbgesandteBearbeiten
Um Sternzeit 49600 öffnete sich das Wurmloch und ein Schiff driftete heraus, das den Langstreckensensoren zufolge nie in das Wurmloch hinein geflogen ist. Es handelte sich um ein 300 Jahre altes, bajoranisches Leuchtschiff. An Bord befand sich ein einziger Bajoraner. Er wurde sofort nach Deep Space 9 geholt und dort behandelt. Er behauptete Akorem Laan zu sein, ein bajoranischer Dichter, der seit über 300 Jahren als verschollen galt und darüber hinaus auch der Abgesandte der Propheten.
Diese Geschichte stellte sich als wahr heraus. Sie war auch einleuchtend, da das Bajoranische Wurmloch auch als Temporale Anomalie anzusehen ist, welche derartige Zeitreisen unter Umständen möglich macht. Ebenso wurde Akorem Laan als der neue "wahre" Abgesandte anerkannt, da die Prophezeiungen auf ihn viel besser zutrafen als auf Benjamin Sisko, und da er das Wurmloch, immerhin 300 Jahre zuvor entdeckte.
Benjamin Sisko trat freiwillig von seinem Amt zurück, begrüßte sogar die Abgabe dieses wichtigen religiösen Titels. Da er diesen ja unfreiwillig trug. Auch deshalb akzeptierte ein großer Teil des bajoranischen Volkes diese Übernahme. Einige Zeit später, hielt Akorem bei seinem ersten öffentlichen Auftritt auf Deep Space 9, der auch nach Bajor übertragen wurde, folgende Rede:
"Seitdem mich die Propheten zu meinem Volk zurückgeschickt haben, habe ich mir immer und immer wieder dieselben Fragen gestellt: Wieso behielten sie mich so lange bei sich? Warum haben sie mich jetzt zu meinem Volk zurück geschickt? Die Antworten darauf kenne ich nun:
Bajor hat, während ich bei den Propheten war, unter einer großen Verletzung gelitten: Der Cardassianischen Besatzung. Das Bajor, in das ich zurückgekehrt bin, ist von seinem Weg abgekommen. Das Volk geht nicht mehr den Weg, der ihnen von den Propheten vorgezeichnet wurde. Sie beachten nicht mehr ihre D'jarras: Künstler sind Soldaten geworden, Priester sind Händler und Bauern sind Politiker geworden. Unsere Aufgabe ist es jetzt, die Wunden der Besatzung zu heilen. Ja, wir müssen wieder zu unseren D'jarras zurückkehren. Wir müssen auf jeden Fall wieder das werden, was wir einmal waren und dem Weg folgen, den die Propheten für uns vorzeichnet haben.
Es ist ihr Wille, dass Bauern auf ihr Land, Maler an ihre Leinwände und Priester in ihre Tempel zurückkehren. Wenn wir das tun und beachten unsere D'jarras, dann schwöre ich euch, wird Bajor wieder erblühen und das grüne, friedliche Land werden, an das ich mich erinnere. Es wird so sein, als hätte die Besatzung niemals stattgefunden. Indem wir zu unseren D'jarras zurückkehren, werden wir sie für alle Zeiten auslöschen."
Die Rede wurde mit gemischten Gefühlen aufgenommen, doch im Großen und Ganzen fügte sich ein großer Teil des Volkes den Anordnungen des Abgesandten. Es wurde geplant, die Durchsetzung der D'jarras durch gesetzliche Sanktionen zu unterstützen und deren Nichteinhaltung mit Deportationen zu bestrafen.
Da die kastenbezogene Diskriminierung der Verfassung der Föderation zuwider lief und somit die Aufnahme Bajors in die Föderation unmöglich machte, wurden die Reformen von der Föderation verurteilt. Sisko wurde abgemahnt. Seine Mission, zwischen den Bajoranern und der Föderation zu vermitteln, wurde als gescheitert erklärt.
Wie sehr das bajoranische Volk in Aufruhr war, wurde erst klar, als auf Deep Space 9 ein Mordanschlag auf einen Vedek verübt wurde, der sich weigerte seine D'jarra zu akzeptieren.
Sisko stellte nun Akorrems Anspruch auf den Titel des Abgesandten öffentlich infrage. Um kein religiöses Chaos in der bajoranischen Bevölkerung auszulösen, schlägt er vor, zusammen mit Akorrem in das Wurmloch zu fliegen und die Wurmlochwesen zu befragen, wen diese für den Abgesandten halten. Akorrem willigt ein. Als das Runabout, das beide benutzten, das Wurmloch wieder verlässt, befindet sich nur noch Sisko an Bord.
Bei einer späteren Ansprache erklärt er, die Propheten hätten Akorrem nie als den Abgesandten erkoren, auch wenn er den himmlischen Tempel als erster entdeckt hatte, da die lineare Existenz, und damit auch die Reihenfolge der Ereignisse für sie nichtig seien. Sie hätten nichts über die Rückkehr der D'jarras gesagt und auf die Frage, warum sie Akorem Laan dreihundert Jahre lang bei sich behalten hatten, antworteten sie "Für den Sisko". Sisko habe vorgeschlagen, Akorem in seine Zeit zurückzuschicken.
Tatsächlich tauchten kurz darauf Texte von Akorem Laan auf, die, theoretisch, nie veröffentlicht wurden. Bei diesem Phänomen handelt es sich um eine Temporale Paradoxie, da sich alle Beteiligten noch an die unvollendeten Texte erinnerten.
Aufnahme in die FöderationBearbeiten
Als Benjamin Sisko 2373 auf Bajor die Stadt B'hala entdeckt, berichtet er von Visionen, denen zufolge Bajor auf keinen Fall der Föderation beitreten dürfe. Das bajoranische Volk hält sich an diese Weisung und kann so einen Nicht-Angriffspakt mit dem Dominion schließen, was Millionen von Bajoranern im Dominion-Krieg das Leben rettet.