Die Ferengi-Allianz ist ein interstellares Bündnis, das vor mehr als 10.000 Jahren von den Ferengi gegründet wird. Sie umfasst den Planeten Ferenginar, sowie einige andere Welten, die sich in der Nähe der Systeme Clarus und Irtok befinden. Die Ferengi-Allianz ist eine nicht unbedeutende Macht des Alpha-Quadranten. (DS9: Kleine, grüne Männchen, Die Beraterin)
Inhaltsverzeichnis
Chronologie
Vor langer Zeit ist der Erwerbstrieb der Ferengi bei weitem nicht so ausgeprägt wie zu späteren Zeiten. Die Ferengi wie man sie mittlerweile kennt, fingen vor mehr als 10.000 Jahren an, sich innerhalb der Ferengi-Allianz zu organisieren. Währung, Banken, spekulative Investitionen oder eine globale Wirtschaft sind ihnen mindestens schon seit 5000 Jahren bekannt. (DS9: Das Motiv der Propheten, Kleine, grüne Männchen)
Irgendwann vor 2150 erwerben die Ferengi den Warpantrieb und brechen in den Weltraum auf. Sie stellen daraufhin einen Erstkontakt mit der damaligen Präwarp-Zivilisation, den Valakianern, her. Sie sind eine der ersten beiden außerirdischen Rassen, denen die Valakianer begegnen. (DS9: Kleine, grüne Männchen, ENT: Lieber Doktor)
Bis zum offiziellen Erstkontakt der Ferengi mit der Föderation im Jahr 2364 im Delphi-Ardu-System, ist nur sehr wenig über die Ferengi bekannt und es existieren bestenfalls Gerüchte über sie. So vermutet man, dass die Ferengi des Öfteren ihre Verbündeten verspeisen würden. Das Einzige was man damals definitiv weiß, ist, dass es sich bei den Ferengi um Händler handelt, die ihren Handel auf die gesamte Galaxis ausdehnen wollen und dass sie dabei stets auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind. (TNG: Mission Farpoint, Der Wächter).
Nach der Entdeckung des bajoranischen Wurmlochs im Jahr 2369, tun sich für die Ferengi-Allianz völlig neue Märkte auf. Die Ferengi sind eine der ersten Großmächte, die diplomatische und wirtschaftliche Beziehungen mit dem Gamma-Quadranten aufbauen. So handeln sie zum Beispiel mit den Dosi oder den Karemma. Der Versuch des Großen Nagus Zek, Handelsbeziehungen zum Dominion aufzunehmen, scheitert jedoch nicht zuletzt am Dominion-Konflikt, beziehungsweise am Ausbruch des Dominion-Krieges. (DS9: Die Nachfolge, Profit oder Partner!, Der Plan des Dominion)
Bekannte Planeten / Systeme
- Ferenginar (Heimatwelt)
- Lappa IV
- Maxia-Zeta-System
Militär
Die Ferengi-Allianz betreibt kein Militär im herkömmlichen Sinne. Die Flotte von Schiffen der D'kora-Klasse, auch als „Marauder“ bezeichnet, scheint dabei eher unabhängig zu handeln, als einem Flottenkommando[1] oder ähnlichem unterworfen zu sein. Diese schwer bewaffneten Schiffe können es zum Beispiel mit einem Raumschiff der Galaxy-Klasse aufnehmen. Die Flotte soll eigentlich nach neuen Handelsmöglichkeiten suchen, Piraterie ist jedoch weit verbreitet und es kommt nicht selten vor, dass Ferengi andere Schiffe überfallen, was jedoch offiziell von der Ferengi-Regierung nicht gebilligt wird. (TNG: Der Wächter, Die Damen Troi, Die Raumkatastrophe)
Bekannte Schlachten und Gefechte
Militärische Ränge
Der Kommandant eines Raumschiffes der D'Kora-Klasse wird DaiMon genannt. Es existieren jedoch auch noch weitere Ränge, die durch Tätowierungen auf der Stirnpartie des jeweiligen Ferengi dargestellt werden. Außerdem tragen die „Soldaten“ der Ferengi-Allianz Uniformen, die zwischen 2364 und 2365 einem gewaltigen Wandel unterliegen. (TNG: Galavorstellung)
Waffen
Eine Typische Waffe der Ferengi ist die Energiepeitsche, die auf andere Lebewesen eine betäubende Wirkung hat. Daneben benutzen die Ferengi standardmäßig auch Phaser oder Stichwaffen wie etwa Messer. (TNG: Der Wächter, Erwachsene Kinder, DS9: Der glorreiche Ferengi)
Raumschiffsklassen
Politisches System
