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Version vom 23. Februar 2006, 23:55 Uhr
Die Klingonen sind eine humanoide Krieger-Zivilisation und eine der Hauptmächte des Alpha-Quadranten. Sie stammen vom Klasse M-Planeten Qo'noS (gesprochen Kronos). Die Klingonen sind ein stolzes, traditionsverhaftetes Volk, das die Ehre hoch schätzt. Ihre angriffslustige Kultur machte sie zu einer respektierten und gefürchteten interstellaren Militärmacht. Klingonen glauben, dass sie die instinktive Fähigkeit besitzen, in den Augen eines Gegners die Tötungsabsicht zu erkennen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Siehe: Klingonische Geschichte
Physiologie
Im Durchschnitt sind Klingonen größer und körperlich stärker als Menschen. Sie sind bekannt dafür, keine Tränendrüsen zu haben und während die meisten rotes Blut haben, gibt es einige, deren Blut ausgesprochen rosa ist. Klingonen leiden unter verschiedenen Allergien insbesondere eine starke Reaktion auf kleine pelzige Tierchen wie Tribbles (TOS: "Kennen Sie Tribbles?"). Außerdem sind sie sehr kälteempfindlich. Dies zu zeigen wäre jedoch unter ihrer Würde.
Das Körperinnere der Klingonen unterscheidet sich erheblich von dem menschlichen. Es gibt wesentlich mehr Redundanz ihrer Organe, eine Eigenschaft die sie brak'lul nennen. Dadurch können Klingonen auch schwere Verletzungen im Kampf überleben. Sie haben dreiundzwanzig Rippen, drei Lungenflügel, zwei Lebern, ein acht-kammeriges Herz und sogar doppelte Nervenfunktionen sowie mehrere Mägen. Klingonen haben überraschend wenig Kenntnis ihrer Physiologie und ihre Medizin ist sehr schwach entwickelt. Das ist vor allem auf ihre Krieger-Tradition zurückzuführen - ein verletzter Klingone überlebt, wird zum Sterben zurückgelassen oder vollzieht das Hegh'bat, den rituellen Selbstmord (TNG: "Die Operation").
Wozu Klingonen einen dritten Lungenflügel brauchen ist unbekannt. Evolutionsbiologen nehmen an das er ihnen eines Tages mehr Ausdauer auf dem Schlachtfeld geben kann (VOY: "Abstammung").
Insbesondere weibliche Klingonen neigen zu einer Krümmung der Wirbelsäule. Dieser Defekt ist vererbbar, lässt sich aber duch vorbeugende Genmanipulation oder nachträgliche Operationen beheben (VOY: "Abstammung").
Durch ihre Abstammung von den Urhumanoiden werden Mischlingskinder mit anderen Spezies möglich, so wie B'Elanna Torres oder Ba'el. Klingonische Gesichtsmerkmahle sind bei Hybriden meist sehr dominant (VOY: "Abstammung").
Klingonen stammen evolutionär von einer agressiven, schalentierartigen Spezies ab. Dieser Vorfahre war von humanoider Gestalt, zwei Scheren ersetzten jedoch die Hände. Er schien ein äußeres Skelett besessen zu haben. An der Stirn befanden sich bei diese Spezies eine Reihe von Stacheln. Die Unterkiefer besaß längliche, fühlerähnliche Extremitäten und zwei Giftdrüsen. Durch ihren ausgeprägten Geruchssinn konnten Männchen dieser Gattung von weiblichen Artgenossen ausströmende Pheromone über weite Strecken hin wahrnehmen. Eine hohe Statur und eine große Körperkraft zeichneten diese klingonischen Vorgänger aus (TNG: "Genesis").
Gesellschaft und Politik
Siehe auch: Klingonisches Reich
Die klingonische Gesellschaft ist sehr vielfältig, wird von manchen Föderations-Bürgern aber als sehr primitiv angesehen. Es ist im Grunde ein Feudalsystem organisiert um die traditionellen Familien der "Großen Häuser" edler Herkunft, denen verschiedene Teile des Volkes Gefolgschaft schulden. Die Großen Häuser werden traditionell repräsentiert im klingonischen Hohen Rat, geführt von dem Kanzler.
Herkömmlicherweise beherrschen Männer das öffentliche Leben des Reiches und nehmen, von wenigen Ausnahmen abgesehen, führende Positionen in Politik und Militär ein (TNG: "Der Kampf um das klingonische Reich, Teil I"). Frauen dagegen beherrschen den Haushalt und bestimmen die Familienangelegenheiten (DS9: "Klingonische Tradition"). Klingonische Frauen sind gleichberechtigt, außer in der Politik und Erbschaft. Es ist ihnen verboten im Hohen Rat zu dienen und können nicht ihr "Haus" repräsentieren, bis sie im Besitz des Vermögens sind und kein männlicher Nachkomme existiert. Andererseits wird von den Frauen erwartet, die gleichen körperlichen Kräfte zu zeigen und den selben Blutdurst und Ruhmsucht wie die Männer zu besitzen.