Die Ferengi-Allianz wird vom Großen Nagus angeführt, dessen Regierungssitz der Handelsturm in der Hauptstadt von Ferenginar ist. Der Große Nagus kann, quasi in Alleinherrschaft, alle bedeutenden innen- und außenpolitischen Beschlüsse treffen. Daneben gibt es die FCA-Versammlung der Liquidatoren, die den Großen Nagus überwacht und in der Lage ist eine Art Untersuchungsausschuss einzuberufen, vor dem der Große Nagus erscheinen muss. Außerdem gibt es noch FCA-Kommissare, die über die Ernennung eines Ferengi zum großen Nagus entscheiden, sollte dieser vorzeitig abgesetzt werden. Der Große Nagus erhält seine Legitimation sowohl durch die Erwerbsregeln, als auch durch die Ferengi-Verfassung für Gelegenheiten. (DS9: Die Nachfolge, Liebe und Profit, Die Beraterin)
Dem Großen Nagus ist es erlaubt, die Erwerbsregeln, die die rechtliche, sowie gesellschaftliche Grundlage der Ferengi-Kultur darstellen, abzuändern oder zu ergänzen. Wenn der Nagus sein Amt niederlegen will, dann kann er selbst einen Nachfolger bestimmen. Der Nagus hat dabei die volle Entscheidungsfreiheit, sowohl über die Person, als auch den Zeitpunkt des Machtwechsels. Im Jahr 2375 führt der Große Nagus Zek den Kongress der ökonomischen Berater ein, der alle Vorschläge eines Großen Nagus zuerst ratifizieren muss, bevor diese Gesetzeskraft erlangen. (DS9: Das Motiv der Propheten, In den Wirren des Krieges)
Finanzzentrum und Regierungssitz der Ferengi-Allianz ist der imposante Handelsturm in der Hauptstadt von Ferenginar. Für die Einhaltung der strengen Handelsgesetze sorgt die Ferengi-Handelsbehörde FCA, die ihre Liquidatoren in die gesamte Galaxie entsendet, sollte ein Ferengi von rechten Weg abkommen. (DS9: Der Streik, Familienangelegenheiten)
Bekannte Ämter und Institutionen
Recht
Auch Recht und Gesetz der Ferengi ergeben sich selbstverständlich aus den Erwerbsregeln. Die Ferengi haben eine Rechtstradition und zwar feilschen sie um die Strafe. Dass Frauen nackt sein müssen ist ebenso Gesetz auf Ferenginar, wie die Tatsache, dass Männer keine geschäftlichen Ratschläge von Frauen entgegennehmen dürfen. Falls Weibliche verbotenerweise doch Profit machen, so können sie dafür ins Gefängnis kommen oder zur Sklaverei verurteilt werden. (DS9: Der Abgesandte, Teil I, Kleine, grüne Männchen, Profit oder Partner!, Familienangelegenheiten)
Getreu der 17. Erwerbsregel Ein Vertrag ist ein Vertrag - aber nur unter Ferengi
, drohen einem Ferengi bei Vertragsbruch drastische Strafen. Zum einen wird alles, was der vertragsbrüchige und seine Familie auf Ferenginar besitzen, konfisziert und an den niedrigstbietenden versteigert. Außerdem wird dessen Handelslizenz eingezogen, was bedeutet, dass kein Ferengi mehr mit ihm sprechen, geschweige denn Geschäfte machen darf. Seine Verwandten müssen ebenso leiden wie er und er wird aus der Ferengi-Allianz verbannt. (DS9: Quarks Schicksal)
Laut den Ferengi-Handelsstatuten ist ein männlicher Ferengi dazu verpflichtet, seine weiblichen Familienmitglieder zu überwachen. Sollte eine Weibliche tatsächlich Profit machen, so zwingt das Gesetz den männlichen Ferengi dazu, die fehlbare Weibliche dazu zu bringen, das Verbrechen zu gestehen und die Komplizen zu nennen. Andernfalls muss der männliche Ferengi für alle Verstöße aufkommen. Ein anderes Gesetz besagt, dass die Bildung von Gewerkschaften, sowohl als auch das bloße Sprechen darüber, unter Strafe verboten ist. (DS9: Familienangelegenheiten, Der Streik)
Unter den Ferengi ist es Üblich, fehlbare Individuen in Gefängnisse, wie zum Beispiel dem in Rog, einzusperren, oder sie sogar direkt in der Spitze des Handelsturms einzusperren. Nachdem sie dann der Menge auf dem Großen Marktplatz präsentiert wurden, stößt man sie von Handelsturm herunter. Kinder schließen Wetten ab, wo die Körper landen und die Überreste werden als Futter für Gree-Würmer verkauft. (TNG: Boks Vergeltung, DS9: Die Nachfolge, Der Streik)
Nach einem Gesetz der Ferengi kann ein Wrack von jedem der es findet, geborgen werden. (TNG: Erwachsene Kinder)
Wirtschaft und Handel