Die klingonische Gesellschaft ist gekennzeichnet durch die Ehre und Ruf der Familie. Tradition ist integraler Bestandteil des Lebens und ihre Verletzung wird als schwerwiegende Beleidigung der Gesellschaft aufgefasst, die dem Täter und seiner Familie für einige Generationen zur Schande gereicht. Blutlinien und Beziehungen werden von jedem wahren Klingonen sehr ernst genommen, sie bedeuten mehr als bloße Familienmitgliedschaft (TNG: "Die Soliton-Welle").
Ein bedeutender Teil der Tradition sind die verschiedenen Rituale, die die Abschnitte im Leben eines Klingonen oder in der Geschichte des Reichs kennzeichnen. Der bemerkenswerteste ist der Ritus der Nachfolge, den ein zukünftiger Anführer des Reiches vollziehen muss. Dazu benötigt es einem fähigen Überwacher des Nachfolgeritus (Captain Jean-Luc Picard im Fall von Gowron), der die Zeremonie überwacht. Bevor der Ritus beginnen kann, ist eine andere ausgeklügelte Zeremonie nötig, um den Tod des vorhergehenden Anführers zu bestätigen: die Sonchi-Zeremonie (TNG: "Tödliche Nachfolge"). Von den einzelnen Klingonenkriegern wird erwartet, dass sie durch den Ritus des Aufstiegs gehen, um als vollständig erwachsen zu gelten (TNG: "Rikers Vater").
Klingonen sind sehr territorialbewusst. Eine "unbedeutende Ecke des klingonischen Raums" gibt es nicht (ENT: "Kopfgeld").
Kultur und Sprache
Religion und Tradition
Rituale sind sehr wichtig in der klingonischen Gesellschaft. Klingonen sind nicht an sich religiös - sie glauben zwar, dass einst Gottheiten existierten, doch hätten sie ihre Götter vor Tausenden von Jahren erschlagen, als sie merkten, dass sie mehr Ärger als Nutzen brächten. Sie glauben, dass beim Tod eines Klingonen sein Geist den Körper verlässt, nur eine wertlose Hülle hinterlassend (VOY: "Das Unvorstellbare"). Traditionellerweise heulen die Anwesenden zum Himmel zur Warnung an das Jenseits, dass ein klingonischer Krieger kommt (TNG: "Worfs Brüder"). Manchmal werden Grabgesänge im Gedenken an die Verstorbenen angestimmt oder Freunde sitzen beim Leichnam um ihn vor Raubtieren zu beschützen, als Ak'Voh bekannt (DS9: "Das Schiff").
Wenn ein Klingone aus dem Leben geht, gibt es ein spezielles Ritual: Dem Sterbenden werden die Augen aufgehalten, damit er dem Tod ins Auge blicken kann. Die umstehenden Klingonen stimmen einen lauten, furchteinflößenden Schrei aus, der den Tod warnen soll, dass ein Klingone auf dem Weg zu ihm ist. Nach dem Tod ist der Körper eines Klingonen wertlos, es ist nur noch eine leere Hülle. Deswegen sind Bestattungsrituale nicht weit verbreitet (TNG: "Worfs Brüder").
Das klingonische Jenseits ist in zwei Orte aufgeteilt:
Die Ehrlosen werden an Bord der Barke der Toten, einem Schiff geführt von Kortar, dem ersten Klingonen, nach Gre'thor gebracht. Kortar war derjenige, der ursprünglich die Götter die ihn schufen tötete und der zur Strafe die Ehrlosen ins Gre'thor bringen muss. In Gre'thor werden die Ehrlosen von Fek'lhr, einer klingon-ähnlichen Figur, überwacht. Man ist versucht in Fek'lhr das klingonische Gegenstück zum menschlichen Teufel zu sehen, nur haben die Klingonen keinen Teufel (TNG: "Der Pakt mit dem Teufel"; VOY: "Die Barke der Toten").
Die ehrenhaft Gestorbenen gehen ein ins Sto'Vo'Kor, wo Kahless sie erwarten soll (TNG: "Worfs Brüder", "Der rechtmäßige Erbe"; VOY: "Die Barke der Toten").
Zu den klingonischen Ritualen gehört auch das R'uustai, eine Bindungs-Zeremonie zwischen zwei Leuten ähnlich einer Brüderschaft (TNG: "Mutterliebe"). Klingonen sagen "der Sohn eines Klingonen ist ein Mann ab dem Tag an dem er zum ersten Mal eine Klinge halten kann." (TNG: "Die Soliton-Welle").