Das offizielle Zahlungsmittel innerhalb der Ferengi-Allianz ist goldgepresstes Latinum in den Eiheiten Blocks, Barren, Streifen und Stücke. Offizielles Oberhaupt in Sachen Wirtschaft und Finanzen ist natürlich, wie in allen anderen Dingen auch, der Große Nagus. Daneben gibt es auch die Ferengi-Handelsbehörde und ihre Liquidatoren, die die Geschäftsleute und ihre Bücher überprüfen. Steuern entsprechen nicht dem Sinn des freien Unternehmertums und sind deswegen bis ins Jahr 2375 in der Ferengi-Allianz nicht existent. (DS9: Der Streik, In den Wirren des Krieges)
Bei Handelsgeschäften ist es üblich, dem Handelspartner hohe Abgaben aufzuerlegen, um den Gewinn nochmals zu erhöhen. In der Ferengi-Allianz gibt es sowohl eine Terminbörse, als auch eine normale Börse. (DS9: Das Wagnis, Quarks Schicksal, Liebe und Profit)
Bekannte Handelsgüter
Wissenschaft und Technologie
Die Ferengi befinden sich technologisch in etwa auf dem gleichen Stand wie die Föderation. In einigen Bereichen sind die Ferengi etwas weiter entwickelt, in anderen die Föderation. Die Ferengi neigen jedoch dazu, viele ihrer Technologien nicht zu erforschen, sondern zu erwerben, wie zum Beispiel den Warpantrieb. (TNG: Der Wächter, DS9: Kleine, grüne Männchen).
Trotzdem gibt es auch Wissenschaftler in der Ferengi-Allianz, die sich zum Beispiel mit der Entwicklung von Subraumtechnologie beschäftigen, oder Wurmlöcher erforschen. Ferengi-Funksendungen werden immer zerhackt und codiert gesendet und Ferengi-Codes kann man so gut wie nie entschlüsseln. (TNG: Verdächtigungen, Der Barzanhandel, Die Damen Troi)
Sorium und Argine sind Sprengstoffe, die innerhalb der Ferengi-Allianz gebräuchlich sind. (DS9: Die Nachfolge)
Bekannte Wissenschaftler
Hintergrundinformationen
- Die Ferengi-Allianz wird im Original zu ersten Mal in der Episode TNG: Der Mächtige erwähnt. Im Deutschen gibt es hier jedoch einen Fehler in der Übersetzung und statt „Ferengi Allianz“ heisst es „Allianz mit den Ferengi“.
Gold oder Latinum?
Durch alle Star-Trek-Serien, von Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert bis Star Trek: Enterprise zieht sich immer wieder die Frage, wonach die Ferengi nun eigentlich streben, nach Gold oder nach Latinum. Während die Ferengi zu Beginn von Star Trek: The Next Generation, in den Episoden Der Wächter und Eine hoffnungslose Romanze noch hinter Gold her zu sein scheinen, streben sie in späteren Episoden und insbesondere seit dem Start von Star Trek: Deep Space Nine, eigentlich nur noch nach Latinum. Dies wird in der Episode Wer trauert um Morn? ganz besonders deutlich, als Quark von Morn 1000 Blocks Latinum erbt, aber merkt, dass aus den Blocks das Latinum extrahiert wurde. Die Goldhülle ist für Quark ohne das Latinum absolut wertlos.
Trotzdem scheint auch Quark, zum Beispiel bei seiner Reise in die Vergangenheit der Erde, in der Episode Kleine, grüne Männchen an Gold interessiert zu sein. In der Star Trek: Raumschiff Voyager-Episode Das ungewisse Dunkel, Teil I, die zeitlich nach der EpisodeWer trauert um Morn? gedreht wurde, wird sogar erwähnt, dass mehrere Ferengi 2365 in Fort Knox, dem größten Goldreservenlager der USA, eingebrochen sind. In der Episode Raumpiraten, die zeitlich zwar nach der Episode „Wer trauert um Morn?“ gedreht wurde, jedoch knapp 200 Jahre vor dieser spielt, sind die Ferengi-Raumpiraten um Ulis und Grish jedoch eben so eifrig auf der Suche nach Gold, wie nach Latinum. Diese Vorfälle entsprechen nicht dem, vor allem in Star Trek: Deep Space Nine, etablierten Schema des Strebens nach Latinum bei den Ferengi.
Fußnoten
- ↑ In der Episode TNG: Die Raumkatastrophe gibt Daimon Prak an, den „Ferengi-Rat“ bezüglich des Angriffs eines Marauders auf die USS Enterprise-D kontakten zu wollen. Eventuell handelt es sich hierbei um eine Art Oberkommando. Der Rat der Ferengi wird im Übrigen einzig in dieser Episode erwähnt.