Schlägt ein Klingonen-Krieger einen anderen Klingonen mit dem Handrücken, wird das als Herausforderung zum Kampf bis zum Tod angesehen. Klingonische Krieger sprechen stolz und offen miteinander; sie flüstern nicht oder halten sich abseits. Das wäre eine Beleidigung (DS9: "Die Apokalypse droht")
Siehe auch: Klingonische Mythologie, Kuvah'Magh
Schrift und Sprache
Zur Sprache siehe: Klingonische Sprache
Die klingonischen Buchstaben sind schwungvoll und mit spitzen Enden versehen. Das Alphabet scheint weniger Buchstaben zu haben als das z. B. der Menschen. In alten Schriften wurde nach menschlichen Maßstäben relativ groß geschrieben.
Waffen
In der klingonischen Kultur werden zahlreiche verschiedene Nahkampfwaffen verwendet. Sie sind unverzichtbarer Bestandteil verschiedener Rituale.
Hier einige der wichtigsten dieser Waffen:
Speisen und Getränke
Speisen
Klingonische Krieger brauchen nach einem guten Kampf auch ein gutes und deftiges Mahl. Klingonische Speisen werden am besten frisch roh serviert und selten kurz angegart. Aus diesem Grund führen klingonische Schiffe ihre Fleischnahrung oft noch im lebenden Zustand mit (ENT: "Schlafende Hunde"). Fleischliche Nahrung ist auch der Hauptbestandteil auf klingonischen Tellern.
Eine Auswahl klingonischer Speisen:
- blreQtagh (Bregit-Lunge)
- braq'taQul (Würmer)
- Duran lung Dir (Durani Echsenhaut)
- ghlaDst (muschelartige Meeresfrüchte)
- Ha'DlbaH (Fleischwaren)
- qagh (Schlangenwürmer)
- q'truyg (kleines Törtchen)
- naHlet (Nüsse und Hartfrüchte)
- raHta' (Racht)
- ro'qegh'lwchab (Rokeg-Blutpastete)
- targ tlq (Herz vom Targ)
- tlhllm'qach (Früchte-Dessert)
- tlqnagh lemDu' (tknag-Hufe)
- vlno'va'qurgh (Finova-Bohnen)
Getränke
Wie das Essen ist auch das Trinken ein wichtiger Bestandteil der klingonischen Kultur. Ein Krieger muss auch bei der Vielzahl an alkoholischen Getränken oft seine Standfestigkeit unter Beweis stellen. Neben Alkohol gibt es auch nichtalkoholische Getränke, wie Kaffee, oder Tee, wobei es auch eine spezielle Klingonische Teezeremonie gibt.
alkoholische Getränke
- Hiq (Bier)
- Black Ale
- Breshanti Ale
- Warnog
- Chech'tluth
- Blutwein
- Feuerwein
- Wurmwein
- Klingonischer Martini
nichtalkoholische Getränke
Wissenschaft und Technologie
- Liste der Raumschiffe der Klingonen
- Liste der Schiffsklassen der Klingonen
- Liste der klingonischen Waffen
Persönlichkeiten
Siehe: Liste der Klingonen
- Chang
- General Chang war einer der Hauptverantwortlichen der Khitomer-Verschwörung
- Gorkon
- ehemaliger Kanzler des Reiches, wurde durch die Khitomer-Verschwörung getötet
- Kahless
- der Unvergessliche, legendärer Gründer des Reiches
- Martok
- Kriegsheld im Dominion-Krieg, Kanzler seit 2375
Hintergrundinformationen
Die Klingonen traten zum ersten Mal in TOS: "Kampf um Organia" auf und kehrten in der Originalserie noch sechsmal wieder, deutlich häufiger als die Romulaner. Zu jener Zeit waren die Klingonen praktisch gesehen Menschen mit einem dunklen Make-up und Bärten. In "Star Trek: Der Film" wurde zum ersten Mal ein verbessertes Make-up verwendet, was durch das Filmbudget möglich war. Der Unterschied zwischen den beiden Klingonentypen und seine Ursache wurde lange Zeit im Dunkeln gelassen und erst in von Worf wurde dazu in DS9: "Immer die Last mit den Tribbles" lediglich ein ironischer Spruch in den Mund gelegt ("Wir sprechen nicht mit Außenstehenden darüber."). Noch komplizierter wurde es durch das Auftreten von Kor, Koloth und Kang, die alle in der Originalserie mit dem Original-Make-Up aufgetreten waren und nun mit den neumodischen Stirnwölbungen in DS9 auftraten. Im 1989 erschienenen Buch Die Welten der Föderation wird die Theorie aufgestellt, dass die Veränderungen der Klingonen auf Genmanipulationen zurückzuführen seien, bei denen es darum ging, klingonisch-menschliche Hybriden zu erzeugen, die fortan an der Grenze stationiert wurden. Die Aufklärung dieses Phänomens fand schließlich erst in ENT: "Divergenz" statt, deren deutsche Ausstrahlung aber noch aussteht.
Nach Aussage von David Alexanders Star Trek Creator, eine Biographie über Gene Roddenberry, wurden die Klingonen nach Lieutenant Wilbur Clingan benannt, einem Freund von Roddenberry, der zusammen mit ihm im Los Angeles Police Department diente.